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03.07.2019

Windhausen erlebt eine Vorpremiere von UnRuhezeiten


Eike Weinreich stellt seinen Film in Windhausen vor

...von Petra Bordfeld

Am kommenden Wochenende wird sich die ehemalige Gaststätte „Zur Alten Mühle“ wieder in die Kulturmühle von Windhausen verwandeln, die laut Initiative von Eike Weinreich zu einer Vorpremiere einlädt. Denn er wird seinen Film „UnRuhezeiten“, der bundesweit erst ab dem 10. Oktober in den Kinos anlaufen wird, am Samstag, 6. Juli, präsentieren. Übrigens wird an dem Abend auch der Grill „angeschmissen“.

Das Wochenende selbst beginnt schon am Freitag, 5. Juli, um 19 Uhr mit dem bereits traditionellen Spieleabend, wo auch Stullen bestellt werden können.
Am Sonntag, 7. Juli, wird wieder ab 10 Uhr zum Kinofrühstück geladen, wo der Streifen „Wunder“ zu sehen sein wird, der sich mit der Familiengeschichte eines jungen Außenseiters befasst. In den Hauptrollen sind Julia Roberts und Jacob Tremblay zu sehen.

„UnRuhezeiten“ läuft Freitag. Diesen Film produzierte Eike Weinreich zusammen mit Alexj Herrmann und Peter Corps. Zusammen mit Sergej Lubic hat er auch das Buch geschrieben, mit Alexej Hermann führte er auch Regie. Am Filmabend wird er selbstredend zugegen sein.

Weinreich, der selbst mal am Stadttheater gespielt hat, steht nicht mehr auf der Bühne. Dafür inszeniert er in den Theater Celle und Freiburg die nächste Spielzeit. Aus seiner Zeit auf der ühne weiß er ganz genau, wie es sich auf die Schauspieler auswirkt, wenn Stellen gekürzt werden und permanent an Kunst und Kultur gespart wird. „Folge sind teilweise grenzwertige Arbeitszeiten, bei schlechter Bezahlung. Und genau dieses Thema wollte ich mit dem Film humoristisch behandeln“.

Los geht es im Theater von Armstadt, dem ein Intendantenwechsel bevorsteht. Denn die Stadt muss sparen. Kunst ist nicht profitabel, und ist dann ein aufwendiges Bühnenbild unbedingt nötig? Es gilt das Motto: „Jemand, der es für noch weniger macht, findet sich immer“.

Intendant Hartmut Lorenz kann unter solch Bedingungen nicht weiter tätig sein. Er ergibt sich und zerbricht an dem Spielplan sowie den klaffend leeren Publikumsreihen. Die Schauspieler wiederum bangen kläglich kämpferisch um ihre Jobs.

Da ist aber auch Thieß, der nicht als ungesehener Stern am Theaterhimmel verglühen möchte und noch auf seine erste große Rolle wartet.
Im Prinzip erzählt „UnRuhezeiten“ von Künstlern, die nach einem harten Auswahlverfahren und jahrelanger Ausbildung in der Provinz, in welcher es sonst nicht so viel gibt, im Schatten der Großstadttheater nicht müde geworden sind, Visionen zu haben. Da sind aber auch aufbegehrenden Künstler, die gebraucht werden wollen, aber auch nach der Hand schauen, die sie füttert.
Und über all dem schwebt die Frage, wieviel Kultur unserer bürgerlichen Gesellschaft wert ist. „Handelt es sich bei Kultur und Theater nur noch um elitären Luxus, oder um ein Grundrecht, welches einen wichtigen Platz einnimmt im demokratischen System?“

 

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