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24.05.2023

„Es gibt immer noch Supermärkte, die Lebensmittel in die Tonne schmeißen“


Jahreshauptversammlung der Osteroder Tafel und Stand auf dem Stadtfest

...KKHL - Christian Dolle

Es war eine spannende Woche für die Mitglieder der Tafel. Am Dienstag stand die Jahreshauptversammlung mit der Wahl des neuen Vorstands an und am Wochenende einen Stand auf dem Osteroder Stadtfest. 
Bei der Jahreshauptversammlung gab es von Uwe Klapproth erst einmal einen großen Dank an alle Helferinnen und Helfer der Tafel mit ihren insgesamt elf Ausgabestellen, ohne deren Arbeit es nicht möglich wäre, Lebensmittel zu retten und an jene weiterzugeben, die sie nötig brauchen. Etwa 340 Familien können wöchentlich dank dieser Arbeit versorgt werden, wobei noch etwa 150 auf der Warteliste stehen.

„Es gibt immer noch Supermärkte, die Lebensmittel in die Tonne schmeißen“, erläuterte Uwe Klapproth dazu. Ein Fakt, auf den es nach wie vor aufmerksam zu machen gilt, und etwas, woran „die Neuen“ arbeiten wollen. Mit neuer Organisationsstruktur und neuem Vorstand (für den jetzt zum Glück Kandidat*innen gefunden wurden) soll es angepackt werden. 

Für den gleichberechtigten Vorstand standen Luise Schrader und Uwe Klapproth erneut zur Wahl, hinzu kommen Friedhelm Preuss sozusagen aus „Außenminister“, also derjenige, der den Kontakt zu den Außenstellen pflegt, sowie Henning Willig, der die Osteroder Tafel in größerem Rahmen, also landes- und bundesweit vertritt. Sie alle wurden einstimmig gewählt.

Außerdem wird Wolfgang Roehl als Ansprechpartner für die Spender, also die Supermärkte etc. fungieren und mit Rainer Müller, Mareike Spillner und Christian Dolle gibt es auch ein Team, das für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Verstärkt werden sie von Jannik Föhrke, der insbesondere Kontakt zu Schulen und allgemein Jugendlichen herstellen will. 

Auf der Tagesordnung standen außerdem eine Satzungsänderung, die vor allem deshalb notwendig war, weil es nun ein Team als Vorstand gibt, sowie die Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. Spenden bzw. Fördergelder und die Lebensmittelausgaben machen den größten Teil der Einnahmen aus, bei den Ausgaben sind es Personal- und Kfz-Kosten sowie anstehende Investitionen. 

Bürgermeister Jens Augat als Schirmherr dankte auch noch einmal allen, die hier wertvolle Arbeit leisten, Menschen, die ehrenamtlich Fehler in unserer Gesellschaft ausgleichen, wie er es ausdrückte. „Die Tafel ist eine Art Rettungsschirm, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“, sagte er. 

Beim Stadtfest am Wochenende präsentierte sich die Tafel mit einer Wichtelaktion, deren Erlös natürlich zu 100 Prozent in die Arbeit einfließt. Die geheimnisvoll verpackten Überraschungspakete wurden gerne gekauft, oft wurde zusätzlich auch noch etwas gespendet. Erklärungen, was die Tafel ist bzw. tut, mussten nur selten gegeben werden, es blieb der Eindruck, dass viele Menschen diese Einrichtung kennen und ihre Arbeit für äußerst wichtig erachten. Ein weiterer Motivationsschub also, das auch Unternehmen und vor allem auch der großen Politik deutlich zu machen. 




 

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