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31.07.2019

Das Seniorenzentrum Sander hat zwei Gründe zum Feiern


Dr. Oswald Sander und seine Frau Ramona freuen sich auf das Jubiläums- und Sommerfest am 02. August

von Petra Bordfeld

Die Seniorenzentrum Sander GmbH lädt am kommenden Freitag, 2. August, zum traditionellen Sommerfest und zu einer Jubiläumsfeier ins Atrium in Bad Grund ein. Denn vor 25 Jahren wurde sie von dem Namensgeber, Dr. Oswald Sander, aus der Taufe gehoben. Für diesen Nachmittag hat sich übrigens ein Stargast angesagt, der von den 1950er bis Anfang der 1960er Jahre als Pianist bei einer Jazzband aufspielte und 1979 Songs zu Gehör brachte, die es bis in die deutschen Top 10 schafften und heute noch Party-Hits sind.

Aber auch DJ „Alex“ wird für die richtige Mucke sorgen. Weiter werden Verkaufsstände mit ihrem Angebotsvielfalt zum Verweilen einladen, gleiches dürften für die Stände gelten, an denen es Kaffee und Kuchen oder kühlte Getränke und gegrillte Spezialitäten geben wird.

Dr. Sander, der aufgrund der Gedanken an das bevorstehende Sommerfest schmunzeln musste, blieb ebenso entspannt, als er auf der 25jährige Geschichte der Seniorenzentrum Sander GmbH zu sprechen kann.

Nach seiner Flucht aus dem politischen Zankapfel Siebenbürgen durch das ehemalige Jugoslawien - zur Zeit des rumänischen Diktators Nikolae Ceausescu – traf er in Bockenem einen wohlgesinnten Nachbarn. Der war Inhaber eines Seniorenheims, und beschäftigte Dr. Sander auf der Basis einer geringfügigen Beschäftigung. In der Zeit stellte er fest, dass dieser Weg, Menschen zu helfen, der war, den auch er beschreiten wollte. Als er 1993 nach Bad Grund kam, hatte er den letzten Puzzlestein für sein Vorhaben gefunden.

Denn in der Bergstadt gab es ein kleines, beschauliches Pflegeheim, das verkauft werden sollte, für das aber keine Interessenten zu finden war – bis Dr. Sander davon gehört hatte. Es dürfte vielen noch in Erinnerung sein, dass es die Häuser im Sonnenbadweg und im Hübichweg waren, welche zum Alten- und Pflegeheim Sander wurden.
Im Laufe der Zeit kam noch eine weitere Einrichtung hinzu. Das Haus im Bremer Weg, welches von einer Bad Grundnerin an eine Kielerin veräußert und zu einer Pension umfunktioniert wurde, stand sehr lange leer. Dr. Sander erwarb letztendlich das völlig verwahrloste Haus und Grundstück.

Die Häuser Sonnenbadweg und das Haus im Hübichweg, welches, einer Christa Evers gehörte, wechselten in den Besitz des Neubürgers Sander. Damit wurde das Alten- und Pflegeheim Sander „Haus Tanneck“ am Bremer Weg eingeweiht, in das im Februar 1994 zum ersten „Tag der offenen Tür“ geladen wurde, dem noch viele folgen sollten. Dieser Tag im Februar 1994 legte das Fundament zur Gründung der ersten GmbH
Der damalige Prokurist, Friedhelm Weber, war der erste Heimleiter der drei Häuser, in denen 78 Bewohner ein zu Hause gefunden hatten. Von Beginn an war Veronika Unger als enge Vertraute und Mitgestalterin an der Seite von Dr. Sander. Sie genießt inzwischen den wohl verdienten Ruhestand.

Damit hatte Dr. Sander aber noch längst nicht sein Ziel erreicht. Um diesem näher zu kommen, erwarb er die „Westernstadt“ in der Schurfbergstraße 2, in welcher einst Mitarbeiter des Bergwerks wohnten, um dort im Mai 2006 den Grundstein für das Seniorenzentrum Sander zu legen, dessen Eröffnung ein Jahr später gefeiert wurde. Damit fanden 83 Frauen und Männer vieler Nationalitäten und aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland im „Haus Viktoria“ eine neue Heimstätte, und die Häuser Sonnenbadweg, Hübichweg sowie Bremer Weg wurden an die Rohland GmbH übergeben.

