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29.09.2017

Bergwerkprojekt nimmt weiter Fahrt auf


Bernhard Reuter, Harald Dietzmann, Karl Heinz Hausmann, Herbert Lohrberg, Jürgen Beck, Holger Diener und Dr. Oswald (v.l.) bei einem Pressegespräch zur weiteren Vorgehensweise der Inbetriebnahme des Bergwerks Hilfe Gottes

Die nächsten Schritte beim Vorhaben der Wiederbelebung des Bergbaus in Bad Grund sind geplant.

...von Herma Niemann

Nach der erfolgten Genehmigung durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld vor rund zwei Wochen für den kanadischen Investor Samarium Tennessine Corporation zur Aufsuchung von Kupfer, Zink, Blei und Silber, nimmt das Bergwerkprojekt in Bad Grund langsam an Fahrt auf.

Am Dienstag informierte Dr. Oswald Sander den Göttinger Landrat Bernhard Reuter (SPD) über die nächsten Schritte der Wiederaufnahme des Bergbaus in der Grube Hilfe Gottes in Bad Grund, unter anderem im Beisein des Landtagsabgeordneten Karl Heinz Hausmann, des Kreistagsabgeordneten Herbert Lohrberg und dem Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund Harald Dietzmann. Der nächste zeitnahe Schritt ist die Gründung einer deutschen GmbH mit 100 Prozent Eigenkapital des kanadischen Investors, der auch alleiniger Gesellschafter sein wird. Anschließend muss mit Dr. Sander und weiteren Anliegern ein Pachtvertrag über das Grundstück abgeschlossen werden. Auch wenn man nicht Mitgesellschafter sei, betonte Dr. Sander, werde man die anstehenden Projekte zusammen ausarbeiten und bei den weiteren nötigen Schritten, betreffend Personal, Buchführung, Energieversorgung, um nur einige Bereiche zu nennen, behilflich sein.

Bis spätestens Ende Oktober soll das Arbeitsprogramm, das durch die MMG Mitteldeutsche Montan GmbH in Nordhausen erstellt wurde, beim LBEG eingereicht werden. Erster Arbeitsschritt ist dann die Öffnung des Achenbachschachtes, aus dem das Wasser durch eine Filteranlage abgepumpt werden muss. Dabei sollen eventuelle Schwermetalle dank der Technik der Filteranlage umweltgerecht geborgen werden. Die Vorgehensweise müsse mit der Unterwasserbehörde geregelt werden. Für die Umwelt bestünde keine Gefahr, die Anlagen seien schon erfolgreich in Österreich erprobt, betont Dr. Sander. Beim Abpumpen des Schachts müsse man mit mindestens einem halben bis etwa einem Jahr rechnen. Danach erfolge die eigentliche Exploration, bei der für jedes einzelne Metall ein weiterer Antrag gestellt werden müsse. Bevor es losginge, werden die Träger öffentlicher Belange in einer Anhörung ihre Stellungnahmen abgeben.

„Natürlich steht da noch viel Arbeit an, aber wir freuen uns, dass der erste Meilenstein geschafft ist“, so Reuter, der betonte, dass auch, wenn der erste Meilenstein scheinbar klein erscheine, diejenigen, die hinter die Kulissen schauen, sehen können, dass es ein großer Meilenstein sei. Auch wenn weiterhin immer mal wieder Hindernisse auftreten würden, sei durch die Genehmigung klargestellt, dass dieses Projekt politisch gewollt sei. „Die Perspektiven auf mehrere Hundert Arbeitsplätze lassen hoffen, denn wenn der Bergbau blüht, geht es auch dem Harz gut. Der Tourismus allein kann die Region nicht aufblühen lassen“, so der Landrat. Des Weiteren unterrichtete Dr. Sander die Anwesenden über die Überlegungen, den Westschacht, der weiter entfernt in Richtung der Ortschaft Gittelde liegt, als Produktionsschacht und den Achenbachschacht als Wetterschacht zu benutzen. Denn nicht nur weil er selbst direkter Anlieger sei, müsse man an eine eventuelle Lärmbelastung der Einwohner denken, die durch diese Variante weitaus geringer sei. „Die erste Hürde ist geschafft, auch wenn es von Anfang an Widerstände aus verschiedenen Ecken gegeben hat“, so Dr. Sander „ohne die politische Unterstützung hätten wir es nicht schaffen können“.

 


 

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