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10.10.2017

„Zeichen setzen für ein freies und gemeinschaftliches Europa“


Bürgermeister aus Osterode am Harz und Armentières (F) unterzeichneten gemeinsame Erklärung gegen Nationalismus

Stadt Osterode am Harz/Löwe

Die Bürgermeister der beiden Partnerstädte Osterode am Harz, Klaus Becker, und dem französischen Armentières, Bernard Haesebroeck, wollen durch aktive Jugendarbeit aufkeimenden nationalistischen Gedanken und Bestrebungen entgegentreten. Dies bekräftigten sie in einer gemeinsamen Erklärung, die am vergangenen Freitag während des Besuchs einer offiziellen Delegation aus Armentières im Beisein von Mitgliedern des Stadtrates im Osteroder Ratssaal unterzeichnet wurde.

„Wir arbeiten an einem Europa von unten – es hat uns den Frieden gegeben, es muss eine Zukunft für unsere Jugend vorbereiten und muss auf humanistischen Werten beruhen“, erläuterte Haesebroeck in seiner auf deutsch gehaltenen Ansprache die Motivation, vor allem junge Menschen zusammen zu bringen. Zuvor hatte Osterodes Verwaltungschef erklärt, es sei wichtig, ein Zeichen für ein freies und gemeinschaftliches Europa zu setzen. Mit der vom Stadtrat einstimmig befürworteten Anbahnung einer Städtefreundschaft mit dem senegalesischen Kaolack sei die Sösestadt noch einen Schritt weiter gegangen.

Bernard Haesebroeck und Klaus Becker bekräftigen in der Erklärung, vor allem junge Menschen sollten in persönlichen Kontakt kommen. Dadurch sollten sie die Vorteile eines offenen Europas erleben und das Verstehen der jeweiligen Kulturen gefördert werden. Sie verweisen auf die jüngere Geschichte ihrer Länder und die Entwicklung der Partnerschaft zwischen ihren Städten. „Dieses Kennen anderer Kulturen, Religionen, politischer und gesellschaftlicher Vielfalt ist Grundstein für mehr als sieben Jahrzehnte des Friedens in Europa“, heißt es unter anderem in der Erklärung.

Um den Austausch von Schülerinnen und Schüler, Sportlern und Kulturschaffenden ging es neben anderen Themen bei der vorweggegangenen regelmäßigen Partnerschaftsbesprechung. Projekte des Jahres wurden rückblickend betrachtet und mögliche Anknüpfungspunkte für Maßnahmen im Jahr 2018 besprochen.
Die beiden Städte pflegen eine der ältesten deutsch-französischen Partnerschaften. Schon im Jahr 1963, dem Jahr des Élysée-Vertrages, wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.

Kern dieser Partnerschaft sind vor allem Begegnungen junger Menschen, viele Hundert haben sich im Laufe von mehr als fünf Jahrzehnten in Osterode am Harz und in Armentières getroffen. Zusätzlich gibt es Begegnungen auf kultureller Ebene, z. B. zwischen Chören beider Städte. Auch die Harz-Weser-Werkstätten pflegen einen guten Kontakt nach Nordfrankreich und will diesen mit Schwerpunkt auf dem Kennenlernen der jeweiligen Werkstätten für behinderte Menschen aktiv fortsetzen.


Austausch der UrkundenDie Bürgermeister Klaus Becker (links) und Bernard Haesebroeck tauschten vor der Europaflagge und der Jubiläumscharta anlässlich des 50jährigen Bestehens der Partnerschaft 2013 die Urkunden der Gemeinsamen Erklärung aus

In einer von beiden Bürgermeistern unterzeichneten Erklärung sprachen sie sich dafür aus, durch einen lebendigen Austausch für ein gegenseitiges Verständnis einzutreten.

Ein Auszug aus der deutschen Fassung der Gemeinsamen Erklärung der Bürgermeister

 

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