Panorama

19.02.2024

So geht das mit dem E-Rezept


von Corina Bialek

Diejenigen, die regelmäßig auf Medikamente angewiesen sind, werden bereits Erfahrung mit dem E-Rezept gemacht haben. Seit Anfang des Jahres sind die Arztpraxen dazu verpflichtet für Medikamente E-Rezepte auszustellen. Einige Praxen haben dies bereits im letzten Quartal des vergangenen Jahres bei sich zum Standard gemacht, die anderen mussten nun nachziehen.

Was bedeutet das jetzt für die Patienten?

Für jene, die nur ab und an eine Artzpraxis von innen sehen und es gewohnt sind ein Papierrezept in die Hand gedrückt zu bekommen, fällt das Papier jetzt weg. In der Praxis wird Ihre Gesundheitskarte eingelesen und das verordnetes Medikament als E-Rezept in eine - nennen wir es einmal die Patientencloud - hochgeladen und freigegeben. Ist dies erfolgt können Sie zur Apotheke ihrer Wahl gehen, um es einzulösen. Ihrer Gesundheitskarte gewährt den Apotheker*innen, bzw den PTAs den Zugang zu Ihrem verordneten Rezept und kann das Medikament ausgeben. Fertig!

Für jene, die ohnehin quartalsmäßig bei ihrer Hausarztpraxis vorstellig werden und die Karte dann eingelesen wird, erübrigt es sich ein Rezept abzuholen, wenn dies telefonisch geordert wurde. Die Praxis stellt einfach das E-Rezept aus und je nachdem wie die Abläufe dort geregelt sind, kann dass Rezept zeitnah oder spätestens am Folgetag in irgendeiner Apotheke, natürlich mit der Gesundheitskarte eingelöst werden. So können auch E-Rezepte für Angehörige mit deren Gesundheitskarte bei einer beliebigen Apotheke eingelöst werden. Das Prozedere bleibt gleich. Soweit so gut. Das ist durchaus von Vorteil, wenn man, z.B. ihm Urlaub, hier im schönen Deutschland feststellt, dass man mit seinen Medis nicht hinkommt.

Wie sieht es aber aus, wenn ich nicht selber zur Apotheke gehen oder fahren kann?

Gerade hier im ländlichen Raum werden die Lieferdienste der Apotheken gerne in Anspruch genommen, zumal gerade auf den Dörfern Apotheken eher rar sind,

Die einfache Variante für Notfälle, falls man krankheitsbedingt oder aus anderen Gründen nicht selbst zu Apotheke kommen kann, ist die Möglichkeit, das Rezept in Papierform oder als QR-Code ausdrucken zu lassen, um es dann von einem Lieferservice abholen zu lassen. Also so, wie es schon vor dem E-Rezept üblicherweise gehandhabt wurde.

Alternativ gibt es die E-Rezept APP der Gematik - und auch nur diese - auf die auch die Krankenkassen auf ihren Webseiten hinweisen. Diese kann kostenlos über den jeweiligen App-Store installiert werden. Die technischen Voraussetzungen für Smartphone sind dort ebenfalls genannt.

Dann erfolgt das Prozedere der Anmeldung.
Hierzu müssen Sie bei Ihrer Krankenkasse eine PIN beantragen, die sie nur nach erfolgreicher Legitimation erhalten - auch dies wird auf deren Webseiten erläutert. Haben Sie Ihren Zugang über die APP erstellt, sollen Sie nun Zugriff auf Ihr Rezept haben und können dieses/bzw, den QR-Code via APP an die Apotheke ihrer Wahl schicken und sich die Medikamente liefern lassen. Man soll auch mehrere Accounts, z.B. für die betagten Eltern in der APP anlegen können.

Soweit die Theorie, selbst ausprobiert habe ich es noch nicht, ich muss mir erst einmal die PIN besorgen. Aber wie mir bereits in mehreren Apotheken bestätigt wurde, wird die APP bereits von diversen Kunden genutzt und auch das funktioniert problemlos. Patientenseitig kann mal also sagen - es läuft...

Vielleicht ergeben sich für den Lieferdienst ja noch Alternativen zu Smartphone und Papierrezept. Das System ist ja noch jung.

Wie reibungslos es mit der Abrechnung der Apotheken mit den Krankenkassen laufen wird, muss sich noch zeigen. Denn auch beim Ausstellen eines E-Rezepts können Fehler passieren. Inwiefern das zu Einbußen bei den Apotheken führt, diese also ggf. auf den Kosten falsch ausgestellter Rezepte sitzenbleiben, ist noch nicht klar, denn das ergibt sich erst, wenn die Prüfstellen die E-Rezepte bearbeiten. Und ob das schneller geht als bei den alten Papierrezepten bleibt abzuwarten. Wir bleiben dran.

 

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