Kultur / Federkiel

11.12.2021

Buchverlosung - Sagen-Legenden-Erzählungen


Wie das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ entstand

...Joachim Schwerthelm

Die Hobby Historikerin Helga Häusler aus Förste sammelte über mehrere Jahre sämtliche zugänglichen Sagen , Legenden und Ezählungen aus dem südwestlichen Harzer Umland (Altkreis Osterode und angrenzende Gebiete). Das Buch führt in die Welt der Zwerge, Hexen, Feen, weißen Frauen und taucht in die geheimnisvollen Sphären der Geister, Gespenster, Könige, Kaiser, Burgfräuleins, Schatzgräbern und verwunschenen Seelen ein. Im bisher umfassendsten Werk seiner Art wird auch auf die Entstehungsgeschichte des weltbekannten Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“ eingegangen, welche nachfolgend zu lesen ist.

Es ist ein Ros´ entsprungen

Weihnachten 1007. Im Kloster Pöhlde ist hoher Besuch eingekehrt. Kaiser Heinrich II. (1002-1024) -mit dem Zunamen „der Heilige“- will mit seiner Gemahlin Kunigunde und vielen weltlichen und geistlichen Würdenträgern hier das Christfest begehen. Aber noch vor dem Fest des Friedens schlichtete er den langen Streit, der zwischen dem Bischof Bernward von Hildesheim und dem Mainzer Erzbischof Williges bestand. Der Zank ging um das reiche Nonnenkloster Gandersheim…“als fanden sich beyde Bischöffe um bemelte Zeit auch bey dem Kaiser ein / der durch sein gnädiges Zusprechen bey ihnen so viel wirckte / daß sie sich mit einander verglichen“ (Leuckefeld, Seite 80.)

Während sich nun die Herren mit heißen Köpfen um die Beilegung des Streites mühten, wartete Bruder Laurentius am Tor seines Pförtneramtes. Gegen Morgen verließ er seine enge Wärterzelle und wanderte, in Gedanken verloren, durch die schmalen Wege des engen Klosterfriedhofes. Über den Rotenberg schaute durch die zerrissene Wolkendecke die glänzende Sichel des Mondes; aus dem Osten leuchteten die verschneiten Bergspitzen des Südharzes mit den Zinnen und Türmen der alten Reichsfeste Scharzfeld.

Leise fielen einzelne Schneeflocken, und Laurentius wandte die Schritte. Vor einem Wildrosenstrauch verweilte er einen Augenblick. Und siehe…am Ende eines dürren Zweigleins leuchtete ein blühendes Röslein. Eine Rose mitten im Winter! Wahrlich, ein Wunder ist geschehen. Sinnend bleibt er stehen und denkt an die Worte des Jesaja: „Es wird eine Rute aufgehen vom Stamme Isais…(Kap. 11.1-2).

In seinem Herzen kommen und gehen die Gedanken und formen sich zu Reimen:

„Es ist ein Ros´entsprungen
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
aus Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.

Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine
Marie, die reine Magd;
aus Gottes ew´gem Rat
hat sie ein Kind geboren
wohl zu der halben Nacht.“

Wo in deutschen Häusern zur Weihnachtszeit ein Baum erstrahlt, wo ein Lied erklingt, da tönt heute wie einst das Lied vom wundersamen Röslein.

Vor der Kirche in Pöhlde lag bis vor einigen Jahrzehnten eine Sandsteinplatte; die trug eingemeißelt eine einfache Rose, eine Wildrose. Einst soll sie das Grab des Sängers Laurentius geschlossen haben.

Die heute gesungene Melodie hat Michael Prätorius (1571-1621) in seiner Wolfenbütteler Zeit einem alten Volkslied nachgebildet.

(Quelle: Sagen des Krs. Osterode (Harz), Verlag Otto Zander)


Wer nun Lust auf mehr bekommen hat, kann das Buch in folgenden Verkaufsstellen: : Heimat- u. Geschichtsverein Osterode, Schwiegershausen, Wulften, Düderode-Oldenrode, Dorste, Marke, Walkenried, Bäckerei Friehe - Schwiegershausen und Hörden, Bücherkiste - Hattorf, Edeka - Förste, Getränkemarkt - Eisdorf, Oliver Häusler-Kalefeld, Helmut Stein-Westerhof und bei der Autorin in Förste, Tel. 05522 / 82275 erwerben.

Mit etwas Glück ist ein Exemplar über die Autorin kostenlos erhältlich, Denn der Eseltreiber verlost unter seinen Lesern eine Ausgabe des Sammelwerks.

Mit einer Email an verlosung@eseltreiber.de und der Betreffzeile „Sagen-Legenden-Erzählungen“ ist die Teilnahme gesichert (Einsendeschluss: 15. Dezember 2021).

 

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