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21.09.2022

Bist du frei und unabhängig? Wirklich?


JugendFilmTage mit Präventionsparcours in Herzberg ein voller Erfolg!

...KKHL  Mareike Spillner

Bist du frei und unabhängig? Wirklich? Oder bestimmt eine Sucht – nach Nikotin, Alkohol, Social Media oder anderem – zumindest zum Teil, dein Leben? Schülerinnen und Schüler aus der KGS Bad Lauterberg, der OBS Herzberg, der Realschule auf dem Röddenberg Osterode, der OBS Hattorf, der BBS II Osterode sowie der Wartbergschule Osterode haben in der vergangenen Woche an drei Veranstaltungstagen einen Parcours zum Thema Nikotin-, Medien- und Alkoholsucht absolviert. Und das auf ganz spielerische Art. Danach ging es ganz stilecht mit Popcorn ins Kino.

Die Hauptorganisation der JugendFilmTage übernimmt traditionell die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention (FSP) zusammen mit dem Netzwerk Suchtprävention in der Region Osterode/Südharz – daneben war in hoher Zahl auch wieder die Evangelische Jugend Harzer Land am Start. Zudem ist das Kino als Partner der Jugendfilmtage natürlich ein wichtiger Baustein, genau wie die Nicolaigemeinde Herzberg, die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Ziel der Veranstaltung ist es, über die gesundheitlichen Folgen und das Abhängigkeitspotenzial von Rauchen, Alkohol und Medien zu informieren und Schüler*innen zu einem risikobewussten und konsum-mindernden Umgang mit Alkohol und Medien zu motivieren. In der Praxis sah das so aus: Im Herzberger Martin-Luther-Haus konnten sie ein Quiz lösen, sich bei verschiedenen Spielen und Mitmach-Aktionen Wissen aneignen, mit den Akteuren über „No Go’s“ in den sozialen Medien ins Gespräch kommen oder mit der „Promille-Brille“ Hindernisse überwinden. Ein Blick durch die Brille macht deutlich: Einfach ist das nicht, bei verzerrter Wahrnehmung einen kleinen Ball zu fangen oder die richtige Linie auf dem Boden zu finden – nicht die, die man doppelt sieht...

Wichtig sind aber auch die persönlichen Gespräche am Rande, ist sich das Team einig. So geht es beim Thema Shisha beispielsweise darum, dass Shisharauchen ebenso gefährlich ist wie Zigaretten. Mitunter sogar noch intensiver, da der Rauch länger im Mund bleibt und tiefer inhaliert wird. Es entstehen interessante Diskussionen, wenn sich die Jugendlichen mitteilen – auch über die Folgen von Suchtverhalten wie Distanz zu Freunden, das Schwinden von Freiheit und Selbstbestimmung, das unter Druck stehen, schwindeln und verleugnen… 

Anschließend folgt der Weg ins Kino, wo zunächst das Quiz aufgelöst wird, und Gewinne winken, aber auch weitere Gespräche geführt und weiteres Feedback eingeholt werden. Zum Abschluss können die Jugendlichen schließlich einen der Filme „Ready Player One“ und „Don’t worry, weglaufen geht nicht“, „Flugmodus“ oder „Systemfehler – Wenn Inge tanzt“ ansehen. 

Etwa 370 Schülerinnen und Schüler aus sechs Schulen von der 7. Klasse bis zu den berufsbildenden Schulen nahmen in diesem Jahr an den drei Tagen teil – und es bleibt zu hoffen, dass sie etwas mitgenommen haben, was sie vor der ein oder anderen bösen Erfahrung mit Suchtmitteln bewahrt. 





 

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