Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

16.06.2018

Ausschuss für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus tagte

...von Petra Bordfeld

Den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Tourismus der Gemeinde Bad Grund vermittelten drei hauptamtliche Fachfrauen und eine ehrenamtlich tätige Kollegin viel Wissenswertes über Dorfmoderation sowie Jugend- und Seniorenarbeit. Am Ende war man sich mit den Referentinnen einig, dass alle Bereiche miteinander vernetzt sein sollten.

Den Informationsreigen eröffnete Annette Altmann, eine der drei Eisdorfer Dorfmoderatoren. Sie betonte, dass diese Art der Moderation eine vermittlerische Schnittstelle zwischen Vereinen, Verbänden, Politikern, der Kirche und Einzelpersonen bedeutete. Sie, Ortsbürgermeisterin Petra Pinnecke und Jürgen Zuchowski machten sich aber nicht „nur“ auf diesem Gebiet für Eisdorf stark. Schließlich haben sie schon Aktionen wie das Herstellen und den Verkauf von Ansichtskarten und Kalendern ebenso auf die Beine gestellt, wie das Neujahrspicknick. Man schaue aber auch weit über die Ortschaftsgrenze hinaus und treffe sich sowohl im Netz, als auch persönlich mit anderen Moderatoren, um Gedanken, Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Mittlerweile gibt es sogar den von Dorfmoderatoren in Hannover gegründeten Landesverband „Engagement und Moderation Niedersachsen e. V“. Sie und ihr Ehrenamtskollege zählten übrigens zu den Gründungsmitgliedern. Trotz dieses großen Schrittes werde man aber nicht vergessen, dass die Impulse von unten kommen und nicht am Bürger vorbeigehen dürfen.

Ulrike Stahmann, Verwaltungsangestellte und Pflegeberaterin beim Landkreis Göttingen, sowie ihre Fachdienststellenleiterin Tanja Heiligenstadt gewährten dann Einblicke in die Arbeit der Senioren- und Pflegestützpunkte im Landkreis Göttingen und in die möglichen Nachbarschaftshilfen.

Die erstgenannte Referentin brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, so viel Interessantes zum Thema „Dorfmoderation“ gehört zu haben. Für sie stehe fest, dass man näher zusammenrücken müsse. Sie, die bereits seit 1979 im Bereich Soziales beim Altkreis Osterode tätig ist, erinnerte daran, dass der Pflegestützpunkt dort vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde und dass man dieses Jubiläum auch feiern werde. In jedem Falle sei man immer wieder auf die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Ortschaften angewiesen, dabei dürften insbesondere die Ehrenamtlichen nicht übersehen werden. Insbesondere dürfe man aber auch die jüngeren, pflegebedürftigen Menschen nicht vergessen - ihre Anzahl werde oft unterschätzt.

Sozial- und Pflegeberatung sei letztendlich ein sehr komplexes Thema. Der Landkreis Göttingen habe weitere Stellen geschaffen, weil es in diesem Bereich immer mehr zu tun gäbe und Ansprechpartner da sein müssten, die zwischen den betroffenen Menschen und den Behörden und Pflegekassen vermitteln. Genau aus diesem Grund müssten auch die ehrenamtlichen Helfer in den Seniorenarbeitskreisen und auch die Dorfmoderatoren ernst genommen werden, denn sie wissen aus ihrer Tätigkeit, wo helfend eingegriffen werden sollte. „In der Gemeinde Bad Grund funktioniert das vorbildlich, weil man mit großem Engagement vorgeht und eine enge Verzahnung zwischen der Verwaltung und den ehrenamtlich an der Basis handelnden Personen herrscht.“

Tanja Heiligenstadt versicherte, dass sie sich sehr auf die Arbeit im Altkreis Osterode freue. Während Ulrike Stahmann dort aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit bekannt sei wie „ein bunter Hund“, sei sie neu in diesem Bereich und freue sich nun, dass sie die Gelegenheit habe, im Windhäuser Rathaus über das Angebot „Nachbarschaftshilfen“ zu berichten. Letztendlich gelte es Menschen, die allein gelassen sind, langfristig zu begleiten und sich einfühlsam um sie zu kümmern, gleich, ob es um ambulante und stationäre Pflege gehe.

Oftmals würden aber ältere Menschen gar nicht die Möglichkeiten der Betreuungsleistungen kennen. Und genau da müsse Aufklärung betrieben werden. „Wir haben kurze Wege zwischen den Fachkräften, und so ist schnell Hilfe möglich“. Man fahre man auch raus und mache Haubesuche. Wer das wiederum nicht möchte, ist im Kreishaus oder ggf. auch im Rathaus ebenso herzlich willkommen. Die Fachdienstleiterin verwies darauf, dass im nächsten Monat an der Abgunst in Bad Grund 25 Plätze für ambulante Dienste und Tagespflege neu eingerichtet werden. Dieses zusätzliche Angebot sei sowohl für den Landkreis als auch für die Gemeinde enorm wichtig.

Auf die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe eingehend, verwies sie darauf, dass es diese in Göttingen schon seit geraumer Zeit gebe. Dabei gehe es unter anderem um die Unterstützung bei Einkäufen und anderen Dingen des täglichen Lebens, wobei den vorhandenen Hilfsdiensten bestimmt keine Konkurrenz gemacht werden solle. Die Nachbarschaftshelfer treffen sich im Übrigen ein paar Mal im Jahr, um Erfahrungen und Angebote auszutauschen.

Melanie Henschel, Jugendpflegerin der Gemeinde Bad Grund, stellte das umfangreiche und bunte Ferienprogramm und ein mit Schülern der Oberschule Badenhausen umgesetztes Kunstprojekt vor. Dann kam sie auf den Verein „Arbeiten und Lernen“ und die Entscheidung von Joachim Grupe als dessen Geschäftsführer zu sprechen. Er habe auch für das kommende Schuljahr grünes Licht gegeben, die Arbeit im Jugendcafè, aber insbesondere auch die Ferienaktion und andere außerschulische Angebote mit ehrenamtlich tätigen Helferinnen zu unterstützen.
Ulrike Stahmann zog Bilanz und betonte, dass aus ihrer Sicht in jedem Fall unter dem Motto „Jung hilft Alt“ oder auch „Alt hilft Jung“ eine Schnittstelle zwischen Jugendarbeit und Seniorenarbeit geschaffen werden müsse.

Man sollte sich gleich nach den Sommerferien zusammensetzten, um dahingehend Gespräche zu führen.
Stephan Mantel, Leiter des Fachbereichs Familie und Soziales, dankte abschließend der Pflegeberaterin dafür, dass die sich in Sachen „Seniorenarbeit“ so stark gemacht habe. Der Landkreis Göttingen als ihr Arbeitgeber unterstütze diese in diesem Jahr mit 2.000 Euro, was dazu führe, dass die Gemeinde insgesamt 10.800 Euro für die „Seniorenarbeit“ zur Verfügung stellen könne.

 

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