Politik / Wirtschaft / Bildung

08.06.2024

Was wollen wir für Europa?


AfD-Kundgebung auf dem Münsterplatz und Meile der Demokratie in der Breiten Straße

von Christian Dolle

„Wir werden Europa vom Kopf auf die Füße stellen, für ein Europa der Vaterländer und nicht für die Europaflagge. Wir brauchen diese EU nicht“, sagte Jens Kestner, Europakandidat der AfD, in Northeim. Zwei Tage vor der Europawahl hatte die AfD zur Abschlusskundgebung des Wahlkampfes mit Europa-Kandidaten, Bundestagsabgeordneten, Fraktionsvorsitzenden und Landesvorsitzenden auf dem Münsterplatz eingeladen.

„Es ist jetzt Schluss mit lustig, die rechten Parteien kommen und ich bin stolz, ein rechter Politiker zu sein, ich bin stolz, ein Rechtspopulist zu sein“, so Kestner weiter. Seine Parteikollegen wandten sich gegen die „Altparteien“, gegen die Regenbogenflagge, die über dem Platz gehisst ist und auch gegen die Gegendemonstranten, die durch Absperrungen und Polizeikräfte getrennt ganz andere Ansichten und Visionen für unsere Gesellschaft und für Europa vertraten. 
Das Bündnis für soziale Gerechtigkeit und gegen Rechtsextremismus im Landkreis Northeim hatte zur „Meile der Demokratie“ aufgerufen, an der sich neben den demokratischen und pro-europäischen Parteien unter anderem die Omas gegen Rechts, die evangelische Jugend und zahlreiche andere Institutionen und Gruppierungen beteiligten. Eröffnet wurde sie von Bürgermeister Simon Hartmann, der sagte: „In Northeim leben über 4000 Menschen, die eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Noch viel mehr Menschen haben Wurzeln in anderen Ländern. Sie sind unsere Nachbarn, unsere Kolleginnen und Kollegen, sie sind wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft, die auf der Idee eines freien und liberalen Europas basiert.“ Dann fügte er noch hinzu: „Wir stehen zusammen und wir passen gut aufeinander auf.“
120 bis 130 AfD-Anhänger auf der einen und 500 Gegendemonstranten auf der anderen Seite, so die Zahlen der Polizei. Geografisch nur wenige Meter voneinander entfernt, weltanschaulich so weit, dass es weiter kaum geht. Zu Zwischenfällen kam es nicht, so meldete die Polizei am Abend, wenigstens das. 







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