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22.06.2017

Entlassfeier der Realschule auf dem Röddenberg


von Petra Bordfeld

Für Steffen Glaubitz, Schuleiter der Realschule auf dem Röddenberg Osterode, war die Entlassfeier im Dorfgemeinschaftshaus Dorste eine Premiere. Denn die Schülerinnen und Schüler der beiden zehnten Klassen waren die ersten, die er als Rektor dieser Schule verabschiedete.

Bevor er dies aber tat, ließ er es sich nicht nehmen, erst einmal all denen zu danken, die in monatelanger Planung und stundenlanger Umsetzung ihrer Ideen dafür gesorgt hatten, dass in so einer festlichen Atmosphäre gefeiert werden konnte.

Mit dem Zitat des französischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers André Gide „Ein guter Lehrer hat nur eine Sorge: zu lehren, wie man ohne ihn auszukomme“, eröffnete Glaubitz dann seine Rede. Er gratulierte den Zehntklässlern dafür, dass sie den Abschluss geschafft hatten. Doch dürften sie nicht vergessen, dass jetzt die Zeit nach der Schule beginnt.

Schließlich kämen mehrere Entscheidungen nicht nur im Bereich Arbeit oder weiterer Schulbesuch auf sie zu. Dazu gehörten auch die erste eigene Wohnung und kleinere Überlegungen, wie die kommenden freien Tage gestaltet werden könnten. In jedem Fall könnten und müssten sie nun selbst die Wahl treffen, welche Weg sie beschreiten wollen. Dabei sollten sie aber auch die Möglichkeiten sehen, was gemacht werden kann, um das zu finden, was dem Talent und dem Wunsch eines jeden Einzelnen passt. „ Lasst euch aber nicht entmutigen, wenn es nicht so funktioniert, wie ihr es euch vorgestellt habt“.

Um dies zu verdeutlichen erzählte Glaubitz die Geschichte vom Löwenjungen, welches in einer Schafherde aufwächst und glaubt, ebenfalls ein „Pulloverschwein“ zu sein. Erst, als er einem Artgenossen begegnet und der ihm sein Spiegelbild im klaren Wasser zeigt, wurde ihm klar, dass er ein ganz anderer war. Jemand hatte ihn angenommen und ihm seine Bestimmung gezeigt. Auch ein junger Mensch wisse manchmal nicht, was in ihm schlummert. Wichtig sei, eigene Stärken zu erkennen und Selbstbewusstsein zu erlangen. „In dem Sinne alles erdenklich Gute“.

Helga Klages, die als Ortsbürgermeisterin von Dorste und stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Osterode ans Mikrophon trat, ließ einen anonymer Denker gleich zweimal zu Wort kommen, der da sagte: „Wer Außergewöhnliches erreichen will, muss außergewöhnliche Wege gehen. - Geh deinen Weg, niemand hat gesagt, dass es leicht werden wird, doch am Ende wirst du wissen, dass es das wert war!“

Weiter verwies sie darauf, dass nun der lang ersehnte Tag da sei, bei dem es auch gelte, Abschied von den vertrauten Lehrern, von den Mitschülern, dem gewohnten Tagesablauf und neue Wege ins Auge zu nehmen. Denn der Blick müsse in die Zukunft gerichtet werden, was spannend und aufregend sein dürfte. In wenigen Wochen werde dann der neue beschritten. „Ganz gleich, für welchen Weg Sie sich entscheiden – oder auch schon entschieden haben - die Welt steht Ihnen offen“.

Helga Klages gab den Entlassschülern mit auf dem Weg, neugierig und interessiert zu bleiben, die Chancen und vielfältigen Angebote und Möglichkeiten in der vernetzten Welt zu nutzen. „Sie werden erwartet, wir brauchen Sie alle in unserer Gesellschaft!“

Katrin Mackensen und Michaela Rutzen wiederum ergriffen im Namen der Elternschaft das Wort und stellten die Frage „Wo sind die Jahre geblieben?“ und stellten fest: „Wie alt wir doch schon geworden sind“. Ihre Kinder hätten in der Schulzeit viele Erfahrungen sammeln können, die ihnen auf den weiteren Lebensweg helfen sollen.

