Regionales / Gem. Bad Grund / Bad Grund

31.12.2022

Ehrenamtliche sanieren den Iberger Albertturm


Bodo Probst, Karsten Krügener und Klaus Heberle (von links) bei der symbolischen Spendenübergabe

Spenden werden benötigt / Karsten Krügener aus Bad Grund spendete 1.500 Euro

von Herma Niemann

Seit Ende September sind viele fleißige und ehrenamtliche Hände dabei, die Baude des Iberger Albertturms oberhalb von Bad Grund zu sanieren. Zwischen acht und zehn Helfern sind an den Wochenenden und einige auch unter der Woche dabei, die beliebte Ausflugsgaststätte wieder herzurichten und in einen Zustand zu versetzen, in dem Gäste wieder empfangen werden können.

Nach einer ersten geschätzten Kostenaufstellung wird die Sanierung mehr als 50.000 Euro kosten, wie der erste Vorsitzende des Harzklub Zweigvereins Bad Grund, Bodo Probst, und sein Stellvertreter, Klaus Heberle, bei einem Termin vor Ort mitteilen. Da der Zweigverein diese Aufgabe nicht alleine aus seinen eigenen Mitteln stemmen kann, ist der Verein auf Spenden angewiesen.

Viele örtliche Handwerksunternehmen, wie auch Privatleute haben schon gespendet oder bringen sich ehrenamtlich ein. So auch jetzt Karsten Krügener, Inhaber von Krügener Elektrotechnik, der statt der üblichen Weihnachtspräsente an seine Kunden, dieses Geld lieber zur Sanierung des Turms zur Verfügung stellt. 1.500 Euro spendete Krügener und sagte, dass man damit einen guten Zweck unterstütze. Ebenso hat der Verein auch einen Antrag auf Unterstützung bei der Reddersen Stiftung gestellt. Auch der Göttinger Landrat, Marcel Riethig, war vor kurzem vor Ort und habe eine Unterstützung in Aussicht gestellt.

Der Iberger Albertturm ist beliebt bei Wanderern, Spaziergängern und Ausflugsgästen sowie auch bei Stempeljägern der Harzer Wandernadel. Und es gibt viel zu tun – die Elektrik muss erneuert werden, wie auch die Wasserzufuhr und die Toilettenanlage. Auch muss eine neue Heizungsanlage eingebaut werden, wie auch eventuell erst später neue isolierende Fenster. Dazu kommen dann noch die Innenarbeiten, wie Fußboden- und Wandverkleidungen.

„Wir sind guten Mutes, dass wir es hinbekommen“, so Heberle optimistisch. Einiges, was vielleicht nicht unbedingt zur Neueröffnung erledigt sein müsse, wie zum Beispiel neue Fenster, könne man ja auch noch im Laufe des Jahres ersetzen oder reparieren. Auch Bodo Probst zeigte sich optimistisch. „Wir hoffen, dass wir entweder für Ostern oder Pfingsten die Wiedereröffnung planen können“, sagt Probst. Oder auch zum ersten Sonntag im Mai, denn dann habe immer das traditionelle erste Flaggenhissen des Jahres stattgefunden.

Seit 1887, ein Jahr nach Errichtung des Albertturms durch eine Gemeinschaft von Bad Grundner Bürgern, ist der Zweigverein Eigentümer des Iberger Albertturms geworden. Der erste Iberger Albertturm wurde nebst Gaststätte 1886 als 20 Meter hoher Holzturm errichtet. Aufgrund starker witterungsbedingter Schäden wurde er bald abgerissen. Daher wurde 1907 ein 25 Meter hoher Turm erbaut, der am 31. Mai 1908 mit Namensgebung eingeweiht wurde. Nachdem an ihm bereits 1921 Witterungsschäden deutlich geworden waren, bekam das Mauerwerk 1930 erste Risse. Nach seiner Sperrung von 1954 wurde der Turm 1955 restauriert, und er erhielt einen Stahlbetonmantel. 1963 wurde er auf 34,6 Meter Turmhöhe aufgestockt, weil der Buchenbestand ringsum so hoch gewachsen war, dass keine Aussicht mehr möglich war. Außerdem wurde 1969 der Turmsockel mit einem Stahlbetonmantel versehen.

Vom Iberger Albertturm fällt der Blick in den Westharz und das westliche Harzvorland: Man blickt unter anderem in das Bad Grundner Tal im Süden, zur Hochfläche von Clausthal-Zellerfeld und bis zum Brocken jeweils im Osten und in das Tal der Markau im Westen. Bis vor einigen Jahren, das genaue Datum ist nicht bekannt, wurde auch noch alljährlich im Sommer an jedem Sonntag ein Schneemann gebaut. Der Schnee wurde zuvor im Winter in ein Schneeloch verfrachtet und dort gelagert. Nach der „Hinrichtung“ des Schneemannes durch ein Schwert fand dann immer eine Schneeballschlacht statt. Das war in der Harzregion eine echte Kuriosität und ein Publikumsmagnet. Leider sei in den vergangenen Jahren nicht mehr so viel Schnee gefallen, so Probst, und wenn dann doch, müsse man zeitnah Helfer zusammen bekommen, die den Schnee einlagern. Auch wenn es die Schneeballschlacht nicht mehr geben sollte, ist der Iberger Albertturm ein Wahrzeichen von Bad Grund, und wert, erhalten zu werden.

Wer zu der Renovierung des Iberger Albertturms beitragen möchte, kann gerne eine Spende auf das Spendenkonto der Sparkasse Osterode, IBAN DE 84 2635 1015 0009 0196 05 überweisen. Es wird auch noch ein Pächter gesucht. hn

BU

Der gemütliche Außenbereich an der Waldgaststätte Iberger Albertturm.

Der Iberger Albertturm ist schon lange ein beliebtes Ausflugslokal.

Je nach Aufstellung.......Klaus Heberle, Karsten Krügener und Bodo Probst (von links) bei der symbolischen Spendenübergabe.

Fotos Herma Niemann


Der Iberger Albertturm ist schon lange ein beliebtes Ausflugslokal

Der gemütliche Außenbereich an der Waldgaststätte Iberger Albertturm

Der Iberger Albertturm im Sommer

 

Anzeige