Regionales / LK/Stadt Göttingen

12.04.2022

"Habemus Entscheidung"


Bauausschuss der Stadt Göttingen trifft endlich wichtigen Beschluss für die Zukunft des Jungen Theaters.

von Ralf Gießler

Göttingen) "Heute entscheidet der Bauausschuss der Stadt Göttingen (hoffentlich) über die anstehende Sanierung des Otfried-Müller-Hauses, unserer eigentlichen Spielstätte in der Hospitalstraße. Wir sind gespannt". So lautete ein Post des Jungen Theaters noch kurz vor Sitzungsbeginn des Bauausschusses der Stadt Göttingen. Eine Hoffnung, die sich nun endlich erfüllen sollte.

Die Sitzung selbst könnte man zudem gut als Abbild des jahrelangen Stillstands in Sachen Sanierung des Otfried-Müller-Hauses verstehen. So gab es über weite Strecken Probleme der Übertragung, da Redebeiträge zum Teil sehr schlecht zu verstehen waren, was Verzögerungen zur Folge hatte. Eine Übertragung als Live-Stream ist natürlich sehr schön - gerade in Pandemiezeiten -, macht aber nur dann für die Beteiligten und interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer wirklich Sinn, wenn die Übertragung ins Internet gut ist und man problemlos den Ausführungen folgen kann.

Nachdem einige Tage vor der Bauausschusssitzung am 24.03.2022 bereits der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler seinen Unmut zum schleppenden Fortschritt äußerte (wir berichteten), richtete Jürgen Trittin als Bundestagsabgeordneter der Grünen via Pressemitteilung recht deutliche Worte in Richtung Stadtverwaltung. Dort ist unter anderem zu lesen: "Göttingen ist unter der Oberbürgermeisterin Petra Broistedt dabei, sich zur kulturpolitischen Lachnummer der Republik zu entwickeln... Broistedts Politik des Aussitzens der Zukunft für das Junge Theater muss endlich beendet werden. Das Junge Theater muss in absehbarer Zeit zurück in die Hospitalstraße. Im Göttinger Bauausschuss sollte ein Beschluss für die vom Jungen Theater präferierte Variante 4 erfolgen. Die Finanzierungsfrage muss dringend geklärt werden. Das Otfried-Müller-Haus ist mehr als ein Gebäude. Als Zentrum kultureller Vielfalt, Ausgangspunkt für Feste auf dem Wochenmarktplatz, mit Keller, in dem junge Menschen laut und ausgelassen feiern können – wir wollen ein Junges Theater in einem sozialkuturellen Zentrum. Die gleiche Ratskoalition, die neue Tiefgaragen im Albaniplatz plant, lässt das Junge Theater jahrelang hängen, hat kein Geld zur Sanierung des Deutschen Theaters. Offensichtlich reichen fünf Buchstaben für das einfache kulturpolitische Konzept der schwarz-rot-gelben Ratskoalition von Frau Broistedt: Beton."

Einen Tag vor der Ausschusssitzung wurde ein interfraktioneller Änderungsantrag zum entsprechenden Tagungsordnungspunkt 9 eingebracht. Im Änderungsantrag heißt es: "Die Verwaltungsvorlage wird wie folgt gefasst: Die Variante 4 soll die Grundlage für die weitere Projektumsetzung bilden. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass eine Doppelnutzung des Spiegelsaals für die Theaterpädagogik und als Probebühne vorgesehen werden soll. Ferner soll in dem Zuge geprüft werden, ob nach einem Auszug des Jungen Theaters aus dem Gebäude der ehemaligen Voigtschule eine gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch das KAZ und einer Kindertagesstätte oder auch als ein Ausweichquartier für Schulklassen während einer Sanierungszeit möglich ist. Das KAZ verbleibt dauerhaft in der ehemaligen Voigtschule. Die notwendigen Mittel werden bereitgestellt."

Die drei anderen Varianten, die zunächst vorlagen, sind daher nicht weiter erörtert worden. Der Änderungsantrag wurde vom Bauausschuss einstimmig angenommen. Bleibt zu hoffen, dass nun auch zeitnah weitere Taten folgen werden, damit die Forderung des Jungen Theaters "Wir müssen zurück in unser Theater" möglichst schnell erfüllt werden kann.

 

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