Sport

02.02.2018

Kooperieren statt fusionieren


Er gehört zu den besten deutschen Sprintern seiner Altersklasse: Tizian Kirchhof bekam von Thorsten Werner (links) und Henning Holland (rechts) den NLV-Pokal überreicht.

Kreisverbandstag 2018: NLV-Kreis Osterode möchte eigenständig bleiben

von Boris Janssen

Der NLV-Kreis Osterode möchte eigenständig bleiben. Von Kreisfusionen, zumal von oben verordneten, hält man hier wenig. Das ist beim Kreisverbandstag am Freitag (26.01.2018) deutlich geworden. Die Leichtathleten setzen lieber auf Kooperation, wenn sie sinnvoll erscheint.

So sollen die Kreismeisterschaften für die Altersklassen U12 und jünger weiterhin auf das Gebiet des ehemaligen Landkreises Osterode beschränkt bleiben – zum einen sind die Teilnehmerfelder bei den Jüngsten ohnehin gut besetzt, zum anderen möchte man den Nachwuchs und die Eltern nicht mit weiten Wegen abschrecken. Die Kreismeisterschaften für die Altersklassen ab U14 haben hingegen häufig sehr übersichtliche Starterlisten und sollen deshalb wie in den beiden Vorjahren gemeinsam mit dem NLV-Kreis Göttingen ausgetragen werden – denkbar wäre auch eine Erweiterung um Northeim (wie bereits beim Crosslauf). Um die Wettkämpfe aufzuwerten, sprachen sich die Osteroder jetzt außerdem dafür aus, bei den Älteren nicht mehr nach Kreisen getrennt zu werten, sondern stattdessen einen neuen, gemeinsamen Meistertitel zu suchen. Eine Entscheidung aus Göttingen dazu steht noch aus.

Die „organisatorisch reibungslose“ Zusammenarbeit hat sich bewährt, findet Kreisvorsitzender Thorsten Werner. Er trage sie bei jeder Gelegenheit in übergeordnete Gremien des Niedersächsischen Leichtathletikverbandes (NLV), in denen es eben Bestrebungen zu einer umfassenden Strukturreform auf unteren Ebenen gibt. Werner hofft, damit zu überzeugen: „Unsere Kooperation wird wahrgenommen.“

Was der Kreisvorsitzende von höherer Stelle jedoch vermisst, sind Konzepte, wie Leichtathletik mehr Beachtung im Schulsport finden kann. „Es gibt da keine Ideen und keine Strategien – das ist unerfreulich.“

„Auf Osterode kann man sich verlassen“

Sportwart und Kampfrichterwart Henning Holland freut sich über den guten Ruf, den der NLV-Kreis als Wettkampfausrichter habe. „Auf Bezirksebene weiß man: Auf die Kampfrichter und das Drumherum kann man sich in Osterode verlassen.“ Für die Bezirksmeisterschaften habe man viel Lob bekommen. Höhepunkt sei aber natürlich wieder das Internationale Volksbankmeeting gewesen, das in diesem Jahr bei der zehnten Auflage als nunmehr „Internationales Sparkassenmeeting“ ein kleines, aber feines Jubiläum feiert. Holland zählte bei acht Veranstaltungen in 2017 insgesamt rund 100 Einsätze von 27 Kampfrichtern. Übrigens: Auch bei der Aus- und Fortbildung der Kampfrichter arbeiten die drei südniedersächsischen Kreise seit Jahren zusammen.

Sowohl Holland als auch Werner dankten allen Helfern und Kampfrichtern, die mit ihrem Einsatz wirklich gelungene Veranstaltungen ermöglicht hätten. Einen Wermutstropfen gibt es aber für den Sportwart: Bei den Kreismeisterschaften musste Holland erneut leicht sinkende Teilnehmerzahlen verzeichnen. „Ich hoffe, dass der Tiefpunkt bald erreicht ist“, sagte er mit Blick auf starke Jahrgänge im Grundschulalter.

NLV-Pokal an Tizian Kirchhof

In sportlicher Hinsicht ist Thorsten Werner mit 2017 zufrieden: „Es war ein sehr erfolgreiches Sportjahr.“ So konnte er denn auch gemeinsam mit Henning Holland sechs junge Athletinnen und Athleten für besondere Leistungen ehren.

Der NLV-Pokal ging an Tizian Kirchhof. Über dessen erneuten Leistungssprung hätten sich wohl Einige die Augen gerieben, ist Holland überzeugt. In der Klasse U20 gehört Kirchhof zu den besten Sprintern Deutschlands. Seine 10,64 Sekunden über 100 Meter – Platz 11 in der Deutschen Bestenliste, sogar Platz 1 in Niedersachsen – brachten ihm außerdem die DLV-Bestennadel in Gold.

Jonas Just (U18) zählt mit konstant guten Leistungen zu den besten Mittelstrecklern in Norddeutschland. Für Platz 14 in der Deutschen Bestenliste über 3.000 Meter (9:00,66 Minuten) und Platz 20 über 1.500 Meter (4:09,93 Minuten) bekam er die DLV-Bestennadel in Bronze.

Lisa Zirbus ist in der W15 eine der besten Hürdensprinterinnen in Niedersachsen. Über die 80 Meter Hürden wurde sie Dritte der Landesmeisterschaften. Sie wurde außerdem in den D-Kader des NLV berufen.

Auch Emma Dernedde (W14) war insbesondere über die Hürden sehr erfolgreich. Sie sei jedoch breit aufgestellt und habe sich sportlich toll entwickelt, lobte Holland. Auch sie wurde in den D-Kader des NLV berufen.

Leander Schalcher (U18) konnte sich im Sprint deutlich verbessern und feierte vor allem in der Staffel mit Tizian Kirchhof, Paul Kirchhof und Kilian Mann über 4x100 Meter viele Erfolge, zum Beispiel den 3. Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften.

Lena Morig bestätigte in der W13 auf den Mittel- und Langstrecken ihre guten Leistungen aus dem Vorjahr. Sie liegt damit auf Landesebene weit vorn, im Bezirk sogar an der Spitze.
 
Vorstand wiedergewählt

Im Vorstand des NLV-Kreises gibt es keine Veränderungen, alle Amtsinhaber wurden einstimmig wiedergewählt:

Erster Vorsitzender: Thorsten Werner
Zweiter Vorsitzender: Mario Ludwig
Kassenwart / Schriftwart: Rainer Behrens
Sportwart / Kampfrichterwart: Henning Holland
Jugendwartin / Schulen: Julia Schmalz
Meldewesen / Statistik: Werner Böttcher
Pressewart: Boris Janssen
Zum Vorstand gehört außerdem Beisitzerin Heike Biehling. Neue Kassenprüfer sind Gerhard Barke und Michael Töllner.

Alle aktuellen Termine des NLV-Kreises Osterode sind im Internet unter www.lgosterode.de zu finden.


Ehrung des erfolgreichen Leichtathletik-Nachwuchses (von links): Sportwart Henning Holland, Jonas Just, Emma Dernedde, Leander Schalcher, Lisa Zirbus, Lena Morig und Vorsitzender Thorsten Werner.

Der alte und neue Vorstand (von rechts): Henning Holland, Rainer Behrens, Julia Schmalz, Thorsten Werner, Werner Böttcher, Mario Ludwig und Boris Janssen.

 

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