Regionales / Gem. Bad Grund / Willensen
24.06.2022
Den Verkehr und die Parksituation im Auge behalten
Hier am Hang in Willensen sollen fünf oder sechs Baugrundstücke entstehen
Einwohner aus Willen waren zur Sitzung des Bau-, Umwelt- und Feuerschutzausschusses gekommen um Fragen zum geplanten Baugebiet „Bergteile“ zu stellen
...von Herma Niemann
Die Straße „Bergteile“ in Willensen schlängelt sich den Berg hinauf, ist teilweise sehr eng und am Ende ist ein Wendehammer, den man nur mit einmal zurücksetzen mit dem Auto passieren kann. Man möge den zunehmenden Verkehr und die Parkmöglichkeiten bitte im Auge behalten.
Das sagte eine Einwohnerin aus Willensen in der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Feuerschutzausschusses. Es geht dabei um die Ausweisung eines neuen Baugebietes „Bergteile“. Der Planbereich befindet sich am nördlichen Ortsrand Willensens zwischen den Straßen „Am Oberberg“ im Norden und „Bergteile“ im Süden an einem Streuobsthang. Durch diese Bebauungsplanänderung soll eine Nutzung der Erschließungsfunktion der Straße „Am Oberberg“ auch auf ihrer Südseite ermöglicht werden. Soweit die örtlichen topographischen Verhältnisse es erlauben wird im Südosten auch eine Erschließung von der Straße „Bergteile“ aus ermöglicht.
Es handelt sich hier somit um eine Nachverdichtung innerhalb der bebauten Ortslage, um den örtlichen Bedarf an Wohnbaugrundstücken in Willensen decken zu können. Zwischen fünf oder sechs Baugrundstücke könnten dort entstehen. Wie das Ausschussmitglied und Ortsvorsteher von Willensen, Uwe Ernst, berichtete, habe man in Willensen keinen Leerstand, alle Häuser seien bewohnt und die Nachfrage sei da. Und der Vorteil, so der Fachbereichsleiter Bau- und Ordnungsverwaltung, Fred Langner, sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen seien schon vorhanden.
Die anwesenden Anwohner meldeten jedoch Bedenken an, hauptsächlich ging es dabei um eine Verstärkung des Verkehrs in der engen Straße und zunehmende Beeinträchtigungen durch noch mehr parkende Autos am Straßenrand. „Es ist jetzt schon schwierig, aber wenn der Bereich Baugebiet wird, wird es noch schwieriger“, so eine Anwohnerin, die auch zu bedenken gab, ob die großen Müllfahrzeuge dann überhaupt durch die Straße kämen und wenden könnten.
Wie Langner sagte, verlange das Baurecht von Grundstückeigentümern, für notwendige Einstellplätze auf dem Grundstück zu sorgen. „Wenn die Park- und Verkehrssituation dann dort eskalieren sollte, können wir eine Verkehrsschau durchführen“, so Langer. Sollte dann aber ein allgemeines Parkverbot dabei herauskommen, gelte das natürlich für alle.
Ein anderer Anwohner hatte ebenso Fragen. Zum Beispiel, ob es ein weiteres Umweltgutachten geben soll, da das jetzige bereits im Februar erstellt worden sei. Der Anwohner fragte auch, ob noch eine Studie erfolgen soll, die sich mit der Bodenfunktion beschäftige, die durch den Bau beeinträchtigt werde. Hier nannte er das Stichwort „Erosionsgefahr“. Zudem führe die geplante Bebauung zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen, was aus seiner Sicht auch ein Verkehrsgutachten seitens der Gemeinde nötig mache.
Langner sagte, dass keine weitere Umweltstudie durchgeführt werden soll, weil dies beim Bebauungsplan in der Innenentwicklung in der Rangigkeit nach hinten gestellt werde. „Klar muss man sich damit auseinander setzen, aber die Umweltstudie im Februar reicht aus, um dem Gesetzesauftrag genüge zu tun“. Außerdem sagte Langner, dass es richtig sei, wenn man baue, dass man dann den Boden verdichte. „Man muss sich also für A oder B entscheiden – wenn man Bauland zur Verfügung stellt, geht das zu Lasten anderer Belange“, so Langner.
Außerdem betonte der Fachbereichsleiter, dass man ja heute dort auch schon Begegnungsverkehr habe, und wenn man langsam fahre, dass man auch aneinander vorbeikäme. Woraufhin ein entschiedenes „Nein“ aus dem Zuschauerraum zu vernehmen war. Zudem habe die Straße am Oberberg zwar keinen großen, aber zumindest einen Wendehammer. Der Ausschuss stimmte einstimmig für die Änderung des Bebauungsplanes, der am 30. Juni dem Rat der Gemeinde zur Beschlussfassung vorgelegt wird.
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Durch den Wendehammer kommt man mit dem Auto nur, wenn man einmal zurücksetzt
