Panorama / Ausflugsziele

12.01.2022

Auf zwei Rädern rund um den Harz - Entlang der Teufelsmauer nach Quedlinburg


von Corina Bialek

Nach einer entspannten Nacht und einem noch entspannteren Frühstück machten wir uns auf die 2. Etappe unsere Harzumrundung in Angriff zu nehmen. Diesmal klärten wir allerdings im Vorfeld ab, ob unsere Navis auch die gleich Tour geladen hatten. Dann holten wir unsere Räder aus ihren Nachtlager, welches zwar abschließbar, aber nicht eben komfortabel zu erreichen war.

Ein eBike mehrere Stufen rauf- oder runtertragen macht nur mäßig Spaß, aber dafür stand es trocken und vergleichsweise sicher. So ein bisschen Kraftraining am morgen ist ja auch nicht schlecht. Es zeigte sich auch, dass Sabines Gepäcksystem mit zwei Taschen am Vorder- und zwei am Hinterrad seine Vorzüge hat. Viermal einklicken und sie war startbereit. Bis ich alles verstaut und festgeschnallt hatte brauchte es etwas länger, irgendwie fehlten mir auch zwei zusätzliche Arme, aber wie heißt es so schön: jeder Gang macht schlank. Klappt aber auch nicht immer, ich meine die Sache mit dem Schlank. ;-)

Unsere zweite Etappe war mit 44 KM und nur 140 HM recht entspannt und führte uns von Ilsenburg nach Quedlinburg, dass eigentlich nicht auf der „Hexenroute“ liegt. Da wir aber sozusagen schonmal in der Gegend sind und beide noch nicht in Quedlinburg waren, hatten wir diesen Abstecher in die Welterbestadt mit in unsere Planung aufgenommen. Und um wenigsten einige Sehenswürdigkeiten zu erkunden hatten wir dort einen zweitägigen Aufenthalt vorgesehen.

Entlang der Landstraße Richtung Werningerode kamen wir durch den kleinen Ort Drübeck mit dem gleichnamigen Kloster.  Also machten wir unseren ersten Stopp bereits nach nur 5 km, um die Klosteranlage ausgiebig zu erkunden. Das Kloster ist wirklich einen Besuch wert und in nicht Corona-Zeiten kann man hier auch einkehren. Als wir dort ankamen fand z.B. gerade eine Besichtigungstour durch den Kräutergarten statt. Für alle Stempelsammler der Harzer Wandernadel, hier gibt es auch einen Stempelkasten für die Wandernadel „Harzer Klosterwanderweg“.

Weiter ging es nach Wernigerode. Hier fuhren wir aber nur durch und ließen das Schloss Werningerode,  welches sich schemenhaft gegen den etwas diesigen Himmel abhob, links liegen und begaben uns auf idyllischen Waldwegen nach Blankenburg. Ein wirklich schöner Wegabschnitt auf dem wir einigen Radwander*innen begegneten. Zwar waren unsere Navis bei einigen Weggabelungen etwas verwirrt, aber nach dem Prinzip try and error war der richtige Weg schnell gefunden. Eigentlich war die Beschilderung auf der „Hexenroute“ recht gut, die Betonung liegt hierbei auf eigentlich, machmal war sie leider nicht immer eindeutig. So idyllisch wie der Weg durch Wald und Felder nach Blankenburg war, die ersten Ausläufer von Blankenburg, alte Industrieanlagen, waren dies weniger. Es wurde aber mit jedem Meter Richtung Innenstadt besser. :-) . 

Nach einigen unfreiwilligen Umwegen in Blankenburg, Else von Komoot (so habe mein Navi getauft)  ignorieren ist auch keine Lösung, fuhren wir weiter über Thale Richtung Teufelsmauer. Ein absolutes Muss. Die etwa 20 km lang aufragenden Einzelfelsen und  Harzklippen haben schon bei Sonnenschein etwas Mystisches. Bei Nebel weiß man dann warum diese Formation Teufelsmauer heißt. Der Weg zu den Mittelsteinen bei Weddersleben führte großteils über Kopfsteinpflaster, trotz Federung eine rumpelige Angelegenheit. Da war der Schotterrundweg um die Teufelsmauer eine echte Erholung. Da wir die Räder nicht unbeaufsichtigt stehen lassen wollten, begnügten wir uns damit die Teufelsmauer aus der Distanz zu bewundern. War auch so Eindrucksvoll und so schafften es bei unserer Rast auch einige Schmetterlinge auf die Chipkarte der Kamera.

Weiter ging es entlang der Bode, die Teufelsmauer noch für einige Kilometer im Blick, auf Feld- und Waldwegen fern der Landstraßen nach Quedlinburg. Es zeigte sich, das einige geplante Wege nicht befahrbar waren und wir auf Alternativwege ausweichen mussten. Da wir aber keine Lust hatten auf dem Radweg entlang der Landstraße zu fahren, wichen wir auf einen Feldweg aus. Hier war einiger Radverkehr, das konnte also nicht ganz falsch sein. War es auch nicht, allerdings konnten wir uns im Slalomfahren üben, genug Schlaglöcher und Pfützen waren vorhanden.

Am frühen Nachmittag kam dann Quedlinburg in Sicht und wir waren froh, als wir unbeschadet unser Quartier, ein saniertes Ackerbürgerhaus von 1637 am Mathildenbrunnen erreicht hatten. Der Verkehr und die Verkehrsführung ist dort Streckenweise abenteuerlich, vor allem, wenn man sich nicht auskennt. Im Innenhof unseres kleinen Hotels konnten wir unsere Räder abstellen und auch den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Harzumrundung:

1. Etappe:   Auf zwei Rädern rund um den Harz - Los gehts!

2. Etappe:   Auf zwei Rädern rund um den Harz - Entlang der Teufelsmauer nach Quedlinburg

Auf zwei Rädern rund um den Harz – Sightseeing in Quedlinburg

3. Etappe:  Auf zwei Rädern rund um den Harz - Die Burgen Tour

4. Etappe:  Auf zwei Rädern rund um den Harz –  Wasserbüffel, Alabasteraugen und noch 'ne Burg

5. Etappe: Auf zwei Rädern rund um den Harz – idyllische Teichlandschaften, Gipsformationen und herrliche Aussichten


Kloster Drübeck


Auf idyllischen Waldwegen nach Blankenburg

Kopfsteinpflaster. Irgendwas ist ja immer.

Teufelsmauer: Mittelsteine bei Weddersleben

Entlang der Bode im Naturschutzgebiet Teufelsmauer und Bode nordöstlich von Thale

Stiftskirche St.Servatii in Quedlinburg

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:
























Weiter geht es nach Werningerode

Schloss Werningerode im Sommerdunst.





Manchmal etwas sehr naturbelassen...

und nu? Versuch macht klug.



Erste Ausläufer der Teufelsmauer


Kunst auf dem Acker ;-)





Nach der Kopfsteinpflaster Buckelpiste war der Schotterweg eine echte Erhohlung




Pause unterhalb der Mittelsteine bei Weddersleben





Die Rinde eines Mammutbaums





Die Teufelsmauer im Blick

Kurz vor Quedlinburg



Schöner Wohnen in Quedlinburg Unsere Unterkunft in der Welterbestadt.

 

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