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06.11.2017

OBS setzt sich für vielfältige Landwirtschaft ein


Durch das Partnerprojekt mit der Hilfsorganisation werden die Schüler des Wahlpflichtkurses Politik immer engagierter und setzen sich jetzt für eine vielfältige Landwirtschaft ein.

Schüler der Oberschule Badenhausen fordern von der EU-Kommission, die Fusion der beiden Chemiefirmen Bayer und Monsanto abzulehnen

von Herma Niemann

Badenhausen. Durch die Partnerschaft mit der Hilfsorganisation Misereor entwickeln sich die Schüler des Wahlpflichtkurses Politik der Oberschule Badenhausen (OBS) immer mehr zu politisch engagierten Menschen. Jetzt beteiligten sich die Schüler zusammen mit dem stellvertretenden Schulleiter Thomas Koch an der Misereor-Aktion „Saat für Vielfalt“.

Im Unterricht beschäftigten sie sich mit den Folgen der Entstehung weltweiter Agrarfirmen. Im Mittelpunkt stand dabei die Fusion der beiden Chemiefirmen Monsanto und Bayer zu „BaySanto“. Dieses Unternehmen könnte damit zum weltweit größten Hersteller von Saatgut und Pestiziden werden und hätte damit einen großen Einfluss auf die weltweite Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Diesen Einfluss könnte das Unternehmen nutzen, um kleinbäuerliche Betriebe über eine entsprechende Preis- und Produktpolitik unter Druck zu setzen.

Im Zusammenhang mit der Fusion würden Bayer und Monsanto auf die angespannte Ernährungssituation im Zuge der steigenden Weltbevölkerung verweisen und die Landwirtschaftsindustrie stärken und weiterentwickeln wollen. Misereor allerdings weist darauf hin, dass bereits jetzt 12 Milliarden Menschen mit den weltweit erzeugten Nahrungsmitteln versorgt werden könnten. Doch werde mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel für Tierfutter oder als Kraftstoff verwendet.

Auch verbrauchen große landwirtschaftliche Firmen weltweit 70 Prozent der Anbauflächen und würden nur 30 Prozent der Nahrungsmittel produzieren, während die bäuerliche Landwirtschaft bei nur 30 Prozent Anbaufläche 70 Prozent der weltweiten Nahrungsmittel erzeugen. Hier müsse die bäuerliche Landwirtschaft gestärkt und die Entwicklung landwirtschaftlicher Großbetriebe eingedämmt werden, so Misereor.

Saatgut in den Händen weniger Konzerne lasse die Preise steigen, mache die Bauern abhängig von chemischem Dünger und Pestiziden und führe zum Verlust von bäuerlichen Saatgutsorten. Die Schüler setzten sich daher auch mit Alternativen auseinander. So unterstützt Misereor weltweit Kleinbauern und entwickelt mit ihnen gemeinsam Anbaualternativen.

Im Partnerprojekt der OBS „Waldgärten – Ein neues Fundament für Haiti“, wird dies deutlich, indem die Bauern in Haiti geschult werden, systematisch Waldgärten anzulegen, um damit die Erosion des Bodens und die Entstehung von Monokulturen zu verhindern und gleichzeitig die Möglichkeit der Eigenversorgung und des Verkaufs von Nahrungsmitteln sowie die Artenvielfalt zu sichern. Chemischer Dünger und der Einsatz von Pestiziden kann somit minimiert werden.

Als Ergebnis schrieben die Schüler E-Mails an die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, um sie aufzufordern, die Fusion der beiden Firmen abzulehnen.

 

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