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14.10.2022

Selbst ausprobieren und Fragen stellen


Puzzeln und Kneten war am Stand des Unternehmens Harz Guss Zorge auf unterhaltsame Weise angesagt

Die Neuntklässler verschiedener Schulen durchliefen an der OBS Herzberg den Parcours von „Berufe live“ der Stiftung NiedersachsenMetall

von Herma Niemann

Künftige Schulabgänger stehen vor einer großen Auswahl an Ausbildungsberufen in dieser Region. Und auf der anderen Seite suchen regionale Firmen Nachwuchs, um diesen als Fachkräfte auszubilden. Eine Schnittstelle bildet hier die Stiftung NiedersachsenMetall, die mit einem ihrer Projekte, nämlich „Berufe live“, Halt an der Oberschule in Herzberg (OBS) machte.

An den in der Aula aufgestellten Ständen der Firmen hatten die Neuntklässler der Oberschulen Hattorf und Herzberg, der Realschule und der Hauptschule Osterode sowie der BBS II Osterode die Möglichkeit, nach Geschlechtern getrennt, eigene erste praktische Erfahrungen durch Ausprobieren zu machen. Bei gemischten Gruppen könne es passieren, dass sich die Jungs vorzugsweise bei handwerklichen Berufen in den Vordergrund schieben und die Mädchen dann vielleicht nur zusehen anstatt mitmachen können, erklärte der Bildungsreferent der Stiftung NiedersachsenMetall, Reiner Müller.

Neben den handwerklich-technischen Berufen konnten sich die Schüler unter anderem auch über die Berufe Industriekaufmann, Physiotherapeut, Altenpfleger und Pflegeassistenz informieren. Mit dabei hatten die Firmen ihre Auszubildenden, die den Schülern auf Augenhöhe ihre Erfahrungen mitteilen konnten. Im Übrigens ist die Teilnahme an dieser Berufemesse für die Firmen kostenfrei. Mädchen und Jungs hatten jeweils 90 Minuten Zeit, um alles zu erkunden. „Hier steht wirklich das Praktische im Vordergrund“, so Müller „die Schüler können entdecken, die eigenen Interessen und Fähigkeiten und auch ihre Talente auf unserem Berufe-Parcours herausfinden“.

Am Stand des Unternehmens Harz Guss Zorge gab es für Schüler etwas zum kneten und puzzeln. Denn die Ausbilder hatten unter anderem ein sogenanntes Kernpaket eines Zylinderkopfes dabei. Hier konnten die Jugendlichen versuchen, die Einzelteile selbst in der richtigen Reihenfolge zusammenzusetzen. In die Gussteile mit Ein- und Auslasskanälen wird für flüssiges Eisen eingelassen und wieder heraus gerüttelt, sodass sich der jeweils nach Form gewünschte Hohlraum bildet. Harz Guss Zorge stelle in der Produktionsabteilung ungefähr 800 solcher Kernpakete her. Aber auch als Modellbauer konnten sich die Neuntklässler probieren, nämlich mit einem Stück Holz, Knete und einer Kitkugel eine Hohlkehle zu erstellen. Eine Hohlkehle ist die negative Ausrundung einer Kante.

Die Lehrerin der OBS Herzberg Patrizia Drobny hatte mit Hilfe von Müller die Berufemesse vor Ort zum ersten Mal organisiert. Ihr Ziel sei, den Schülern so viel wie möglich an Orientierung zu bieten, so Drobny, die die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung und die Kooperation lobte. Hier sei sozusagen die „Crème de la crème“ regionaler Unternehmen, wodurch den Schülern viel geboten werde. Drobny sei die Trennung von Mädchen und Jungen auch besonders wichtig, damit die Schüler und Schülerinnen eventuelle Hemmungen verlieren und keine Angst vor Fragen haben müssen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


In der Aula der Oberschule Herzberg fand der Parcours 'Berufe live' der Stiftung NiedersachsenMetall statt.

Auch der Zoll Braunschweig war wieder mit einem Stand vertreten

 

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