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15.09.2022

Vortragsreisender gewährte Blick in die Welt der Werbung


Die Frauen amüsierten sich sehr über den Werbefachmann

Dipl. Psychologe Jörg Eikmann war bei den LandFrauenvereins Westharz zu Gast

...von Petra Bordfeld

Er kam, sprach und siegte. Die Rede ist von dem Dipl. Psychologen Jörg Eikmann, welcher nach Hattorf gekommen war, um humorvoll eine große Mitgliederzahl des LandFrauenvereins Westharz in die Welt der Werbung zu entführen.  Und genau das gelang ihm zu 100 Prozent, denn viele amüsante Erinnerungen an alte Werbeslogans kamen zurück.

Die erste Vorsitzende, Renate Wehmeyer, betonte bei der Begrüßung, dass nicht nur sie sich schon die ganze Woche auf den Besuch des Werbefachmanns gefreut habe. Bevor sie aber das Mikrophon weiterreichte, sprach sie noch all denen, die dieses informative Frauenfrühstück mit organisiert und mit schmackhaften Speisen vorbereitet hatten, ein herzliches Dankeschön aus.

Jörg Eikmann, der sich selbst auch Vortragsreisender nannte, brachte ebenfalls seine Freude zum Ausdruck, dass sich so viele Frauen in diese besondere Welt entführen lassen wollten, in welcher die Verbraucher/innen schon immer manipuliert wurden und werden.

Werbung sei eine tägliche Begleiterin, die ein ganzes Leben lang treu bleibe. Sie blieben auch sehr lange in Erinnerung, wie etwa „Mach mal, eine Pause“, oder „Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ Dem VW-Käfer wurde prophezeit „ Er läuft und läuft und läuft“.  Die Slogans hätten sich fest im Gehirn eingenistet. Genau das sei das Ziel der Werbeleute. 

Es habe sogar Sänger, wie etwas Willi Schneider gegeben, die Lieder wie „Schütte die Sorgen in ein Gläschen Wein“ sangen oder Fred Bertelmanns „Lachende Vagabund“

Um zu verdeutlichen, dass nicht jeder Spruch gute Werbung ist, gab Jörg Eikmann schöne Äpfel zum Angebot frei. Und er erläuterte, dass der Spruch weder zu viel Vernunft noch logisch sei sollte. Die Wortspielereien müssten vielmehr dafür sorgen, dass man sich ein Bild seiner Träume vorstellen könne, und genau die sollten sich im Gehirn verankern. Denn durchaus würden auch Erinnerungen an die Äpfel in Omas Garten wachrufen. Genau dir dürfte dann zum Kauf animieren.

Dann kam er das Waschmittel „Persil“ zu sprechen, welches seit 1907, in ziemlich gleicher Verpackung verkauft wird. Eingangs habe es für Kommerzienrat Henkel gegolten viel Überzeugungsarbeit zu leisten, gleiches hätte für die Einwegwindel gegolten, die Wegwerfwindel hieß. Beides ließ sich nicht sehr gut verkaufen. Erst, als strahlende Frauen mit weißer Wäsche und Mütter mit strahlenden Kindern zu sehen waren, hätten seien beide Produkte weggegangen ie warme Semmeln. „Die falsche Wortwahl kann Produkte kaputt machen“.

Niemand sollte sagen, dass er/sie sich nicht von Werbung beeinflussen lasse. Auch wenn der Einkaufszettel streng befolgt werde, sei doch nicht selten ein Lippenstift oder eine teure Uhr vorhanden. Frau wolle sich hübscher machen und Mann beeindrucken.

Teuer sei auch die Produktion der Werbung. Die Kaufgunst des Bürgers sei den Unternehmen stolze 60 Milliarden Euro wert. Doch die Investitionen seien bestimmt nicht 100prozentig gewinnbringend. Schon Henry Ford habe mal gesagt: „Die Hälfte der Werbung ist weg, man weiß nur nicht welche“.

Die Werbung beginne im Prinzip schon mit dem Betreten eines Geschäftes. Die Musik und die Anordnung der Ware gehörten auch schon dazu. Denn in dem Augenblick, wo das sich Wohlfühlen vorhanden sei, sei mal lange nicht mehr so kritisch, als wenn man schlecht gelaunt einen Laden betrete.

Doch der Gast aus Braunschweig wurde auch einmal sehr ernst. Das war genau in dem Moment, als er auf „Influenzer“ zu sprechen kam. Dies sei eine schlimme Werbeform, denn sie sei auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten und habe damit nicht selten den Rang der guten Eltern übernommen.

Mit der Anmerkung  „Das wir verarscht werden, bezahlen wir großzügig“, endete dieser Ausflug, der aus Sicht der Landrauen noch viel weiter hätte führen können.

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Dipl. Psychologe Jörg Eikmann nahm die Frauen mit auf die Reise in die Vergangenheit

 

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