Sport

20.07.2018

„ Wandern mit andern“ am 5. August:


Dorste, gelegen im idyllischen Sösetal

Drei Wanderungen zum Bronzezeitgrab bei Dorste

...Wolfram Marx

Osterode-Dorste. Die vom KreisSportBund Göttingen-Osterode im Verbund der Sportregion Südniedersachsen (KSB Göttingen-Osterode, KSB Northeim-Einbeck, SSB Göttingen) organisierte Wanderserie „Wandern mit andern“ macht am Sonntag, 5. August, im Osteroder Ortsteil Dorste Station. Im vergangenen Jahr waren über 3000 Wanderer bei den sechs Veranstaltungen in ganz Südniedersachsen dabei.

Im mittlerweile neunten Jahr zeigt der Trend deutlich nach oben. Das Wandern hat sich in den Sportvereinen inzwischen zu einer festen Größe entwickelt und zeigt die Besonderheiten der Region abseits der großen Verkehrsadern. Schon nach den ersten drei Wanderungen diesen Jahres um das KSB-Zeltlager Stolle herum, in Berka und in Roringen sind es fast 2000 Teilnehmer gewesen. Nach Dorste sind am 12. August Sudershausen und am 16. September Diemarden die letzten Stationen in diesem Jahr. In Diemarden ergänzend unter dem bundesweiten Motto „Wald.Sport.Bewegt“ in enger Zusammenarbeit mit den Niedersächsischen Landesforsten.

Für den 5. August hat der gastgebende TSC Dorste drei verschieden lange Strecken ausgearbeitet, die allesamt zum Teil über den prämierten Karstwanderweg gehen. Die kürzeste Strecke verläuft über 7,3 km bei 189 zu absolvierenden Höhenmetern. Hier kommen die Wanderer unter anderem an der Lichtensteinhöhle vorbei, in der 1980 Überreste von Menschen aus der späten Bronzezeit gefunden wurden (siehe unten). Das HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle Bad Grund wird hier mit einem Informationsstand aufwarten, an dem unter den Teilnehmenden 3 Familienkarten für freien Eintritt inkl. Höhlenführung und Familienquiz sowie 10 Fledermäuse aus dem Museumsshop verlost werden. Ebenso können sich die Teilnehmer hier an einer Getränkestation erfrischen.

Auch die mittlere Strecke führt mit ihren 11,3 km Länge und 220 Höhenmetern an der besagten Höhle sowie der Burgruine Lichtenstein vorbei, wo sich die Wanderer an einer weiteren Verpflegungsstation stärken können. Die wunderschöne Route, die unter anderem an einem idyllisch gelegenen Teich sowie den für das Gipskarstgebiet typischen Erdfällen vorbeiführt, schlängelt sich zu großen Teilen durch ein Waldgebiet.

Die mit 502 Höhenmetern anspruchsvollste und mit 14,7 km längste Strecke startet vom Dorster Sportplatz hinauf auf den Söseberg, von dem man einen tollen Blick auf das Sösetal, den Harz und sogar das Eichsfeld hat. Auf dem Söseberg ist ein weiterer Verpflegungsstand eingerichtet. Nach einem Abstieg und der Überquerung der Kreisstraße 31 findet man sich auf der Route der ersten beiden Strecken wieder.

Start- und Zielpunkt aller Wanderungen ist der neue Sportplatz in Dorste (Roter Born 2). Von hier aus können sich die Wanderer zwischen 8 und 10:30 Uhr auf den Weg machen, um die schöne Natur rund um Dorste zu erkunden. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, das Startgeld beträgt 2 Euro, Kinder und Jugendliche sich hiervon ausgenommen. Vor, während und nach der Wanderung warten Verpflegungsstände auf die Teilnehmer. So wird unter anderem eine Kaffeetafel aufgebaut, zudem gibt es herzhafte Speisen vom Grill und auch das in Dorste gebraute Bier „Dorster Kesselbräu“ kann probiert werden. Auch für Vierbeiner werden am Zielort und während der Wanderung genügend Möglichkeiten zur Wasseraufnahme vorhanden sein. Ausreichende Parkmöglichkeiten stehen den Gästen in Verlängerung der Straße „Schlehkuhle“ zur Verfügung. Von dort aus sind es nur wenige Meter bis zum Start-/Zielort.

Ein über 50-köpfiges Helferteam wird für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgen. Der TSC Dorste und der KreisSportBund Göttingen-Osterode freuen sich auf viele Gäste aus Nah und Fern. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind auf der Homepage des TSC Dorste (www.tsc-dorste.de) zu finden. Der komplette Flyer mit allen „Wandern mit andern“-Terminen des KSB Göttingen-Osterode ist zu finden unter www.ksb-goettingen-osterode.de. mx

 

Zu den Toten aus der Lichtensteinhöhle bei Dorste:

Die Funde sind ein Genpool von Weltrang

1980 entdeckten Höhlenforscher in der Lichtensteinhöhle im Karstgebiet zwischen Dorste und Förste nahe Osterode die Überreste von Menschen aus der späten Bronzezeit. Im HöhlenErlebnisZentrum bei Bad Grund findet sich seit 2008 die Ausstellung zu diesem Höhepunkt der europäischen Höhlenarchäologie und zu einem einst nicht für möglich gehaltenen Blick in die Vergangenheit: Die Lichtensteinhöhle konservierte den bislang ältesten und größten „Genpool“ einer Menschengruppe. Anhand der Knochenfunde entwickelten die Anthropologen der Universität Göttingen das Verfahren zur Analyse alter DNA weiter und erfassten 2006 weltweit erstmalig Verwandtschaftsstrukturen einer frühgeschichtlichen Gruppe. Es entstand der bisher immer noch älteste Stammbaum einer Großfamilie der Welt. Die Höhle war ihr bronzezeitliches Grab.

2007 folgte eine weitere Sensation, die sich in der Ausstellung niederschlägt: Ein Gentest wies heute in der Nähe des Höhlengrabs lebende wahrscheinliche Nachfahren und damit eine Siedlungs- und Familienkontinuität über fast 3000 Jahre nach. So entstand auch der bislang längste, wenn auch stark lückenhafte, Stammbaum der Welt. Im HöhlenErlebnisZentrum werden anhand der Funde und DNA-Forschung Leben und Sterben des Clans, Gesichtsrekonstruktionen und die heute lebenden wahrscheinlichen Nachfahren auf spannende und moderne Weise vorgestellt. Auch das originalgetreu nachgebaute Höhlengrab kann dort besichtigt werden.

Im Rahmen von „Wandern mit andern“, alle drei Routen führen direkt am Lichtenstein und dem Höhlengrab vorbei, wird das HöhlenErlebnisZentrum mit einem Infostand und Gewinnspiel vertreten sein. Zu gewinnen gibt es 3 Familienkarten für freien Eintritt inkl. Höhlenführung und Familienquiz sowie 10 Fledermäuse aus dem Museumsshop. hez


Gesichtsrekonstruktionen von den in der Lichetensteinhöhle bei Dorste gefundenen Toten sind ausgestellt im Museum am Berg im HöhlenErlebnisZentrum Bad Grund.

Ein Nachbau des Höhlengrabs aus der Lichtensteinhöhle ist im HöhlenErlebnisZentrum Bad Grund begehbar gemacht worden.

Rekonstruierte Knochenfunde aus der Lichtensteinhöhle bei Dorste

 

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