Jolina Selzer und Ali al Salman wandten sich im Namen der Entlassschüler an alle Festteilnehmer. „Heute feiern wir den Abschluss der Zeit, die vor langem mit dem Ernst des Lebens begann“. Von der Einschulung bis jetzt sei viel geschehen. Insbesondere seien die Klassenfahrten in Erinnerung geblieben, bei denen man schöne gemeinsame Zeiten verlebt habe.

Matthias Hesse sprach für das gesamte Kollegium der Realschule und versicherte, dass alle der Meinung seien, dass man die Schüler nicht beschreiben könne, sondern erleben müsse. Er versuchte es dennoch mit viel Humor. So versicherte er, dass er in seiner Klasse kleine Persönlichkeiten kennengelernt habe, die nach einem netten Spaziergang zu großen Persönlichkeiten gereift wären. Sie seien unterhaltsam, müde, aufgeweckt, tiefenentspannt, oft pünktlich und zu oft unpünktlich gewesen. Insbesondere bei Klassenfahrten hätten sie für Überraschungen gesorgt. Eine sei ihm noch sehr gut in Erinnerung. Die Schüler seien eine Woche ohne Handy ausgekommen, weil sie etwas „Komisches“ getan hätten - miteinander reden.

Zukunft heißt nach verdienter Ferien allerdings, Schule, Ausbildung und Job. Auch wenn durch die Entscheidungen der unterschiedlichsten Art mal das Leben auf den Kopf gestellt werden sollte, sollte niemand vergessen, mutig zu sein und die Chancen zu nutzen, dann könnten sie alles meistern.

Zwischen den einzelnen Reden und der Zeugnisvergabe sowie der Auszeichnung mehrere Schüler für besondere Leistungen sorgten aber Musik und Tanz für überaus gelungene Abwechslung, die für Begeisterungsstürme sorgten. Ob das nun die Schulband oder die Lehrerband waren, die Songs wie etwa „Proud Mary“ oder „Massachusetts“ waren einfach Spitze. Anderes konnte auch nicht von den Tanzvorführungen der Tanz-AG gesagt werden.

Für große Aufmerksamkeit sorgten nicht „nur“ die Zeugnisvergabe, sondern auch andere Auszeichnungen.

Als Klassenbeste erhielten Nadine Gaidzik 10a und Benjamin Klages 10b ein Anerkennungspräsent. Gleiches durften folgende Schülerinnen für ihr soziales Engagement entgegennehmen: Nadine Gaidzik und Isabel Rutzen (10a) sowie Marie Chiara Salanitro und Wiktoria Gorska (10b).

Jutta Becker, Lehrerin an der Realschule, ließ es sich außerdem nicht nehmen, Seline Junus, Lisa-Marie Eisen, Karina Sutormin, Wiktoria Gorska und Marie Salanitro das Zertifikat für ihre Teilnahme an der Patenschaft zum Alten- und Pflegeheim St. Jacobi zu überreichen. Sie trafen sich ein Schuljahr lang immer montags Nachmittag mit einem Bewohner oder einer Bewohnerin des Altenheims, um mit ihnen Kaffee zu trinken, zu erzählen, Gesellschaftsspiele zu spielen, zu basteln oder Waffeln zu backen.


BILDTEXTE

 


Realschule Osterode 10: Klassenlehrer Ulrich Rohrig (li.) und Matthias Hesse (re.) sowie Schulleiter Steffen Glaubitz (3. v. li.) zusammen den für ihre Leistungen geehrten Schülern mit Isabell Rutzen, Nadine Gaidzik Benjamin Klages, Marie Chiara Salanitro und Wiktoria Gorska (v. l. n. re.).

 Fotos: BordfeldRealschule Osterode 11: Jutta Becker (4. v. li.) überreichte die Zertifikate an Seline Junus, Lisa-Marie Eisen, Karina Sutormin, Wiktoria Gorska und Marie Salanitro (v. l. n. r.).










Realschule Osterode 10: Klassenlehrer Ulrich Rohrig (li.) und Matthias Hesse (re.) sowie Schulleiter Steffen Glaubitz (3. v. li.) zusammen den für ihre Leistungen geehrten Schülern mit Isabell Rutzen, Nadine Gaidzik Benjamin Klages, Marie Chiara Salanitro und Wiktoria Gorska (v. l. n. re.)

Jutta Becker (4. v. li.) überreichte die Zertifikate an Seline Junus, Lisa-Marie Eisen, Karina Sutormin, Wiktoria Gorska und Marie Salanitro (v. l. n. r.)

 

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