Kultur / Rezensionen

16.10.2021

Das neue Buch "Die Kraft der Kräuter für Frauen" gibt wertvolle Tipps


Sabine Prilop stellt Heilkräuter mit ihren positiven gesundheitlichen Auswirkungen vor.

von Ralf Gießler

Schon Hildegard von Bingen, Äbtissin sowie große natur- und heilkundige Universalgelehrte, wusste im 12. Jahrhundert um die Bedeutung der Natur: "Die ganze Natur stehe dem Menschen zu Diensten, zum Heil seines Leibes und seiner Seele ist sie bestimmt." Eine Erkenntnis, die sich auch - oder vielleicht gerade - im 21. Jahrhundert zunehmender Beliebtheit erfreut. Denn nicht immer ist der Griff in den Arzneimittelschrank nötig, um Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken oder wieder herzustellen.

Dieses Wissen über die Heilkräfte der Natur beziehungsweise der Kräuter liegt auch dem neuen Buch "Die Kraft der Kräuter für Frauen" von Sabine Prilop zugrunde. Bereits in ihrer Jugendzeit begann sich Prilop für die Natur zu interessieren. Die Liebe zu all dem, was dort wächst und gedeiht, ist bis heute ungebrochen. Der Wunsch, entsprechendes altes Wissen zu vermitteln, ebenso: "Ich wünsche mir, dass meine Leserschaft den einen oder anderen Rat aus meinem neuen Buch ziehen kann sowie die eine oder andere neue Erkenntnis und Inspiration daraus gewinnt."

In ihrem Vorwort wirft die Göttinger Autorin zunächst einen Blick zurück in die Geschichte der Frauenheilkräuter. Pioniere der Heilpflanzenkunde, wie zum Beispiel die bereits benannte Hildegard von Bingen, Theophrast Bombast von Hohenheim - besser bekannt als Paracelsus - oder Leonhart Fuchs werden kurz vorgestellt, bevor im zweiten Abschnitt der heutige Stellenwert der Frauenheilkräuternutzung beschrieben wird, zum Beispiel bei jungen Mädchen. So heißt es dort unter anderem: "Ihr Wunsch nach Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen einer ins Schwanken geratenen Umwelt weckt ihr Interesse an der bewahrenswerten Heilkraft der Natur." In alphabetischer Reihenfolge werden 34 bekannte und weniger geläufige Heilkräuter mit Bild beschrieben, wofür/wogegen sie helfen sowie die entsprechenden Darreichungsformen und Wirkungen erklärt.

Aber nicht nur das. Sabine Prilop gibt darüber hinaus zahlreiche Querangaben, die dem Lesen zusätzliche Würze geben, um im Kräuterbild zu bleiben. So wird beispielsweise erläutert, wie ein Pflanzenname zustande gekommen ist, welche Anwendungen in der Küche, Kosmetik und im Wellnessbereich möglich sind oder wo das Kräutlein in der Natur zu finden ist. Die Ausführungen sind kurz, aber nicht zu kurz gehalten. Die Leserinnen und Leser erfahren das, was sie wissen müssen und werden nicht von einer überbordenden Informationsfülle "erschlagen". Auch erwähnenswert ist, dass Wichtiges, besondere Hinweise oder auch kleine Anekdoten in einer anderen Schriftfarbe gehalten sind. Das erleichtert den Überblick. Wussten Sie zum Beispiel, dass früher ein Sträußchen Eberraute zwischen die Gesangsbuchseiten gelegt dabei hilft, während einer langen Kirchenpredigt munter zu bleiben?

Ein echter Mehrwert sind ebenso die Anwendungsrezepte für die jeweiligen Kräuter am Ende der Kapitel. Warum nicht einmal den Beifuß-Badezusatz ausprobieren, Bärentraubenblättertee trinken oder Kräuter zuhause selbst anbauen? Vieles, was man aus den Rezepten herstellen kann, eignet sich prima als ganz persönliches Geschenk. Ein Sammelkalender, weitere wichtige Hinweise sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis runden das Buch ab. Zwar wendet sich das Werk überwiegend an Frauen, aber eigentlich auch an alle, die einen gut lesbaren Einstieg ins Thema "Kräuterkunde" suchen. Manch Tipp hat zudem explizit den Mann im Blick, beispielhaft bei der Beschreibung der Angelika.

Kurzum, "Die Kraft der Kräuter für Frauen" macht beim Lesen Lust, sich intensiver mit dem großen Gebiet der Kräuterheilkunde zu beschäftigen und das ein oder andere Rezept einmal selbst auszuprobieren. Weitere Informationen sind auf der Autorinnenseite www.sabine-prilop.de zu finden.



 

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