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12.09.2022

Ortsrat Badenhausen setzt Tagesordnungspunkt „Motorsport“ ab


Die SPD-Fraktion beantragte die Absetzung, weil sie mehr Zeit für Beratungen braucht

...von Herma Niemann

Eigentlich hatte man nach den Ortsräten in Eisdorf und Gittelde, natürlich gerade im Ortsrat in Badenhausen mit einer spannenden Diskussion bezüglich der Änderung des Flächennutzungsplans „Motorsport“ gerechnet. Wie bei den beiden vorangegangenen Ortsräten, waren zu dieser Sitzung am Donnerstag einige Einwohner gekommen.

Denn hier geht es darum, dass der Rallye-Touring-Clubs Northeim (RTC), der seit 2006 das Gelände am Posthof (Badenhausen) gepachtet hat, seine Trainingszeiten ausweiten möchte. Der Verein möchte den Standort für die Zukunft sichern und dauerhaft etablieren. Bisher finden auf dem Gelände jährlich wiederkehrend vier motorsportliche Aktivitäten, zwei Trainingstage und zwei Wettbewerbstage, statt. Ziel des RTC Northeim ist die Erweiterung der Betriebsgenehmigung auf zusätzlich vier Tage im Monat als Trainingsbetrieb im Wechsel mittwochs und samstags in der Saison von April bis Oktober.

Doch gleich zu Beginn der Ortsratssitzung beantragte Alexander Blötz für die SPD-Fraktion, diesen Tagesordnungspunkt abzusetzen. „Durch die neue Situation besteht sehr viel Informationsbedarf“, so Blötz. Und der Ortsbürgermeister, Erich Sonnenburg, ergänzte, dass das Thema sehr umfangreich sei und man zur Sichtung des BImSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz) Zeit zur Beratung brauche. Auf die Anmerkung des Bürgermeisters der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, dass doch aber die Beschlussvorlage schon länger zur Verfügung gestanden habe, wurde seitens der SPD gesagt, es seien gerade mal acht Tage gewesen. Der Antrag zur Absetzung des Tagesordnungspunktes wurde mit drei Ja-Stimmen der SPD und zwei Enthaltungen von der CDU und der Freien Wähler beschlossen.

In der Einwohnerfragestunde meldeten sich jedoch die Bürger zu Wort. Ein Einwohner sagte, er sei beim Lesen des Zeitungsberichtes über die Ortsratssitzung in Eisdorf geschockt gewesen und fragte, ob die Einwohner als Minderheiten abgetan und nun nach Absetzen des Punktes nicht bei solchen Entscheidungen berücksichtig würden. Hierzu sagte Dietzmann, dass, selbst wenn der Ortsrat darüber beraten hätte, dies noch keine Ausweisung eines Beschlusses sei. Schlussendlich entscheide darüber der Rat der Gemeinde Bad Grund.

Außerdem sagte Dietzmann, dass selbst wenn der Landkreis Göttingen eine Genehmigung erteile, es noch eine Phase der Bürgerbeteiligung gebe. Anschließend bedarf es noch der Genehmigung durch das Bundesemissionsschutzgesetz. Blötz fragte noch, sollte der F-Plan geändert werden, inwiefern man als Gemeinde dann noch eine Mitspracherecht habe. Worauf Dietzmann sagte, das ergebe sich aus Punkt 7 der Beschlussvorlage, dass nämlich eine entsprechende Vereinbarung mit den konkreten Trainingszeiten mit Bindungswirkung abgeschlossen werden soll.

Ein weiterer Einwohner vom Johannisborn sagte: „Jeder kennt die Geräusche, die Mücken und Wespen machen, wenn sie um einen herum fliegen. Diese Geräusche hat man beim Training des Vereins immer und meistens kommt auch der Wind aus dieser Richtung. Die Geräuschbelästigung ist unheimlich hoch“. Es wurde auch gefragt, warum die Bürger eine solche Änderung erst aus der Zeitung erfahren und warum sie nicht besser informiert würden. Da nicht nur Fragen gestellt, sondern auch diskutiert wurde, sagte irgendwann das ehemalige Ortsratsmitglied, Walter Lagershausen (SPD), dass man sich in keiner Debatte, aber in einer Einwohnerfragestunde befände. Ein Einwohner fragte noch in polemischer Art nach der Wasserentnahme durch den Verein zur Bewässerung der Strecken. „Wie viel Wasser wird da verbraucht? Zahlen die auch Vergnügungssteuer auf den CO2-Verbrauch?“. Da dieser Punkt abgesetzt wurde, wird die geplante Änderung des Flächenplans in den Wintersitzungen Ende November/Anfang Dezember erneut zur Anhörung kommen.

In seinem Bericht erwähnte Sonnenburg, dass die Arbeiten am Ehrenmal und die Arbeiten am Grillplatz abgeschlossen seien. Am Grillplatz wurde das Dach und die Treppe erneuert, es fehle nur noch die Wegbegradigung. In beiden Fällen seien die geplanten Kostenrahmen eingehalten worden. Dietzmann berichtete noch, dass der VFL Planungen für ein neues Ballfangnetz aufgenommen habe, welches in Eigenleistung geschaffen, aber mit technischer Unterstützung der Gemeinde erfolgen soll. Mario Passauer (SPD) informierte darüber, dass für Mittwoch, 5. Oktober, ab 18 Uhr eine Zusammenkunft stattfinden soll, zu der alle Bürger eingeladen seien. Es geht darum, zu eruieren, ob man in Badenhausen nach dem Vorbild aus Eisdorf  ebenso einen Verein wie zum Beispiel „Mobiles Badenhausen“ auf die Beine stellen könne. An dem Treffen wird auch der Vorsitzende des Vereins „Mobiles Eisdorf“, Dieter Sinram, teilnehmen.

 

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