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01.04.2024

Fußgängerzone bekommt High-Tech-Boden


Für alle die den Artikel nicht zu Ende gelesen haben, dies ist leider ein Aprilscherz - leider weil, wie im letzten Absatz zu lesen, die Harzstadt damit wahrlich"...um Berge voraus" wäre.

von Bernd Stritzke

Die Fußgängerzone in der Innenstadt von Osterode befindet sich seit Jahren in einem desolaten Zustand. Die Steine sind lose und wo Steine fehlen, wurde kurzerhand mit Asphalt geflickt. Ein flickenreicher Zustand, der seit Jahren für Diskussionen in der Bevölkerung und der Geschäftswelt sorgt. Eigentlich sollte bereits der 1. Bauabschnitt zur Neugestaltung der Fußgängerzone in vollem Gange sein, doch ein lukratives Angebot seitens der Landesregierung, wurde zum Anlass genommen, die gesamte Planung noch einmal zu überdenken.  -  Was ist da los?

Der Eseltreiber wollte es genau wissen und bat Heinz Späth, Leiter des zuständigen Bauamtes, um ein Interview.

Eseltreiber: "Herr Späth, der Baubeginn zur Erneuerung der Fußgängerzone wurde mehrfach verschoben, worin liegt dieses Mal der Grund?"

Späth: "In der Tat standen wir mit der ausführenden Baufirma kurz vor dem Start der Baumaßnahmen, als uns eine Anfrage des Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung erreichte und in unsere Pläne grätschte". 

ET: "Inwieweit hat die Landesregierung Einfluß auf den Bau der Osteroder Fußgängerzone?"

Späth: "Ich kann zu dem laufenden Verfahren noch nicht allzu viel veröffentlichen, jedoch so viel, dass Osterode mit seiner großflächigen Fußgängerzone auserkoren wurde, mit einem Nachhaltigkeitsprojekt als Vorzeigestadt zu fungieren".

ET: "Was bedeutet das für den Baubeginn?"

Späth: "Na ja, die Pläne, die wir bisher erstellt haben, wurden mit dem neuen Projekt leider über den Haufen geworfen. Allerdings deutet sich bereits im Vorfeld an, dass mit der neuen Maßnahme, die Neugestaltung der Fußgängerzone in erheblich kürzerer Zeit abgeschlossen werden kann".

ET: "Können Sie konkreter werden, um was für ein Projekt es sich nun handelt?"

Späth: "Also, bei den Tiefbauarbeiten ändert sich im Prinzip nichts. Hier können die Arbeiten an der Erneuerung der Kanalisation und der Gas- und Stromtrassen in Kürze beginnen und zügig vonstattengehen." 

ET: "Soweit wie bekannt, was ist neu?"

Späth: "Neu ist die Oberflächengestaltung der Fußgängerzone. Hier hatten wir auf die Ausgestaltung mit hochwertigen italienischen Granitstein gesetzt. Dies ist nach den neuen Plänen nicht mehr erforderlich".

ET: "Nun machen Sie es nicht so spannend?"

Späth: "Die Landesregierung stellt uns die finanziellen Mittel zur Verfügung, um –einfach ausgedrückt- den gesamten Boden der Fußgängerzone, von Kornmarkt über den Martin-Luther-Platz bis hin zum Alten Schulhof mit Solarpanelen auszulegen".

ET: "Das würde ja bedeuten…"

Späth: "Das würde bedeuten, dass wir die Kosten für unsere Fußgängerzone nicht nur reduzieren können, auch die Unterhaltungskosten werden mit diesem Vorhaben nahezu halbiert. Denken Sie nur einmal an die Energiekosten für die Beleuchtungsmittel, den Energiebedarf für die Marktbeschicker und und und…!"

ET: "Das wäre allerdings ein "Leuchtturm-Projekt" das sich der Bürgermeister für unsere Stadt schon lange gewünscht hat."

Späth: "Die Fußgängerzone in Osterode würde wieder interessant für Einzelhändler und private Mieter werden. An den steigenden Mieten können wir nicht drehen, aber die Nebenkosten könnten wir damit extrem niedrig halten. Und die Fußgängerzone Osterode wäre ein Vorzeigemodell für andere Städteplaner…aber mehr kann ich Ihnen jetzt wirklich nicht verraten".

ET: "Herr Späth, wir danken für diese tolle Zukunftsaussicht."

Einen Nebeneffekt musste der Leiter des Bauamtes dann doch noch loswerden: "Die Photovoltaikanlage in ihrer Gesamtheit erzeugt nach Fertigstellung so viel überschüssige Energie, dass die Solarzellen im Winter sogar über eine elektrische Heizung vom Schnee befreit werden können. Das würde den Bauhof vom Winterräumdienst entlasten, wenigstens in der Innenstadt".

Sollte das Projekt tatsächlich im Sommer 2026 realisiert sein, stellt Osterode die erste Fußgängerzone, die sich nachhaltig mit Sonnen-Energie selbst versorgt. Damit wäre die Harzstadt dann wirklich um Berge voraus. Falls nicht, war es doch nur ein April-Scherz.

 

 

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