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02.02.2019

NGG fordert mehr Weiterbildung für Beschäftigte im Kreis Göttingen


Statistik: 12 Prozent der Menschen im Landkreis bildeten sich im Job weiter

...NGG-Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz

Arbeitsplätze und Beschäftigte für die Digitalisierung fit machen – das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten im Landkreis Göttingen. Die NGG plädiert für ein „Recht auf lebenslanges Lernen“. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes haben im Jahr 2017 lediglich 12 Prozent der Erwerbstätigen im Kreis Göttingen an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen.

Das sind zwar rund 36.000 Menschen – „aber angesichts der Umbrüche in vielen Branchen noch viel zu wenige“, sagt Katja Derer von der NGG Süd-Ost-Niedersachsen-Harz. Neue Anforderungen reichten von der intelligenten Lagerlogistik in der Ernährungsindustrie, Fremdsprachenkenntnissen im Gastgewerbe bis hin zu moderner Teamarbeit in Verwaltung, Vertrieb und Entwicklungsabteilungen. „Viele Beschäftigte sind dafür noch nicht gewappnet, ein anderer Teil macht sich zwar aktiv fit, tut das jedoch in der Freizeit“, so Derer.

Die Herausforderungen der künftigen Arbeitswelt seien enorm. Arbeitgeber und Politik könnten aber nicht erwarten, dass sich die Beschäftigten nur nach Feierabend fortbilden. Die NGG fordert deshalb eine breitangelegte „Qualifizierungsoffensive“. „Wir brauchen eine gemeinsam getragene Strategie in Deutschland, die ein Recht auf lebenslanges Lernen umfasst und Weiterbildung stärker als bisher direkt an den Arbeitsplatz holt, also bezahlte Arbeitszeit bereitstellt“, so Derer. Der bisherige Bildungsurlaub, für den Beschäftigte fünf freie Tage pro Jahr für ihre Weiterbildung bekommen, reiche längst nicht aus.

„Die Arbeitgeber wollen die Tagesarbeitszeit flexibilisieren. Immer mehr Beschäftigte leiden jedoch unter steigender Arbeitsmenge und Zeitdruck. Da ist es umso wichtiger, dass Beschäftigte einen Teil ihrer Arbeitszeit für Weiterbildung nutzen können“, fordert Derer. Das bringe schnelle Effekte, nutze Betrieb und Gesellschaft. Die Weiterbildung solle daher auch von Arbeitgebern, Bund und Land finanziell unterstützt werden.

 

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