FFW Nienstedt: 2020 war alles andere als langweilig

Die gewählten und beförderten Kameraden/innen zusammen mit Ortsbrandmeister Ingo Kassau (li.), Ortsbürgermeister Harald Dix (vo. re.) und Bürgermeister Jens Augat (hi. 3. v. li.)

von Petra Bordfeld

Während der Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedt, wo auch Wahlen und Beförderungen auf der Tagesordnung standen, machte Ortsbrandmeister Ingo Kassau in seinem Jahresrückblick nicht nur mit dem Aufzählen der acht Einsätze unterschiedlichster Art deutlich, dass 2020 alles andere, als langweilig gewesen ist.

Umgefallene Bäume in Richtung Westerhof sorgten ebenso fürs Ausrücken wie ein Verkehrsunfall auf der B 5 in Richtung Dorste, diverse Freiflächenbrände, ein Wasserschaden und ein Verkehrsunfall am Ortsausgang Nienstedt, hielten die Kameradinnen und Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes auf Trab.

Begonnen hat das neue Jahr etwas ruhiger, nämlich mit dem traditionellen Neujahrsempfang im Feuerwehrhaus. Der Rückbau des Weihnachtsbaumes stand ebenso auf der Liste, wie im Februar die Kassenprüfung und die Jahreshauptversammlung. In dem Monat konnten die Atemschutzgeräteträger auch noch die Übungsstrecke der FTZ Katzenstein besuchen.

Dann aber kam Corona. Das Erste was ausfiel, war das traditionell eingeplante Osterfeuer. Die Zwangspause herrschte bis Oktober vor. Denn in diesem Monat hätten die Atemschutzgeräteträger an einer Heißausbildung in Bad Gandersheim teilnehmen dürfen. Im November stand die Hydranten-Kontrolle auf dem Plan. Die Ausbildung der Kameraden und Kameradinnen wurde in dieser Zeit online am Rechner durchgeführt. Das Aufstellen des Weihnachtsbaumes seitens der Wehr fiel dahingegen Corona zum Opfer. Allerdings „spuckten“ ein paar Einwohner in die Hände und errichten den Festbaum doch noch.

Weiter ließ der Ortsbandmeister durchblicken, dass sich die Gesamtzahl der Nienstedter Wehr von 191 Kameradinnen und Kameraden wie folgt aufteilt: die Wehr kann sich auf 16 aktive Kameraden und sechs Kameradinnen verlassen, passive Kameraden gibt es 16, und fördernde Mitlieder 151. Außerdem gibt es ein Ehrenmitglied und eine Doppelmitgliedschaft.

Stadtbrandmeister Lars Kreiter erinnerte daran, dass 2020 für die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Osterode ein ganz Besonderes gewesen wär, denn es hätten neue Wege für die Ausbildung und Übungsdienste gefunden werden müssen.

Nach dem Lockdown habe dann auch wieder die Möglichkeit von Präsenz-Übungsdiensten bestanden, allerdings seien die nur mit Auflagen möglich gewesen. Die Wehren hätten allerdings mit Engagement und Ideenreichtum allen Hürden der Pandemie genommen und damit zum Erhalt der Einsatzbereitschaft der Wehren im Stadtgebiet beigetragen.

Insgesamt hätte für 181 Einsätze ausgerückt werden müssen. Es seien 35 Brandeinsätze, 80 Hilfeleistungen und leider auch 66 Fehlalarme gewesen Weiter ließ der Sprecher durchblicken, dass in den elf 0rtswehren 379 Kameraden und 66 Kameradinnen im aktiven Dienst anzutreffen seien. - In der einen Kinderfeuerwehr seien immer noch 13 Jungen und zwei Mädchen zu zählen, in den acht Jugendfeuerwehren 66 junge Männer und 30 junge Frauen.

„Ich hoffe, dass wir durch die Pandemie nicht weitere Kinder und Jugendliche in unseren Jugendfeuerwehren verlieren werden“. Lars Kreiter bedankte sich bei den Jugendwarten/innen und allen Betreuern/innen. „Sie versuchen mit vielen schönen Aktionen unsere Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten“.

Besorgniserregend sei auch die Situation der Musikzüge, die es durch die Pandemie besonders hart erwischt habe. „Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und ich gehe davon aus, dass wir uns bald wieder an der Musik unserer drei Züge erfreuen können“.

In die Zukunft schauend, betonte der Sprecher, dass mehrere Fahrzeugbeschaffungen für Wehren in Förste, Schwiegershausen, Dorste und der Löschgruppe anstünden.

Aber auch die Gäste meldeten sich zu Wort. So ließ es Harald Dix sich bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Ortsbürgermeister nicht nehmen, der Nienstedter Wehr für deren Einsatz auch in Corona-Zeiten herzlich zu danken. Ein weiteres Dankeschön sprach er für die Geduld aus, welche sie an den Tag lege, wenn es um das neue Feuerwehrhaus geht, welches gegenüber dem Kiesschacht errichtet werden und gemeinsam mit der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Förste genutzt werden soll. In jedem Fall hätten die Planungen dafür schon Früchte getragen.

Jens Augat erinnerte daran, dass er als Osterodes Bürgermeister erstmals an der Dienstversammlung der Nienstedter Wehr teilnehme, was ihn allerdings sehr freue. Seine erste Amtshandlung sei übrigens gewesen, einen Nachtragshaushalt auf die finanziellen Beine stellen zu lassen, der den Kauf des Grundstückes, welches ja für das Errichten eines Gebäudes benötigt wird, zu ermöglichen. Und 2023 dürfe bestimmt „los gebaut“ werden. Am Ende dürfe man sich über ein Haus freuen, dass beiden Wehren und deren Einsatzmaterial – wozu auch die Fahrzeuge gehören – ausreichend Platz bieten werde. Sollte es wirklich mal eng werden, bestünde die Möglichkeit, die fünf Garagen auf sechs zu erweitern.

Bei den Wahlen lag in allen vier Fällen Einstimmigkeit vor und die zwei Beförderungen wurden mit Beifall begleitet.

WAHLEN
Gerätewart: Frederick Lüer
Kassenwart: Lutz Dederding
Gruppenführer: Marcel Moreira
Stellvertreter: Jörg Lüer

BEFÖRDERUNGEN
Oberlöschmeister: Marcel Moreira
Hauptlöschmeister: Jörg Lüer