Regionales / SG Hattorf / Wulften
05.10.2022
Plattdütscher Gottesdienst sorgte für gut gefüllte Scheune
Lektorin Doris Ebeling überreichte Rosi Mutio und Elvira Schaper kleine Dankeschönpräsente
...von Petra Bordfeld
Nach zweijähriger Corona - Pause konnte die Kirchengemeinde Wulften wieder einen plattdeutschen Gottesdienst in „Herrmanns Scheune“ feiern. Und dieses historische, einfühlsam geschmückte Gebäude des Heimat- und Geschichtsvereins Wulften sollte sich schon lange vor Beginn der liturgischen Feier sehr gut füllen.
Eingangs ließ es sich der erste Vorsitzende des HGV, Willi Wassmann, nicht nehmen, seine Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, dass dieser plattdütsche Gottesdienst auch nach langer Zwangspause wieder auf großes Interesse gestoßen war.
Lektorin Doris Ebeling und ihr Plattdeutsches Team, bestehend aus Rosi Mutio und Elvira Schaper, hatten die hochdeutschen zu Gehör gebrachten Texte wieder ins Wulftener Plattdeutsch übersetzt, in denen es nicht nur ums „Danken“ ging, sondern auch um die Klimakrise, den Krieg in der Ukraine, Corona, sowie steigende Energiekosten und Lebensmittelpreise.
Lektorin Ebeling merkte an, dass das Erntedankfest nicht vergessen lassen sollte, dass man in den harten Jahren von Corona und der vielen Krisen in der Welt auch für das Leben an sich dankbar sein sollte. Sich durch Bitterkeit oder Harder die schönen Seiten des Lebens kaputt zu machen, sei der falsche Weg. Sie stellte die Frage, ob man sich während der vielen friedvollen Jahrzehnten in Europa dafür bedankt habe, dass man in Sicherheit und Frieden lebt.
„Alles, was wir haben, kann auch wieder verloren gehen, weil wir keinen Anspruch darauf haben. Wenn wir etwas besitzen, sollten wir es mit anderen teilen, denn das Leben können wir verlieren, es ist nur eine Leihgabe, nur ein Geschenk Gottes. Gott verheißt am Erntedank eine Zukunft, er verspricht zwar keinen Wohlstand, dafür aber seinen Beistand, der auch immer kommt, sogar in den Wüstenzeiten des Lebens,“ so Doris Ebeling.
Unter der musikalischen Gitarren - Begleitung durch Jürgen Hermann sang die Gemeinde kräftig die plattdeutschen Liedertexte mit. Nachdem auch das letzte Lied; "Bunt sind schon die Wälder", welches Jürgen Hermann ganz spontan auf der Gitarre anklingen ließ, auf Plattdeutsch gesungen worden war, überreichte Lektorin Doris Ebeling Rosi Mutio und Elvira Schaper jeweils ein kleines Dankeschönpräsent. Ein großes Dankeschön übermittelte sie dem Gitarristen, der spontan eingesprungen war und stets den richtigen Ton getroffen hatte. Der Beifall der Gottesdienstbesucher/innen sorgte für ein sehr schönes Ende der liturgischen Feier. Danach dachte aber niemand daran, den Heimweg anzutreten, denn der Heimat- und Geschichtsverein hatte nach dem Gottesdienst zu Kaffee und Kuchen geladen.
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Die Scheune des HGV Wulften war sehr gut besetzt
Jürgen Hermann verstand es sehr gut, die Lieder mit der Gitarre zu begleiten