Panorama

23.05.2019

Love oder Hate?


So leicht lassen sich Fake News in die Welt setzen

von Christian Dolle

In Goslar, direkt vor der Kaiserpfalz steht seit Kurzem die „Love/Hate“-Skulptur der Künstlerin Mia Florentine Weiss. Das Besondere an dieser Skulptur: Von der einen Seite lässt sich der Schriftzug „Love“ lesen, von der anderen „Hate“. In Goslar soll sie vor allem ein Zeichen für ein vereintes, freies und friedliches Europa sein, also durchaus auch ein politisches Statement zur aktuellen EU-Wahl.

Begeistert von der Skulptur an sich zeigte sich auch Krimiautor Roland Lange bei einem Besuch. Er wollte sofort ein Foto an bzw. hinter dem Schriftzug haben und entschied sich natürlich für die Love-Seite. Das postete er dann auch in einigen sozialen Medien mit dem Hinweis auf seine Liebe zu Europa.

Wollte man dem Autor nun aber Böses, so ist es ein Leichtes, mit diesem Foto das genaue Gegenteil auszudrücken. Eine einfache Spiegelung reicht schon aus. Da wir Menschen äußerlich relativ symmetrisch sind, bedarf es nur eines Klicks, um Roland Lange mit einer Hate-Botschaft dastehen zu lassen.

Das hat er natürlich nicht gewollt, musste aber zugeben, auch selbst zweimal hinsehen zu müssen, um die Fake News zu durchblicken. In diesem Sinne sei an dieser Stelle nicht nur angemerkt, dass wir es selbst in der Hand haben, uns für Liebe oder Hass zu entscheiden, sondern auch an jeden appelliert, bei manchen Dingen (nicht nur in den sozialen Medien) etwas genauer hinzusehen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:



 

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