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23.09.2019

Fridays for Future reicht nicht aus


Klimaaktivisten von Extinction Rebellion wollen nicht weniger als die Welt retten

von Christian Dolle

Am vergangenen Freitag sorgten unzählige Jugendliche unter dem Slogan „Fridays for Future“ für Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz und immerhin dafür, dass die Bundesregierung schnell noch ein Maßnahmenpaket schnürte und Handlungsabsichten erklärte. Den Vertretern von Extinction Rebellion geht das noch nicht weit genug. Sie verlangen mehr, denn immerhin gehe es hier um unser aller Überleben.

Die Bewegung, die sich der Rebellion gegen das Aussterben verschrieben hat, gründete sich 2018 in London und machte weltweit durch Aktionen unter dem Motto des friedlichen, gewaltfreien zivilen Ungehorsams auf sich aufmerksam. So ketteten sich in Deutschland beispielsweise im Juni etliche Klimaschützer an den Zaun des Kanzleramtes bis die Protestaktion von der Polizei beendet wurde.

Inzwischen hat Extinction Rebellion zahlreiche Mitglieder in vielen Städten, so unter anderem auch in Göttingen. Lena, die Ökosystemwissenschaften studiert, und Politikwissenschaftsstudent Niklas sind zwei von ihnen, die der Eseltreiber kürzlich zu einem Gespräch über ihre Motivation und ihre Ziele traf.

In Göttingen und anderen Städten wollen sie immer mal wieder Straßen blockieren, so also Menschen in ihrem Alltag stören, sie dabei aber auf die Dringlichkeit eines Umdenkens im Klimaschutz aufmerksam machen. Das soll für mehr Bewusstsein bei einem breiten Teil der Bevölkerung sorgen, denn, so sind Lena, Niklas und ihre Mitstreiter überzeugt, wenn erst genügend Menschen es fordern, muss die Politik auch handeln.

Somit wollen sie also erreichen, dass letztlich die Bevölkerung die Politik zwingt, wirklich wirksame Gesetze zu schaffen, die sich aber an diejenigen Konzerne richten, die für Emissionsausstoß, Plastikmüll und anderes verantwortlich sind. All das „basiert auf sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen“, betonen die beiden und heben damit auch den Aspekt partizipatorischer Demokratie hervor, der in der Bewegung eine zentrale Rolle spielt.

Eine große gemeinsame globale Aktion gibt es am 7. Oktober, wo in Berlin, Amsterdam, London, New York und anderen Städten viele zentrale Plätze blockiert werden sollen. Alle, die daran teilnehmen möchten, sind zu Vorbereitungstreffen und weiteren Veranstaltungen in Göttingen eingeladen, aber auch nach Nordhausen, wo sich derzeit eine Gruppe gründet.

Das vollständige Interview mit Lena und Niklas gibt es hier:




Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:




 

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