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13.01.2023

Vom analogen Museum zum digitalen Erlebnis „Meierhof“


Uwe Maier, Frank Kruppa, Inge Köhler, Rolf Hosang, Angela Wauge und Rainer Starfinger (v. l.) freuen sich über die Entwicklung des Meierhofes

von Petra Bordfeld

Das Hattorfer Dorfmuseum „Meierhof“ hat in den letzten Jahren etwas ganz Besonderes erreicht. Ein Gebäude wurde erworben, welches für die Öffentlichkeit instandgesetzt wurde. Außerdem wurde mit den Mitgliedern und dem Landschaftsverband Südniedersachsen eine lebendige Ausstellung und mit der Grundschule Hattorf eine museumspädagogische Konzeption erschaffen, die übrigens allen Schulen Niedersachsens zur Verfügung steht. Für das gesamte Projekt haben die Vereinsmitglieder im wahrsten Sinne des Wortes, fast fünf Jahre Hand mit angelegt.

Auch wenn dieses ehrenamtliche Engagement unbezahlbar ist, wird doch eine Menge Geld dafür benötigt, alle Ideen trotz Auflagen realisieren zu können. Die Quellen für kulturelles Schaffen, wie etwa die Fördermöglichkeiten der Länder, des Bundes und auch Europas wurden „angezapft“.  „Das ist eine hervorragende Option, allerdings bleibt immer noch ein Rest, der vom Verein und dessen Mitglieder getragen werden muss“, so die ersten Vorsitzende, Inge Köhler. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass auch die Gemeinde, Privatleute und Gewerbetreibende eine wichtige Stütze seien. „Ohne diese breit gefächerte finanzielle Unterstützung könnten Projekte durchaus mal auf der Strecke bleiben“. 

Zwar wird das neuste Projekt „Die Digitalisierung“ auch wieder durch einen Hauptsponsor, den KulturGemeinschaften des Bundes und des Landes, gefördert. „Wie das so üblich ist, fehlt auch hier wieder ein gutes Stückchen, um das komplette Vorhaben realisieren zu können“. Genau von diesem finanziellen Loch hatte die Sparkassenstiftung gehört und tief in den Fördertopf gegriffen.

Uwe Maier, als Vorstandsmitglied der Stiftung, Angela Wauge, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und Frank Kruppa, Leiter der Sparkassenfiliale, ließen es sich nicht nehmen, bei der Scheckübergabe dabei zu sein, schließlich wollten sie sich im Dorfmuseum in aller Ruhe umschauen. Nach einem großen Dankeschön stellte Rainer Starfinger den gesamten Umfang des Projekts vor. Schon zu Beginn der Bauphase zum „analogen“ Museum vor Ort in 2019 erkannte er, dass die heutige Zeit eine Digitalisierung erfordert, um Exponate und die Geschichte zu bewahren, und um sie dann auch wieder einem breiten Publikum zu präsentieren. 

Damit war der Gedanke geboren, zu einem Projekt, das auf zwei Säulen basiert. Zum einen soll eine Homepage als zentraler Drehpunkt dienen - die Freischaltung ist für den März geplant - und zum anderen ein barrierefreier Raum entstehen, in dem das ganze Museum erlebt werden kann. Schon während des Umbaus sei zunehmend klar geworden, dass das „Anfassen, Mitmachen, Ausprobieren“ eine zentrale Rolle im Dorfmuseum Meierhof spielen sollte. Somit wartete die Frage: „Wie lässt sich das in den digitalen Raum transformieren?“  auf eine Antwort. 

Viele Gedankenspiele später stand fest, dass es mit Audio- und Videoclips zu einzelnen Exponaten und vor allem zu Geschichten rund um Hattorf realisiert werden kann. Diese sollten sowohl aus dem Museum abrufbar, als auch durch Besuch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Für diese Ideen sind speziell ein großer Monitor wichtig, der für die barrierefreie Bedienung im Erdgeschoß zum Verweilen einlädt. 

Nach einigen Monaten der Vorarbeit ist mittlerweile übrigens die Basis im Meierhof geschaffen und jetzt geht es mit mehreren Mitgliedern in die Schulungen sowie in die Recherche. Danach werden dann auch einzelne Clips über die neue Homepage zu sehen sein, und in den sozialen Medien soll eine neue Präsenz des Dorfmuseums wahrgenommen werden. „Das ganze Projekt ist wie das eigentliche Dorfmuseum Meierhof: Es wird stetig wachsen, es wird immer was Neues zu entdecken sein und es wird nie fertig werden, natürlich im positiven Sinn“, so Rainer Starfinger, der im Vorstand für die Öffentlichkeitsarbeit steht.

Nach dieser lehrreichen Reise rund um den Meierhof waren sich die Gäste einig, die Spende richtig angelegt zu haben und nutzten die Gelegenheit, bei einem Spaziergang durch das Gebäude eine äußerst interessante Zeitreise anzutreten.

 

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