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10.06.2022

Vereine werden mit ins Boot genommen


Bei der Ortsratssitzung in Bad Grund: Dr. Jörg Leuschner (2. v.l.) erläutert die Planungen zum Jubiläum 500 Jahre Bergfreiheit

Der Historiker Dr. Jörg Leuschner informierte im Ortsrat in Bad Grund über die Planungen zur Jubiläumsfeier „500 Jahre Bergfreiheit“

...von Herma Niemann

„Natürlich werden auch die Vereine mit ins Boot genommen“, sagte der Ortsbürgermeister, Holger Diener, bei der jüngsten Ortsratssitzung in Bad Grund. Diener sei schon von mehreren Stellen darauf angesprochen worden, wie er berichtete, aber die Planungen würden ja gerade erst losgehen. Es geht um das geplante Jubiläum „500 Jahre Bergfreiheit“ der Bergstadt im Jahr 2024.

Als einen besonderen Glücksfall bezeichnete der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, das engagierte Wirken des Ideengebers und Historikers Dr. Jörg Leuschner. Die Feierlichkeiten sollen sich aber nicht nur auf Bad Grund, sondern auf die gesamte Gemeinde beziehen. „Das ist identifikationsstiftend für die Bergstadt und die anderen Orte“. Dietzmann sagte aber, dass die Vorbereitungen viel Arbeit bedeuten würden, man aber auch schauen müsse, die Finanzmittel im Blick zu behalten. Auch der Ortsbürgermeister bedankte sich bei Leuschner. „Das ist ein Glücksfall, dass Sie sich so einbringen“.

Bad Grund sei zwar nicht der erste Harzort in Bezug auf die Verleihung der Bergfreiheit, aber der erste welfische Ort, so Dr. Jörg Leuschner. Im Jahr 1524 wurde der Bergstadt nicht nur die Bergfreiheit, welche die Rechte für den Ort regelte, sondern auch die Bergordnung, die das Montanwirtschaftliche regelte, verliehen. Und dieses Jubiläum soll mit einem Festakt, aber auch mit vielen kleinen Rahmenveranstaltungen im gesamten Jahr 2024 gefeiert werden. Bestehende Feste, wie die Barbarafeier, das Bergdankfest, das Schachtfest und Walpurgis, sollen mit eingebunden werden. Zudem kann in dem Jahr auch die Iberger Tropfsteinhöhle das 150. Bestehen feiern.

Darüber hinaus sollen weitere Veranstaltungen die Menschen anziehen, wie zum Beispiel Vorträge, ein Theaterstück und Konzerte sowie Open-Air-Events. Leuschner könne sich auch eine Zusammenarbeit mit den Kirchen, Schulen und Kindertagesstätten der Gemeinde vorstellen. Geplant ist auch ein Symposium nach dem eigentlichen Festakt. Für die geplante Publikation konnten inzwischen noch weitere hochkarätige Fachleute, wie Leuschner sagte, gewonnen werden, wie zum Beispiel Prof. Dr. Gerd Biegel, Prof. Dr. Mathias Döring und Dr. Albrecht Kortzfleisch. „Ich bin stolz, dass wir dafür so viele Fachleute gewinnen konnten, die alle ehrenamtlich an dem Buch mitwirken“. Die Publikation soll mindestens 500 Seiten enthalten und auch erschwinglich sein.  Die ersten Berichte der Co-Autoren würden schon eingehen.

Behandelt werden soll in der Festschrift aber nicht nur das Montanwesen der Bergstadt, sondern auch das Handwerk, die Waldwirtschaft, der Kurbetrieb und noch vieles mehr. Auch vor dem Thema Drittes Reich werde man sich nicht drücken, so Leuschner. „Da wird nicht drum herum geschrieben, sondern quellenorientiert von 1933 bis 1945 die Lage beschrieben“. Aber auch die anderen Orte der Gemeinde sollen erwähnt werden, denn auch die Hütten und  Eisenbahnstrecken gehören zur Historie dazu. Zudem hatte Leuschner noch die Idee, für das Jubiläum ein Logo zu entwerfen, um den Wiedererkennungswert zu steigern. Das Logo könnte dann auf Mützen, Shirts und Aufklebern zu sehen sein. Zudem appellierte Leuschner beim Ortsrat, bei den Einwohnern für Vertrauen in seine Person zu werben, da er noch einige Informationen, teilweise auch von Zeitzeugen benötige. „Das Jubiläum soll eine Ereignis werden, das im Bewusstsein haften bleibt“, so Leuschner.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde, wie schon im Ortsrat in Gittelde, auch der Ortsrat Bad Grund zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Erholungspark Hübichalm“ angehört. Wie Dietzmann berichtete, habe der neue Eigentümer vor, den jetzigen Campingplatz durch kleine Ferien- und Wochenendhäuser zu erweitern. In seinem Bericht dankte der Ortsbürgermeister, Holger Diener, allen Beteiligten der Putz- und Pflanzaktion. Ein Dankeschön richtete Diener auch an den Kur- und Touristikverein und die ZukunftsBergstadt für gelungene Ausrichtung der Walpurgis-Feierlichkeiten. Zudem drückte er seine Freude darüber aus, dass jetzt nach der Corona-Pause die Vereine wieder mit ihren Veranstaltungen loslegen.

Dietzmann konnte berichten, dass das Projekt Spielplatzwanderweg als Startprojekt des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) für die kommende Förderperiode 2023 bis 2027 der Leader-Region Osterode ausgewählt wurde. Dadurch habe man Zeit gewonnen, da der Förderantrag direkt bei der Genehmigung durch das Ministerium gestellt werden könne. Dann berichtete der Verwaltungschef noch, dass, wenn die eine Vollsperrung (L 524 zwischen Teichhütte und Windhausen) erledigt sei, schon die nächste Vollsperrung käme. Auf der B 242 (Harzhochstraße) seien noch Restarbeiten zu erledigen, die nur unter Vollsperrung gemacht werden könnten. Die Vollsperrung dauere vom 20. Juni bis 1. Juli auf Höhe der Felswerke bis Einmündung Schurfbergstraße.

Andreas Lehmberg  berichtete über einen Antrag der SPD bezüglich der DRK-Kindertagesstätte in Bad Grund, der Antrag soll im nächsten Sitzungsverlauf eingebracht werden. Dort seien bauliche Maßnahmen dringend erforderlich. Zudem sagte Lehmberg, dass es in der Kita anscheinend auch strukturelle Probleme gebe. „Die Fluktuation des Personals ist hoch, offensichtlich stimmt an den Rahmenbedingungen etwas nicht“, so Lehmberg. Zudem soll es so sein, dass bei einer Stellennachbesetzung die Stunden reduziert würden. „Das ist momentan keine Basis für ein Wohnumfeld für Familien“. Dazu sagte Dietzmann, dass das Thema bauliche Maßnahmen nicht neu sei. Auf einer gemeinsamen Ortsbesichtigung habe man beschlossen, dass sich die Ratsfraktionen dieses Thema annehmen.

Veranstaltungen in Bad Grund

  • 24. Juni Johannifest
  • 20. August Lichterfest Taubenborn
  • 10. September Oktoberfest

 

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