Torbogen-Sanierung wird nicht gefördert

Die Sanierung des Torbogens wird nicht gefördert. Nun muss die Kirchengemeinde die Sanierung aus eigenen Mitteln und den Spendengeldern stemmen

Die Kirchengemeinde erhielt Absage von der Bau-Pflege-Stiftung/Einwohner spendeten insgesamt 28.000 Euro/Es kann immer noch gespendet werden

von Herma Niemann

Leider wird die Sanierung des instabilen und denkmalgeschützten Torbogens an der Zufahrt zum Gittelder Friedhof nicht durch die Bau-Pflege-Stiftung gefördert. Diese Nachricht des Propstei-Bauausschusses erreichte Anfang November die Gittelder Kirchengemeinde. Wie auf Nachfrage unserer Zeitung die Pastorin Melanie Mittelstädt jetzt berichtete, habe man diese Entscheidung wohl schon vorhergesehen.

„Bei einer Förderung stehen zunächst Kirchengebäude im Vordergrund“, so Mittelstädt „deshalb müssen wir nun die Sanierung aus eigenen Mitteln stemmen“. Zu dieser Absage kommt aber auch noch dazu, dass die Sanierung laut aktuell eingeholten Kostenvoranschlägen noch teuer als erwartet werde. Inzwischen belaufen sich die Kosten auf ungefähr 35.000 Euro, und das ohne die Kosten für die Notsicherung, die im Sommer nötig geworden war. Seitdem halten zwei Stützen den Bogen standfest.

Die Spendenbereitschaft zum Erhalt des Torbogens in den vergangenen Monaten war zwar enorm, reicht aber für die Sanierung nach aktuellem Stand nicht ganz aus. Bis jetzt sind 28.000 Euro zusammen gekommen. „Die Kirchengemeinde ist unendlich dankbar dafür. Das zeigt ganz deutlich, dass vielen Menschen im Ort und auch darüber hinaus dieser Torbogen etwas zu sagen hat“.

Zur Vorgeschichte: Laut einer Überprüfung durch die Evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz (EFAS) in Wolfenbüttel soll die Standfestigkeit des über 100 Jahre alten Torbogens an der Friedhofszufahrt in Gittelde nicht mehr gewährleistet sein. Das Tor soll marode und einsturzgefährdet sein (wir berichteten). Nachdem sich zunächst der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Gittelde einstimmig für einen Abriss des Torbogens entschieden hatte, stellte sich auf Nachfrage unserer Zeitung beim Pressesprecher der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Michael Strauß, heraus, dass nicht nur der Torbogen zur Friedhofszufahrt, sondern das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz stehe.

Pfarrerin Melanie Mittelstädt erklärte damals dazu, dass sich der Kirchenvorstand bei der damaligen Entscheidung zum Abriss in einer Zwickmühle befunden und unter Handlungsdruck gestanden habe und dass die Kirchengemeinde bisher nie davon in Kenntnis gesetzt worden sei, dass der Torbogen unter Denkmalschutz stehe. Der Torbogen zu der Friedhofseinfahrt, der Torbogen zum Eingang zur Kirche und die einstige Zaunanlage wurden 1912 von dem Direktor der Fassfabrik (später Mende) Hermann Heine gestiftet.

Zur Besprechung der aktuellen Sachlage und dazu, wie es weiter geht, wird sich der Kirchenvorstand in seiner nächsten Sitzung im Dezember beraten. Es kann immer noch gespendet werden auf das Spendenkonto der Kirchengemeinde Gittelde, IBAN: DE48 2635 1015 0008 0030 14, bei der Sparkasse Osterode.