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30.06.2022

Lerbacher Wehr ist stolz auf ihren Nachwuchs


Die geehrten und gewählten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach zusammen mit den Gästen

...von Petra Bordfeld

„Auch wenn das Jahr 2021 wieder sehr stark pandemiegeprägt gewesen war, und der allgemeine Dienstbetrieb deswegen nur von Mai bis November möglich gewesen war, haben wir alle, unter den Umständen möglichen Vorhaben schaffen können“, so Ortsbrandmeister Andreas Kratsch während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach.

Besonders  erfreulich sei der Mitgliederbestand, der 169 Frauen und Männer zählt. Davon sind 143 Förderer und vier in der Altersabteilung. Die Einsatzabteilung sind fünf Kameradinnen und 17 Kameraden, wozu auch diesmal wieder zwei Nachwuchsmitglieder der Jugendwehr zählen. Somit habe  man seit 2019 schon zehn jungen Menschen aus der Jugendwehr übernehmen können. Das zeige wieder einmal mehr, dass die Jugendarbeit Spitze sei, wofür er Jugendwartin Ilka Grobecker ein ganz großes Dankeschön aussprach. Trotz allem habe man aber nichts gegen weitere Neuzugänge. „Wir können immer neue aktive Kameradinnen und Kameraden gebrauchen. Auch Neueinsteiger sind immer gern gesehen“.  

In 2021 sei die Wehr zwölf Mal alarmiert worden. Dazu gehörten neben zwei Brandeinsätzen und vier Hilfeleistungen auch sechs Fehlalarme.

In besonderer Erinnerung dürfte der Einsatz sein, bei dem es bei dem Alarm kurz nach Mitternacht hieß, dass ein Zimmer in einem Alten- und Pflegeheim brennt. In bitterkalter Nacht und  20 cm Neuschnee, vereisten Straßen und  einer 15prozentigen Steigung wurden zur Unterstützung  die Wehren aus der Freiheit und der Stadt Osterode angefordert. 

Als die  Bewohner aus den gefährdeten Bereichen evakuiert werden mussten, habe ein Nachbar Hilfsbereitschaft an den Tag gelegt, denn er nahm die Personen auf und versorgte sie in seinem Wohnzimmer mit Kaffee. Hierfür sprach der Ortsbrandmeister noch einmal ein großes Dankeschön aus. „Es ist leider nicht selbstverständlich dass einem nachts die Tür geöffnet wird und solche Hilfe erfolgt“. 

Und auch der obligatorische Einsatz „Essen auf Herd“ habe im letzten Jahr nicht fehlen dürfen. Eine alleinlebende Person hätte einen Topf mit Würstchen auf dem Herd vergessen und war wohl eingenickt. Der Rauchmelder im Flur habe die im Dachgeschoß wohnende Familie dazu gebracht, sofort die Feuerwehr zu alarmierten. „Bei unserem Eintreffen war der Mann wenig einsichtig und musste leider durch die Polizei in Gewahrsam genommen werden“. Sonst habe sich der Einsatz aber reibungslos gestaltet. 

Die Kameraden Tobias Just, Maurice Kutscher, Simon Köhler, Volker Luczak, Wilfried Kratsch und Mischa Bormann hatten sich aber auch den in die Jahre gekommen Ausbildungsraum vorgenommen. Zuerst hätten sie ihn von Altlasten befreit und dann den Farbpinsel gekonnt geschwungen. „Vielen Dank für das zusätzliche Opfer eurer Freizeit“.

Jugendwartin Ilka Grobecker betonte, dass sie trotz Corona und den damit nicht wie gewohnt stattfindenden Dienst kontinuierlich bemüht gewesen wäre,  Kontakt mit den Jugendlichen zu halten. 

Kurz vor den Sommerferien habe man endlich starten dürfen. Während wegen des Urlaubs nicht immer alle an den Dienstagen zugegen gewesen seien, sollte sich das  nach den Sommerferien ändern. Es seien erfreulicher Weise sogar fünf Jugendlich neu dazugekommen.

Am 10. Oktober sei auf dem Gelände der Firma Frötek  eine Großübung gestartet worden, wo auch die Jugendwehr zugegen gewesen sei. Man sei schwer beeindruckt gewesen von den Möglichkeiten bei der Feuerwehr und was dort alles dazu gehört. „Durch diese Übung haben sie gemerkt was man als Team alles schaffen kann“.

Olivier Kutscher, meldet sich nicht etwa als stellvertretender Ortsbrandmeister, sondern als Ortsbürgermeister zu Wort.  Er mahnte an, das alle Lerbacher stolz auf eine junge, engagiert Truppe sein dürften, die sich auch in Corona-Zeiten hervorragend verhalten habe.  „Wie ihr euch einbracht habt ist nicht mit Geld zu bezahlen“. Die Wehr dürfe sich sicher sein, dass der Ortsrat Lerbach voll hinter ihr steht und weiter stehen werde.

Osterodes Bürgermeister Jens Augat dankte für die gute Zusammenarbeit und Nachwuchsförderung. Mit dem Loblied „Die Wehr ist ein toller Haufen“ machte er den Dank des Rates und der Stadt für dieses hervorragende Engagement deutlich. „Ihr habt ein Jahr mit herausragendem, ehrenamtlichem Engagement hinter euch“. 

Die letzten beiden Jahre hätten von den Kameradinnen und Kameraden viel abverlangt und viel Disziplin aufgebürdet. In dem Zusammenhang kam er auf die Feuerwehren der Ukraine zu sprechen, die sich unter Einsatz ihres Lebens um die Sicherheit der Menschen kümmern. „Daran sieht man, wie wichtig die Feuerwehren sind und das über Brandschutz hinaus“. Auch die Lerbacher Wehr dürfe stolz sein, trotz Corona jederzeit einsatzfähig gewesen zu sein. Sie hätte den Brandschutz stets leisten können. „ Und das liegt an euch und eure Disziplin, gut dass alle besonnen mit Corona umgegangen sind“.

EHRUNGEN

  • Für 40-jährige Dienstzeit: Klaus – Werner Kaiser
  • Für 25-jährige Dienstzeit: Tobias Just

BEFÖRDERUNGEN

  • Feuerwehrmannanwärter: Eike Bertram
  • Feuerwehrmannanwärterin: Lea Heitmann
  • Zum Feuerwehrmann: Tim Just
  • Zum Oberfeuerwehrmann: Mischa Bormann, Niklas Korczak und Felix Kratsch

WAHLEN

  • Gerätewart: Tobias Just
  • Sicherheitsbeauftragter: Volker Luczak
  • Kassenprüfer: Lutz Dreiling

Der hervorragende Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach beim Löschen des Brandes der Firma Wunderlich in den 80er Jahren ist noch heute Gesprächsthema

 

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