01.07.2017
Farouks Cousin - beeindruckende Präsentation in der Stadtbibliothek
Claudia Wilkening
von Wolfgang Böttner
Das Inter-KULTUR-Labor hatte vor einigen Tagen in die Osteroder Stadtbibliothek eingeladen. Bibliotheksleiterin Claudia Wilkening begrüßte das Publikum, das der Einladung zu der kostenlosen Vorstellung gefolgt war.
Mit eindrucksvollen Gesten und gekonnten sprachlichen Akzenten interpretierte der Berliner Schauspieler Michael Rautenberg, als Alleindarsteller, das Theaterstück für Jugendliche und Erwachsene von Thea Brende.
Ein Tisch und ein Stuhl sind die einzigen Requisiten in diesem Stück. Es geht allein um die Worte. Nur zur Ergänzung und Verstärkung des Textes läuft eine Powerpoint-Präsentation.
Erzählungen über Flucht und zerstörte Orte
Farouks Vater ist vor Jahren aus Syrien gekommen, seine Mutter ist in der DDR geboren. Sein Cousin Nabil ist vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. Michael Rautenberg spricht als Schüler Farouk in einem Referat zum Thema "Leben in der DDR". Vom Bau der Mauer und dem Flüchtlingsstrom in den Westen. Er ist ganz in sein Referat vertieft, als ein falsches Bild in seiner Präsentation ihn aus dem Konzept bringt. Es tauchen in den Fotos Orte der Zerstörung, Bilder von Leid und Elend auf. Die Fotos stammen von seinem Cousin Nabil, dem Flüchtling aus Syrien, der unbedingt an der Präsentation mitwirken wollte. "Das ist falsch", sagt Farouk immer wieder. Die Bilder verschwimmen zwischen der DDR und Syrien.
Die Geschichte des Theaterstückes beruht auf vielen Erfahrungsberichten der Autorin Thea Brende.
Am Schluß stellen sich der Schauspieler Michael Rautenberg, die Regiesseurin Dorothea Derben und die Regieassistentin Imke Seidel den Fragen des Publikums.