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28.05.2022

Steinkirche: Aufgang und Treppe kann erneuert werden


Bei der Fördermittelbescheid-Übergabe am Aufstieg zum Hochplateau der Steinkirche in Scharzfeld

Am Montag wurden symbolisch die LEADER-Fördergelder überreicht

von Herma Niemann

Einer Legende nach soll Bonifatius als christlicher Missionar die natürliche Felsenhöhle bei Scharzfeld im Jahr 732 zum Gotteshaus geweiht haben. Tatsache ist, dass die Steinkirche durch archäologisch belegte Nutzung der Höhle durch Menschen zu einem der ältesten bekannten kulturhistorischen Objekte des Harzes gehört. Die Belege reichen bis in die Altsteinzeit vor mehr als 15.000 Jahren zurück.

Bei Wanderern und Radfahrer erfreut sich die Steinkirche immer größerer Beliebtheit. Um den Aufstieg für Besucher bequemer zu gestalten, hat die Realgemeinde Scharzfeld einen Förderantrag bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der LEADER Region Osterode (Regionalmanagement) eingereicht, der positiv beschieden wurde. Die offizielle Förderbescheidübergabe fand jetzt am Montag im Beisein des Vorstandes der Realgemeinde (Eigentümer des Terrains), des Bürgermeisters der Stadt Herzberg, Christopher Wagner, Kerstin Bührmann (Bauverwaltung) und des LAG-Vorsitzenden, Frank Uhlenhaut, statt. Die EU-Fördermittel betragen 25.000 Euro, die Kofinanzierung erfolgt durch die Stadt Herzberg in Höhe von 6.000 Euro.

Die Steinkirche sei eine beliebte Sehenswürdigkeit der Stadt, so der Bürgermeister Wagner. „Wir haben hier nicht den einen Leuchtturm, aber viele kleine Dinge, die sehenswert sind. Umso schöner ist es, dass die Wege der Steinkirche nun verbessert werden, aber auch auf eine Art, dass der Ort seinen Charakter behält. „Davon profitiert der Ort und die Stadt“. Die Steinkirche stelle einen Wert nicht nur für Herzberg, sondern für den gesamten Harz dar, so der LAG-Vorsitzende Frank Uhlenhaut. „Dass die Stadt Herzberg die Kofonanzierung übernimmt, zeigt die Wichtigkeit dieses Projektes, zeigt aber auch die Wertschätzung der Realgemeinde gegenüber“. Der Vorsitzende der Realgemeinde, Dieter Sauerbrey, dankte der LAG für die Unterstützung bei der Antragstellung und der Stadt Herzberg. In der 22. Kalenderwoche soll die neue Treppe eingebaut werden, berichtete er. Mit den Mitteln soll der Weg instandgesetzt und die Treppe von der Steinkirche zum Hochplateau erneuert werden, die sich ebenfalls aktuell in einem schlechten Zustand befindet. Zusätzlich hat die Realgemeinde vor, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen.

Zahlreiche Wanderwege, wie der Karstwanderweg, der Harzer Baudensteig, der Natur-Life-Pfad und die Harzklub-Wanderwege, führen über den Aufgang zur Steinkirche. Allerdings ist eine Begehung zur Zeit nur eingeschränkt möglich, da der Aufgang vom Mönchetal aus durch Erosion auf ein Minimum in seiner Breite geschrumpft ist. Insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen oder Familien mit Kinderwagen können den Weg deshalb momentan nicht nutzen. Nach der Sanierung können auch wieder Gottesdienste, Lesungen oder musikalische Darbietungen in der Kirche oder auf dem Vorplatz angeboten werden. Wie Kerstin Bührmann noch sagte, habe die Stadt vor, einen Busparkplatz einzurichten.

 

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