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20.03.2018

Konsequente Verkehrsüberwachung soll schweren Verkehrsunfällen vorbeugen


Vorstellung der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik 2017

...von Martin Schnella

Das Fazit des Leiters der Polizeiinspektion Northeim/Osterode Hans-Walter Rusteberg zur Verkehrsunfallstatistik 2017 ist positiv. Das Ergebnis habe sich nicht signifikant verändert. Der größte Teil der insgesamt 4.927 verzeichneten Unfälle, seien Blechschäden. Als Hauptunfallursachen gelten hier insbesondere ein zu geringer Sicherheitsabstand und überhöhte Geschwindigkeit. Ca. 60% der Unfälle ereignen sich innerorts.

Leider habe es mehr Unfälle mit schwerem Personenschaden (128 VU in 2017) gegeben als noch in 2016 (106 VU), so Hans-Walter Rusteberg. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 6 Personen bei diesen schweren Unfällen getötet. Der Schwerpunkt der Polizei bleibe daher weiter die Senkung dieser Unfälle durch intensivere Verkehrsüberwachung sowie präventive Maßnahmen.

Ein Baumunfall habe immer schwere Folgen. Meistens können die Unfallopfer bestenfalls schwerverletzt geborgen werden. In 2017 gab es hier 47 Unfälle. Die Zahl ist deutlich niedriger als im Vorjahr (62 VU). Auf vielen Strecken mit Unfallschwerpunkten wurden Schutzplanken entlang der Fahrbahn errichtet, die u.a. Baumunfällen vorbeugen sollen.

Ein weiteres Problem sei der Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch im Straßenverkehr. Im Jahr 2017 wurden 204 Verkehrsteilnehmer mit Alkohol am Steuer erwischt. Die Zahl blieb zu 2016 (201 Taten) konstant. Unter Drogeneinfluss befanden sich 169 Verkehrsteilnehmer (126 in 2016).

Den größten Anteil haben nach wie vor die Wildunfälle. Mit 978 Unfällen ist die Zahl leicht gestiegen. Im Jahrestrend ist auch deutlich zu erkennen, dass die Zahl der Unfälle stetig ansteigt. Das sei auf die steigende Population, besonders bei den Wildschweinen, zurückzuführen, erklärte die Verkehrssicherheitsbeauftragte Simone Köhler. Alle zwei Jahre entscheide hier die Wildunfallkommission über Maßnahmen zum Entgegenwirken von Wildunfällen.

Kampagne „Rummss“ gegen die steigenden Zahlen von Verkehrsunfallfluchten

Ein Parkplatzrempler kann jedem Mal passieren. Sich danach vom Unfallort zu entfernen, ohne sich um den Schaden zu kümmern ist eine Straftat. Jeder fünfte Unfall ist eine Flucht. Die Geschädigten bleiben nicht selten auf sehr hohen Schäden sitzen. Während der Verkehrssicherheitswochen klärte Simone Köhler mit ihrem Team auf diversen Supermarkparkplätzen die Menschen über die Folgen von Verkehrsunfallfluchten auf. Bei einem Schaden über 1.500 Euro wird im Falle einer Flucht sofort der Führerschein entzogen.

Die Nutzung des Smartphones und ähnlichen technischen Geräten während der Fahrt beschere dem Beschuldigten mittlerweile ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro und einen Punkt in Flensburg. Mit 1.043 Taten sei die Zahl der Verstöße gegen die „Handynutzung“ zum Vorjahr relativ konstant. Im Vergleich zu 2015 allerdings mehr als doppelt so hoch. Auch die hohen Strafen haben hier noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Die Polizei werde vermehrt kontrollieren, da man vermute, dass bei vielen Verkehrsunfällen die Handynutzung eine Rolle gespielt habe, so Hauptkommissar Peter Schliep.


v.l.: Peter Schliep, Simone Köhler und Hans-Walter Rusteberg







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