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13.04.2018

4.224 Jahre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft


IG Bau Niedersachsen-Süd ehrte zahlreiche Jubilare in Hattorf

...von Ralf Gießler

Eine GroKo im Berufsleben – das geht: Die "Große Konstante“ (GroKo) im Job ist für 94 Menschen aus der Region die IG BAU Niedersachsen-Süd. Sie sind Jubilare der Gewerkschaft in den Ortsverbänden Leinetal, Westharz und Eichsfeld. Zusammen bringen sie es auf stattliche 4.224 Jahre IG BAU-Mitgliedschaft.

Für ihr Engagement wurden sie am 7. April in Hattorf im Landgasthof Trüter geehrt.
"Dabei interessiert die GroKo auch politisch. Gerade die Pläne der Großen Koalition bei Arbeit, Wohnen und Rente gehören auf den Prüfstand“, sagte der Bezirksvorsitzende der IG BAU Niedersachsen-Süd, Torsten Witt. "Wer lange Zeit auf dem Bau, in der Gebäudereinigung oder in der Landwirtschaft geschuftet hat, der weiß, wie hart man für einen Monatslohn arbeiten muss. Deshalb ist es gut, dass die neue Regierung bei der Rente eine Haltelinie nach unten vereinbart hat“, so der Gewerkschafter. Notwendig sei aber aus seiner Sicht eine Lösung über 2025 hinaus. Das Brutto-Rentenniveau dürfe auch durchaus bei über 48 Prozent liegen. "Wenn die Jubilare über die Rente ihrer Eltern reden, dann war diese im Verhältnis deutlich höher – 1957 lag das Rentenniveau bei 57,3 Prozent. Und heute reden wir bei vielen sogar über Altersarmut nach einem langen Arbeitsleben. Das darf es einfach nicht geben“, so Witt weiter.

Die GroKo wolle jetzt erstmals auch etwas gegen Arbeitsverträge unternehmen, die immer nur für ein oder zwei Jahre abgeschlossen werden. "Hier muss auch mehr passieren. Mit den Ketten-Befristungen muss endlich Schluss sein. Gerade die Beschäftigten in der Reinigungsbranche leiden unter den Arbeitsverträgen auf Zeit.“ Mit Blick auf steigende Mieten fordert die IG BAU zugleich eine Offensive beim Wohnungsbau:"Wir brauchen mehr Sozialmietwohnungen und mehr preiswerte Wohnungen. Und für den Facharbeiter auf dem Bau genauso wie für die Industriekauffrau sollte es auch möglich sein, ein eigenes Haus bezahlen zu können“, forderte Torsten Witt.

Die Laudatio für die Jubilare hielt Frauke Heiligenstadt (MdL):"Ihr seid das, was diese IG Bau ausmacht. Ihr habt das ermöglicht, was die IG Bau und ihre Vorgängergewerkschaften in all den Jahren gemeinsam mit ihren Mitgliedern erreicht hat." Sie dankte allen Geehrten für das vielfältige und persönliche Engagement sowie für die nachhaltige Ausdauer und Unbeirrbarkeit selbst in schwierigen Zeiten.

 

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