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05.05.2022

Hoher Besuch beim Abrisshaus Förste


Landrat Marcel Riethig und Bürgermeister Jens Augat schauten sich zusammen mit dem Ortsrat Förste das Abbruchgelände an, wo letztens noch das Cordes-Haus gestanden hat

von Petra Bordfeld

Fast könnte man sich amüsieren, dass zwischen der ersten Erwähnung des Cordes-Hauses und dessen Abriss 333 Jahre liegen. Allerdings dürfte  das Schmunzeln bei der Erwähnung der Abrisskosten schnell vergehen. Denn die Bauaufsicht des Kreises Göttingen rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 160.000 €, wovon 98.000 € auf den Abbruch entfallen dürften und der stolze Rest in Höhe 62.000 € auf die Entsorgungskosten.

Damit sich die beiden Politiker, die sich verstärkt für den Abriss eingesetzt haben, ein Bild von dieser Maßnahme machen konnten, hatte der Ortsrat Landrat Marcel Riethig und Osterodes Bürgermeister Jens Augat zur Ortsbesichtigung eingeladen.

Ortsbürgermeister Harald Dix brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Einladung angenommen worden war um sich ein Bild vom Sachstand zu machen. Letztendlich hätten die beiden durch ihr Engagement, sehr viel dazu beigetragen, dass das lange Warten auf den Abriss des 37 Jahre leer stehenden Gebäudes zu Ende ist. Ohne ihre Unterstützung wäre dieses sicherlich nicht durchführbar gewesen. Lächelnd merkte er an, dass es aber irgendwie den Förster fehlen werde. „Man muss sich an den neuen Anblick erst gewöhnen“.

Wie es mit der freigeräumten Fläche  weiter geht, steht zwar noch nicht fest,  aber der Ortsrat, wird sich mit der Fläche befassen und dafür sorgen dass nicht wieder ein Schandfleck entsteht. „Das machen wir, auch wenn das Gelände immer noch dem irischen Grundstückseigentümer gehört“.

Marcel Riethig dankte den Förster Bürgern dafür, dass sie jahrzehntelange Geduld aufgebracht hätten. Er versicherte, dass der Abriss schon 2021 losgehen sollte. Dieses Vorhaben sei allerdings aufgrund formaler Bedenken seitens des Rechnungsprüfungsamtes gestoppt worden. Erst danach seien nun die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden. Außerdem habe auch der vorgeschriebene Ausschreibungsweg eingehalten werden müssen. Und es sei nicht einfach gewesen, eine Firma zu finden, die sich dieser alles andere, als leichten Abrissarbeit stellen wollte. Jetzt sei er froh darüber, dass es eine Firma im Kreisgebiet ist, die sich dieser Aufgabe des Abrisses und des Entsorgens der Abbruchmaterialien, wo übrigens auch Kühlschränke zu finden waren, angenommen hat.

Ganz traurig sei allerdings die Tatsache, dass die Allgemeinheit, der Steuerzahler, wohl diesen Abriss bezahlen muss. Es sei eine absolute Zumutung gewesen, dass der Eigentümer Aufforderungen ignoriert habe, weil Eigentum verpflichtet und damit Förste Jahrzehnte lang den Zerfall ertragen musste.
Trotzdem freue er sich, dass jetzt ein neues Ortsbild entsteht, und er hoffe, dass der Platz entsprechend genutzt wird. Sollte sich der Eigentümer rechtswidrig verhalten, werde man ihm „Daumenschrauben“ anlegen. „Wir werden alles tun, was wir tun dürfen, um erneuten Unmut zu verhindern“.


Dies Foto entstand am 2. Mai. - das Gebäude ist Geschichte und nur der Bauschutt muss noch sortiert und in die vorgesehenen Container entsorgt werden.

 

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