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01.12.2021

Beim Ortsrat Freiheit steht nun ein Mann an der Spitze


Der neue Rat der Ortschaft Freiheit zusammen mit Osterodes Bürgermeister Jens Augat (zw. v. li.)

...von Petra Bordfeld

Während der konstituierenden Sitzung des Ortsrates Freiheit, zu dem sich auch eine erfreulich große Zahl an Zuhörern/innen eingefunden hatte, wurden nicht „nur“ scheidende Mitglieder verabschiedet und geehrt, sondern auch die geheime Wahl eines neuen Ortsbürgermeisters durchgeführt.

Denn, während die SPD-Fraktion Axel Kruschwitz in dem Amt sehen wollte, hatte sich die CDU-Fraktion für Claudia Adam entschieden. Am Ende stand fest, dass der SPD-Kandidat mit vier Gegenstimmen gewählt wurde. Mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde Wolfgang Hypko zum stellvertretenden Ortsbürgermeister gewählt.

Für den neuen Mann an der Spitze des Ortsrates und dem Bürgermeister der Stadt Osterode, Jens Augat, galt es aber auch, politische Mitstreiter/innen zu verabschieden und Danke für deren ehrenamtlichen Einsatz zu sagen.

Axel Kruschwitz erinnerte voller Anerkennung daran, dass Helga Steinemann 20 Jahre lang das Geschick des Ortsrates geprägte habe. „Wir haben viel zusammen erreicht“. Man habe zwar oft diskutiert und verschiedene Meinungen gehabt, hätte aber immer wieder einen Nenner gefunden und versucht, das Beste für die Ortschaft rauszuholen.

Jens Augat betonte, dass das Amt der Ortsbürgermeisterin oder des Ortsbürgermeisters eine der wichtigsten Positionen sei. Es sei bestimmt nicht einfach und erfordere sehr viel Zeit. „Wenn man an den Ortsteil Freiheit denkt, denkt man an Frau Steinemann“. Schließlich habe die sich zwei Jahrzehnte für ihre Ortschaft eingesetzt. Sie sei letztendlich nicht „nur“ Ortsbürgermeisterin, sondern auch der Prellbock gewesen, wenn mal etwas nicht den Vorstellungen aller entsprechend verlief. Wegen dieses besonderen Einsatzes werde er vorschlagen, sie zur Ehrenortsbürgermeisterin von Freiheit zu ernennen, und er sei überzeugt davon, dass der Stadtrat dem zustimmen wird.

Klaus Dragun gehörte dem Ortsrat auch schon 20 Jahre an. „Wir haben viel zusammen gekämpft und mache Sache durchbekommen“, so Kruschwitz. Augat macht deutlich, dass dem Ausscheidenden die Ortschaft weiter am Herzen liegen werde.

Thomas Hermann saß zwölf Jahre im Ortsrat und das sei eine tolle Zeit gewesen. „Ich möchte mich bedanken, dass er zwölf Jahre lang das Beste gegeben hat“, so der Ortsbürgermeister.  Augat schloss sich den Worten seines Vorredners an und betonte, dass er sich sehr freuen werde, wenn sich Hermann weiter für die Belange der Ortschaft einsetzt.
Gisela Hattenbauer war fünf Jahre dabei, eine gute Zeit, so Kruschwitz. Augat rief sie und alle anderen Ehemaligen dazu auf, sich weiter einzumischen.

Der Bürgermeister kam aber auch kurz auf den Stadtumbau West zu sprechen, der dürfte in den nächsten fünf Jahren den neuen Ortsrat beschäftigen und es werde auch viel passieren. „Das geht aber nur, wenn wir gemeinsam vorangehen. Ein solidarischer Weg müsse gefunden und beschritten werden, damit die Ergebnisse im Stadtumbau West sichtbar werden.
Es standen aber auch Punkte auf der Tagesordnung, die nichts mit Wahlen oder Ehrungen, sondern mit dem Alltag, zu tun hatten. 

Es galt nämlich noch Beschlüsse über das im Ortssäckel verbliebene Haushaltsgeld zu fassen. So werden der Musikzug LaPeKa und der MGV Freiheit jeweils 50 Euro dafür bekommen, dass sie die Feier am Ehrenmal musikalisch umrahmt. Auch wird es in diesem Jahr einen Weihnachtsgruß des Ortsrates an alle Freiheiter Bürger/innen per Zeitungsanzeige geben. Dafür wurden 260 € eingeplant. Über jeweils 100 Euro Zuschuss dürfen sich drei Vereine freuen. Der 1. FC Freiheit von 1955 wird den Zuschuss für Trainingsmaterialien für die Jugendabteilung verwenden, die Heimatstube Freiheit dafür, dass sie weiterhin ihre Arbeit erfolgreich fortsetzen kann. Der DRK-Ortsverein Freiheit wiederum wird das Geld für die offene Altenhilfe einsetzen.

Der verbleibende große „Rest“ von gut 3 300 Euro wird dafür eingesetzt, dass der Weg zur oberen Turnhalle weiter gepflastert werden kann. Man hätte mit den Arbeiten beginnen lassen und wolle diese jetzt auch beenden, so Axel Kruschwitz. Und dieser Auffassung stimmten alle zu. 
Zum Thema „Dorfbudget“ fiel der einstimmige Beschluss, die 500 Euro für die Erstellung von Insektenhotels mit der KiTa Freiheit zusammen einzusetzen und im kommenden Jahr mit einem „Umwelttag“ für alle auf dem ehemaligen Schulhof zu verknüpfen. Aufgrund des fortgeschrittenen Jahres wird ein Antrag auf Übertragung der Mittel in das kommende Jahr erwogen.  

Der neue Ortsrat stimmte aber auch dem Antrag des Judo-Clubs Osterode zu, der darum bat, die obere Turnhalle als neues Trainingszentrum nutzen zu dürfen. Die Judoka waren sonst in der Jacobi-Turnhalle anzutreffen. Doch diese ist für alle Vereine und die Grundschule gesperrt. Jens Augat betonte, dass sich das Liegenschaftsamt des Landes das Bauwerk angeschaut hat. Statische Bedenken hätten dann die sofortige Schließung mit sich gebracht. Es stünde auch noch nicht fest, ob das Land Geld in die Sanierung investieren werde.

 

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