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16.11.2018

Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen


Teilnehmer der Ausbildung zum Ausstellungsführer mit Karl Heinz Hausmann (MdL, ganz rechts), Schulleiter Dr. Carsten Wehmeyer und Linda Matzke, Referentin vom Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung (links daneben)

Die Ausstellung des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde in der BBS II eröffnet.

von Ralf Gießler

Der Monat November beinhaltet für Deutschland eine Fülle geschichtsträchtiger Daten und Ereignisse in negativer, aber auch positiver Hinsicht. Zu nennen wären für Erstere beispielsweise die Pogrome 1938 und der Hitler-Ludendorff-Putsch, für Letztere der Mauerfall, die Einführung des Frauenwahlrechts oder die Ausrufung der deutschen Republik.

Am 12. November wurde im vollbesetzten Foyer der BBS II, Standort Leege, eine Ausstellung mit dem Thema "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" eröffnet. In seiner Begrüßung ging daher Dr. Carsten Wehmeyer, Schulleiter der BBS II, besonders auf den 9. November, den Beginn der Reichspogromnacht in Nazi-Deutschland ein: "Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steht für eine der dunkelsten Ereignisse in der deutschen Geschichte, es war damals eine Art Dammbruch. Um auf die Gefahren des rechten Gedankengutes hinzuweisen, ist es daher gut, die Veranstaltung auch in den November zu legen." Er befand, dass die Schule ein toller Ort dafür sei, gerade weil dort viele jungen Menschen erreicht und weiter sensibilisiert werden können. Dr. Wehmeyer zitierte den französischen Präsidenten mit den Worten, dass Nationalismus das exakte Gegenteil des Patriotismus sei. Sein Dank ging an die Ausrichter der Friedrich-Ebert-Stiftung und an Melanie Müller, Lehrerin an der BBS II, für ihren Einsatz. Er hoffe, dass die Ausstellung ein Erfolg werde.

Karl Heinz Hausmann (MdL), meinte, dass das Thema es auch wert sei, eine solche Aufmerksamkeit zu bekommen. "Fremdenhass, Rechtsextremismus und Antisemitismus nehmen auch bei uns leider zu. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man Heime, in denen Menschen Zuflucht vor Krieg und Vertreibung gefunden und dort nun eine sichere Stätte haben, angreifen kann." Es dürfe nie wieder passieren, was vor 100, 85 und 80 Jahren an Schlimmen in Deutschland passiert sei. Linda Matzke, Referentin im niedersächsischen Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung, sagte, dass sie sich über jedes Engagement innerhalb und außerhalb von Schulen freue. Sie betrachte das Vordringen Rechtsextremer in die Zivilgesellschaft mit Sorge. Demokratie sei eine Aufgabe und keine Selbstverständlichkeit. Die beste präventive Strategie gegen Rechtsextremismus sei die Stärkung der Demokratie. Sie wies darauf hin, dass die Ausstellung nicht nur anklagen, sondern auch aufzeigen wolle, wofür sie stehe. Mit "Demokratie braucht Demokraten" - einem Zitat von Friedrich Ebert, erster Reichspräsident der Weimarer Republik, schloss sie ihre Ausführungen.

Im Anschluss erhielten Schüler, die an der Teamerschulung teilgenommen haben, ihre Zertifikate. Diese Teamer werden in den kommenden Tagen Interessierte als Führer durch die Ausstellung begleiten und die sechzehn Schautafeln erläutern.


Ausstellung in Osterode am Harz:

12. bis 23. November 2018
BBS II Osterode am Harz, An der Leege 2b, Raum: Forum.

Öffnungszeiten sind montags bis freitags in der Zeit von 8 Uhr bis 15 Uhr.
Der Eintritt ist kostenlos.

Führungen und weitere Termine auf Anfrage im Sekretariat, Tel.: 05522-9093-0, E-Mail: m_mueller@bbs2osterode.de.

Die Ausstellung steht Schulklassen, Gruppen und Einzelbesuchern offen, Begleitmaterial ist vorhanden. Schulklassen und andere Gruppen mögen sich bitte anmelden. Die Ausstellung ist geeignet für Klassen und Gruppen ab 14 Jahren.



Ein Ausstellungsführer erläutert die Schautafeln

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Schulleiter Dr. Carsten Wehmeyer begrüßt

Karl Heinz Hausmann (MdL)

Linda Matzke, Referentin vom Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung



 

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