Kultur

18.05.2022

Händel-Festspiele Göttingen: Das Eröffnungskonzert begeistert das Publikum


Dirigent George Petrou, die beiden Sopranstimmen Bruno de Sá und Myrsini Margariti sowie das Festspielorchester Göttingen erhielten stehende Ovationen und viel Applaus

Stehende Ovationen und donnernder Applaus als Lohn für einen tollen Abend.

von Ralf Gießler und Hala Fadel

Göttingen) Von wegen "Alte Musik" - Die Internationalen Händel-Festspiele bescherten dem Publikum mit ihrem Eröffnungskonzert in der Universitätsaula am Wilhelmsplatz ein Feuerwerk musikalischer und gesanglicher Brillanz voller Schwung.

Wenige Tage zuvor gab Jochen Schäfsmeier als geschäftsführender Intendant noch als Ziel an, gemeinsam mit dem neuen künstlerischen Leiter George Petrou möglichst die Menschen mit Konzerterlebnissen begeistern zu wollen, die sie auch weit über die Aufführungen hinaus bewegen (wir berichteten). Ein Wunsch, der seit dem Auftaktkonzert als erfüllt angesehen werden kann.

Was für ein Einstand in Göttingen für George Petrou! Der international renommierte Dirigent, Pianist und Regisseur Petrou setzte zusammen mit dem bestens aufgelegten Festspielorchester Göttingen gleich zu Beginn ein musikalisches Ausrufezeichen. Eine Besucherin meinte, dass sie sich beim Zuhören wie eine tanzende Fee auf einer grünen Waldwiese gefühlt habe. Ein treffendes Bild, da das vorgetragene Stück Concerto Nr. 1 B-Dur sehr fröhlich und schwungvoll "rüber kam". Bis zur Pause folgten mit Concerto Nr. 4 F-Dur, Nr. 2 B-Dur sowie Nr. 5 d-Moll weitere Werke von Georg Friedrich Händel, deren Darbietungen mit sehr viel Applaus honoriert wurden.

Nach der Pause schloss sich mit "Aminta e Fillide: Arresta il passo" ein weiterer Höhepunkt des Abends an: Mit Myrsini Margariti und Bruno de Sá betraten zwei herausragende Stimmen die Bühne. Die in Griechenland geborene Sopranistin Margariti wird als eine vielseitige Sängerin mit sehr breitem Repertoire beschrieben. Kritiker schätzen ihre Bühnenpräsenz, ihre umfassende Musikalität und Virtuosität. Der junge Brasilianer Bruno de Sá ist als männlicher Sopran ein neuer Stern der klassischen Musikszene und gilt als einer der derzeit besten Nachwuchskünstler. Aufgrund seiner sehr hohen Tonlage verfügt de Sá über eine Stimme, die man zumindest bei Männern nicht allzu oft zu hören bekommt.

Nicht zu vergessen das Festspielorchester Göttingen, welches in beiden Programmteilen mit ihrem Spiel verzauberte. Seine Musikerinnen und Musiker kommen aus den bedeutendsten Barockorchestern der Welt. Alljährlich im Mai versammeln sie sich aus über zehn Ländern, um bei den Internationalen Händel-Festspielen zu spielen. Die Virtuosität, gepaart mit einer mitreißenden Lebendigkeit, Leidenschaft und Spielfreude machen dieses Ensemble so einzigartig. Kein Wunder daher, dass es George Petrou als eines der besten Instrumentenorchester weltweit ansieht.

Während und ganz besonders nach Abschluss der Aufführungen hielt es die Zuhörerinnen und Zuhörer nicht mehr auf ihren Plätzen. Mit stehenden Ovationen, donnerndem Applaus und "Bravo"-Rufen holten sie mehrmals die Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne zurück. Ein Abend, der sicher noch lange nachwirken wird und einmal mehr unterstrich, warum Georg Friedrich Händel als einer der bedeutendsten Musiker der Geschichte angesehen wird.

Die Internationalen Händel-Festspiele laufen noch bis zum 22. Mai an verschiedenen Standorten der Region, siehe auch www.haendel-festspiele.de.




Bruno de Sá und Myrsini Margariti verzauberten mit ihrem Gesang

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