30.11.2021

Warnstufe 2 oder verkappter Lockdown?


Ab morgen gilt im Landkreis Göttingen die 2G-Plus-Regel mit mehr Einschränkungen, aber kaum Testmöglichkeiten

von Herma Niemann

Bad Grund/Osterode. Ab morgen müssen sich die Menschen im Landkreis Göttingen auf weitere Einschränkungen einstellen, denn dann gilt die Warnstufe 2 und die sogenannte 2G-Plus-Regel. In nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens müssen sich nun geimpfte und genesene Menschen trotzdem durch eine zertifizierte Stelle testen lassen, ungeimpfte Menschen sind von den meisten Aktivitäten ausgeschlossen.

Die Krux dabei ist allerdings: Schnelltests sind nur 24 Stunden ab Testung gültig und seit dem Sommer haben viele der bis dahin installierten Testzentren in den Gemeinden und Städten wieder dicht gemacht. Für die Stadt Osterode werden offiziell zwei Testzentren auf der Homepage des Landkreises Göttingen ausgewiesen. Das ist zum einen die Infimedix GmbH in der Straße In den Geeren 7 und zum anderen die PMH Personalmanagement Harz GmbH, die in der Dörgestraße 18 bis 20 Tests anbietet.

Bei der PMH ist (Stand: 29.11.2021 abends) online buchbar der frühestmögliche Testtermin Dienstag, 7. Dezember, und bei der Infimedix Donnerstag, 9. Dezember. Also noch gut eine Woche hin. Folglich können Bad Grunder und Osteroder Bürger an dem kommenden Wochenende mal ganz klar ausgedrückt, zuhause bleiben, es sich schon wieder gemütlich machen und an keinen Veranstaltungen teilnehmen, geschweige denn essen gehen. Es sei denn, sie sind mobil und haben die Zeit dazu, weiter entfernte Testzentren aufzusuchen, aber auch dort sind die Buchungsmöglichkeiten überschaubar. Und die Arztpraxen, in denen Tests angeboten werden, sind jetzt schon total überlastet.

Die Infektionszahlen steigen bereits seit mehreren Wochen deutlich an und auch die entsprechenden Warnstufen dürften den offiziellen Behörden in Stadt und Gemeinden bekannt gewesen sein. Von Weitsicht kann man da wohl nicht mehr sprechen, wenn die Menschen sich auf der einen Seite testen lassen müssen, auf der anderen Seite aber keine Möglichkeiten in der näheren Umgebung haben. Somit könnte man die neue Regelung vielleicht auch als verkappten Lockdown bezeichnen. Denn wer hat schon Lust und auch die Zeit, sich alle 24 Stunden testen zu lassen? Dann bleibt man vielleicht doch lieber zuhause.

Warnstufe 2, das bedeutet 2G-Plus für Veranstaltungen in Innenbereichen bei Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, in Diskotheken, Gastronomie, Beherbergungsbetrieben und bei körpernahen Dienstleistungen wie Friseuren und auf Weihnachtsmärkten, die wahrscheinlich jetzt sowieso alle abgesagt werden.

Erlaubt sind nur zertifizierte Schnelltests. Selbsttests etwa am Arbeitsplatz oder im Verein können laut Informationen unserer Zeitung unter Aufsicht durchgeführt werden und müssen durch die kontrollierende Person bestätigt werden. 2G-Plus gilt auch für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, wenn sie Clubs, Diskotheken und Shisha Bars besuchen.

Dazu kommt noch die FFP2-Maskenpflicht in allen Innenbereichen, OP-Masken reichen dann nicht mehr aus, allerdings genügt bei Kindern unter 14 Jahren eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung, Kinder unter 6 Jahren müssen keine Maske tragen.

Auch kommen wieder Kontaktbeschränkungen auf die Menschen zu, die bereits aus dem vergangenen Jahr bestens bekannt sind. Für private Treffen in Innenbereichen ist die Anzahl auf bis zu 15 Personen beschränkt, wenn kein 2G-Plus-Nachweis vorliegt. Unter freiem Himmel darf man sich mit 2G mit bis zu 15 Personen treffen.


Bei der PMH Personalmanagement Harz ist der nächstmögliche online buchbare Termin in einer Woche am 7. Dezember




 

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