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23.07.2018

“30% unseres Stroms holen wir vom Dach”


Von der Beratung zur Solaranlage - Hauseigentümer berichten

...Energieagentur Region Göttingen e.V. 

(Bovenden) Verena und Wolfgang Gieße stehen vor ihrem Haus und zeigen auf ihre Photovoltaik-Anlage. “An so einem sonnigen Tag läuft die Anlage auf Hochtouren. Jetzt produziert sie gerade 2,5 Kilowatt pro Stunde.”, erklärt Wolfgang Gieße stolz. Die Gießes haben die Anlage vor 3 Jahren bauen lassen. Zuvor haben sie sich von der Energieagentur Region Göttingen e.V. beraten lassen.

Mit dem unabhängigen Beratungsangebot “Solar-Check plus” richtet sich die gemeinnützige Energieagentur Region Göttingen auch diesen Sommer wieder an Hauseigentümer. Bei dem Besuch von einem Energieberater der Verbraucherzentrale wird geprüft, ob und wie sich das Gebäude für Solarstrom oder Solarwärme eignet. Bei der Familie Gieße hat die Beratung ergeben, dass eine 4,25 kWp Anlage etwa 30 % ihres jährlichen Strombedarfs decken kann. Damit liegt die Familie Gieße im derzeitigen Trend, so viel wie möglich des produzierten Stroms selbst zu nutzen.

“Die häufigsten in den Solar-Beratungen gestellten Fragen basieren auf Vorurteilen. Diese lassen sich leicht mit Fakten auflösen”, berichtet der Physiker André Heider, der zu den für die Verbraucherzentrale beratenden Energieberatern gehört. „Mit dem Solar-Check plus zeigen wir wie sich eine eigene Solaranlage umsetzen lässt. In den meisten Fällen lohnt es sich!“, erklärt Doreen Fragel, Geschäftsführerin der Energieagentur Region Göttingen e.V.

Worauf die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik basiert erläutert Barbara Mussack von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen: Solarstrom lasse sich heute für ca. 12 Cent pro Kilowattstunde auf dem eigenen Dach erzeugen. Der Strom aus dem Netz müsse dagegen mit durchschnittlich 28 Cent pro Kilowattstunde eingekauft werden. Das Motto heiße also, möglichst viel Solarstrom selbst verbrauchen und möglichst wenig Fremdstrom einkaufen. Bis zu 30 Prozent Eigenverbrauch seien ohne Heimspeicher möglich. Eigenverbrauch sowie die Einspeisevergütung für den überschüssigen Solarstrom ergeben bei einer Anlagenlaufzeit von 20 Jahren eine Rendite von drei bis fünf Prozent. „Das ist doch zumindest eine Überlegung wert“, hält Mussack fest.

Die Kampagne läuft noch bis bis Ende September. Die „Solar-Checks“ haben einen Wert von jeweils 285 Euro. Davon wird der größte Teil im Rahmen der Energieberatung der Verbraucherzentrale vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert, Der Eigenanteil für Hauseigentümer beträgt 40 €.

Anmeldungen sind unter www.earg.de/solarcheck oder unter der Telefonnummer 0551/38 42 13 10 möglich.

“Solar-Check plus” ist ein Gemeinschaftsprojekt der Verbraucherzentrale Niedersachsen, der Energieagentur Region Göttingen e.V. und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen.

 

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