„Ich wollte den Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden und ihnen ein zentrales Zuhause schaffen“, so Dr. Sander. Denn die Lage des Hauses ermöglicht es allen, sich mit wenigen Schritten am Leben der Bergstadt zu beteiligen. Schließlich sind das Gesundheitszentrum mit dem Schwimmbad, der Park mit dem schönen Atrium, die Geschäfte, Ärzte, Apotheke und kleinen Restaurants für jeden bequem zu Fuß zu erreichen. „Noch aktiv sein, Eigeninitiative ergreifen, für sich verantwortlich sein, so lange es möglich ist, sollten doch die Prinzipien eines ruhigen Lebensabends sein“.
Übrigens wurde das Seniorenzentrum Sander am 1. Januar 2017 zum Fachpflegezentrum für den Bereich Gerontopsychiatrie ernannt. Diese Spezialisierung ermöglicht es nun, dass Menschen mit seelischen Behinderungen, Demenz und anderen psychischen Erkrankungen, ein lebenswertes Leben führen können.

Denn die Achtung der Menschenwürde, die Anerkennung der Individualität und der Respekt vor jedem Menschen, gleich welcher Herkunft, Glaubensrichtung und Nationalität, stehen in dem Haus an der ersten Stelle. Das gilt für Mitarbeiter ebenso wie Bewohner.

Ein weiteres Ziel ist es, der Einrichtung und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – 70 an der Zahl – eine Zukunft zu gewähren, was mit einem vorsichtigen Wachstum zu erreichen ist. „Von unseren engagierten Mitarbeitern erwarten wir die Bereitschaft zu Leistung und verantwortlichem Mitdenken“.

Von dieser überaus positiven Überzeugung, lässt sich Dr. Oswald Sander auch nicht durch seine schwere Erkrankung abbringen, die ihn seit 2013 an den Rollstuhl fesselt. Er hält auch weiter die Zügel der Jubiläums-GmbH fest in der Hand. Dabei erfährt er Unterstützung von seiner Frau Ramona und von Susanne Reimann, die ihm beide als Geschäftsführerinnen zur Seite stehen.

Die Heimleiterin Uta Bode, die Leiterin des Pflegedienstes, Melanie Knopp, Ute Völkel und Dagmar Dembsky im Bereich der Firmenverwaltung, Elke Bertram, als langjährige Leiterin der Personalabteilung, die Leiterin der Hauswirtschaft, Christine Giesecke, und Peter Udvari, der Leiter des technischen Dienstes, komplettieren die Unternehmensspitze.

Aber ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege und Betreuung, der Küche, Reinigung, Wäscherei und der Haustechnik, die sich auch für einen abwechslungsreichen Alltag in dem Haus kümmern, hätte der Weg nicht so erfolgreich beschritten werden können.

Dieser Weg hat aber auch wichtige Abzweigungen. Denn der Firmengründer lässt es sich nicht nehmen, den Vereinen und Verbänden hilfreich unter die Arme zu greifen und etwas für das Bild der Bergstadt in Bewegung zu setzen. So erwarb er nicht nur den Quisisana-Platz und ließ ihn als Park zu einem strahlenden Mittelpunkt werden, sondern er kümmert sich auch um das älteste Haus in Bad Grund. Er beteiligt sich aktiv am Tourismus durch das Gesundheitszentrum und fördert das kulturelle Leben der Bergstadt durch das Atrium.

Jetzt steht aber erst einmal das Doppelfest im Atrium Bad Grund am kommenden Freitag, 2. August, im Vordergrund.


In dem Feng-Shui-Garten des Hauses „Viktoria“ wurde auch an die jüngsten Besucher gedacht.

Der Feng-Shui-Garten lädt Bewohner und Besucher zum Verweilen ein.


Das Haus am Bremer Weg

und am Hübichweg

 

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