Politik / Wirtschaft / Bildung

22.06.2017

Entwicklungsperspektiven für unternehmerisches Handeln in ländlichen Räumen


v.l. Bürgermeister Thomas Brandes (Flecken Bovenden), Yvonne Begemann (MWK), Harald Stock (Flecken Bevern), Landesbeauftragter Matthias Wunderling-Weilbier, Dr. Swantje Eigner-Thiel, Prof. Dr. Jörg Lahner, Prof. Dr. Ulrich Harteisen, Prof. Dr. Bettina Kietz, Dr. Ulrike Witt, Bürgermeister Uwe Ahrens (Katlenburg-Lindau)

Dreijähriges Forschungsvorhaben der HAWK in Göttingen zu wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven in Dörfern bewilligt

...S. Lindemann

Am Freitag, den 16. Juni, überreichte der Landesbeauftragte Matthias Wunderling-Weilbier dem Wissenschaftlerteam von der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement den Bewilligungsbescheid für das Forschungsvorhaben "Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Dorf (WiStaDo)" im Rahmen des Südniedersachsenprogramms. Mit insgesamt 439.000 Euro wird das Projekt gefördert.

"Über diese Möglichkeit der Förderung, die durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung für die angewandte Forschung ermöglicht wird, freue ich mich. Es steckt allerdings auch ein großer Anteil niedersächsischer Forschungsmittel in diesem Vorhaben", betont Yvonne Begemann vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Harteisen stellte das Forschungsvorhaben und das Team der interdisziplinären Wissenschaftlergruppe vor. Er plädierte dafür, das Dorf als Wirtschaftsstandort wieder neu in den Blick zu nehmen. Denn bis in die Mitte des 20. Jh. waren Dörfer für ihre Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur Lebensraum, sondern sehr häufig auch Arbeitsort.

Diese räumliche Einheit von Wohnen und Arbeiten besteht schon lange nicht mehr. Viele der Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft, dem Handwerk und auch im dorftypischen Dienstleistungsbereich sind durch grundlegende wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse verloren gegangen.

Mit dem Megatrend "Digitalisierung" wird sich das Arbeitsleben vermutlich erneut grundlegend verändern. Digitalisierung kann bedeuten, dass der Arbeitsprozess zunehmend von Raum und Zeit entkoppelt wird. "Ein entscheidender Faktor wird sein, die Digitalisierung optimal zu nutzen und damit beispielsweise unveränderliche Standortnachteile zu kompensieren", betonte Wunderling-Weilbier.

Die Bürgermeister der beteiligten südniedersächsischen Gemeinden Katlenburg-Lindau im Landkreis Northeim, Flecken Bevern im Landkreis Holzminden und Flecken Bovenden im Landkreis Göttingen verbinden mit dem Forschungsvorhaben auch die Erwartung, dass durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Dorf als Wirtschaftsstandort die Vorteile des Dorfes als Standort für Unternehmen stärker in den Vordergrund gerückt werden. So können möglicherweise auch ganz praktische Impulse für die Dorfentwicklung ausgelöst werden.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


 

Anzeige