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14.10.2021

Schützenhaus und Hochwasserschutz sind im Gespräch


Frank Koch überreichte Christiana Gärtner im Namen aller Lerbacher ein blumiges Dankeschön

von Petra Bordfeld

Die Sitzung des Lerbacher Ortsrates begann mit einem Dankeschön, welches Ortsbürgermeister Frank Koch der Stadtverwaltung , insbesondere dem Ordnungsamt mit Yvonne Hausmann, in Sachen „Parksituation in Lerbach“ aussprach. Denn nach einer Ortsbegehung wurden fast alle Wünsche sehr schnell realisiert.

So verhindern jetzt Markierungsstreifen vor dem Feuerwehrgerätehaus, dass dort gedankenlos Fahrzeuge abgestellt werden. Aus Sicherheitsgründen wurde am Hüttenteich das Parkverbotsschild, welches von Osterode kommend auf der linken Seite steht, versetzt. Auch das Schild an der Einmündung Mühlental zeigt bereits gute Wirkung. Gleiches gelte für den Straßenabschnitt bei der ehemaligen Bäckerei Gömann bis zum Seniorenheim. Nicht minder erfreulich sei die Tatsache, dass der durch die Holzabfuhrfahrzeuge verdreckte Wendeplatz Mühlenteich gesäubert wird.

Weiter wusste Koch zu berichten, dass am 30. November am Hüttenteich eine Sitzgruppe aufgestellt wird. Weil die Ortsratsmittel die Anschaffungskosten nicht ganz abdecken, wird der Fehlbetrag durch Spenden abdeckt.

Nicht so einfach dürfte sich das Problem „Abriss des Schützenhauses“ darstellen. Denn ob die Stadt Osterode ihr Versprechen einhalten könne, die Planungen noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen und somit im kommenden Jahr mit dem Abriss zu starten, stünde leider noch in den Sternen, so Stadtamtfrau Thoskild Lätsch. Das Problem liege darin, dass bislang noch keine Firma gefunden sei, welche die wichtigen Abrissplanungen ausführen möchte. Denn bevor der Abrisshammer loslegen kann, müssten erst einmal die genauen Abläufe, die Entsorgung und die Verkehrssicherheit erarbeitet werden. „Wir bleiben aber dran. So wie wir eine Firma gefunden haben, geht der Auftrag raus“. Sollte der Wunsch der Stadt nicht in Erfüllung gehen, wäre die für die Planung festgeschriebenen Gelder aber nicht verloren, sie dürften in kommende Jahr mitgenommen werden, so Thoskild Lätsch.

Ortsbürgermeister Koch mahnte die Schützengesellschaft Lerbach an, am Ball zu blieben. Er bat die erste Vorsitzende Marlies Heck, die anwesend war, sich mit dem Vorstand in die Planungen einzubringen. „Denn, wenn der Planer anfängt, ohne die Schützengesellschaft zu berücksichtigen, dann dürfte es schlecht aussehen“.

Das Thema „Hochwasserschutz“ machte deutlich, dass damit durchaus auch die Baumpflege zu tun hat. Denn man war sich einig, dass nicht „nur“ Schlamm oder Steine die Gewässerzuläufe aus den Nebentälern (Lehmtal, Mühlental, Kuhkolk) zusetzten, sondern auch der Astbruch von maroden oder umgekippten Bäumen. Gerade für das Mühlental bat der Ortsrat darum, dass es schnellstmöglich ein Ortstermin mit Vertretern der Niedersächsischen Landesforsten stattfinden müsste. Ziel dieses Termins sollte es sein, dass bereits auf den Flächen der Landesforsten entsprechende Einrichtungen geschaffen werden, durch welche ein Eintrag von Geröll und Astbruch auf die unterliegenden Flächen reduziert wird.

Letztendlich habe sich im Laufe der Jahrzehnte ein Riesenproblem mit der Tatsache aufgebaut, dass der Wald sehr unaufgeräumt sei und dieser sich mittlerweile auch um 20 Meter über seine Grenzen hinaus ausgebreitet habe. Es müsse endlich mal angestrebt werden, die alten Grenzen wieder herzustellen. Denn, wenn das oft zitierte Kind erst in den besagten Brunnen gefallen wäre, sei es viel zu spät. Letztendlich dürfe es doch nicht so sein, dass die Anlieger alle Abläufe der Bäche instand halten und die Forst sich um nichts kümmern müsse. 

Frank Koch betonte, dass die Feuerwehr zwar nicht mehr das Problem hätte, dass die Straße überschwemmt wird, denn die Kanalsituation hätte große Erleichterung mitgebracht. Allerdings gebe es ein anderes Sorgenkind, welches bereits 1840 gebaut wurde, als Lerbach seine erste Straße bekam. Es sind die Gewölbe, die aus gesetzten Steinen bestehenden und in denen der Lerbach unter den Häusern, der Straße und teilweise die Grundstücke fließt.  Und diese Tatsache brächte bei Hochwasser große Probleme mit sich. Denn diese Gewölbe ließen sich nicht vergrößern. Mit den Schäden, die im Laufe der Jahrzehnte an den Gewölben entstanden sind, haben die Hausbesitzer schwer zu kämpfen, entstehen doch durch die Reparatur hohen Kosten. „Das alles ist eine Riesenaufgabe für Zukunft“.

Das Thema „Bäume“ kam aber noch einmal zur Sprache im Zusammenhang mit dem Baum, welcher haarscharf an der Bushaltstelle in Richtung Osterode vorbei umgefallen ist, als ihn seine Standfestigkeit verlassen hatte. Er sei leider kein Einzelfall, von diesen schwankenden Elementen gebe es einige, die schon seit Jahren hätten umgehauen werden müssen. Aus dem Grund wird man versuchen den zuständigen Förster, Heiner Wendt, zur nächsten Ortsratssitzung einzuladen, damit er über den Werdegang der abgängigen Bäume informieren kann.

Dann gehörte die ganze Aufmerksamkeit der Laudatio, welche Frank Koch für Christina Gärtner hielt, die das „Kommunikationszentrum“ von Lerbach, den Kiosk mit dem „Eichenstübchen“ nach 36 Jahren in andere Hände gegeben hat. „Du warst sprichwörtlich die Mutter der Kompanie, also aller Lerbacher. Darauf kannst du stolz sein und wir danken dir von ganzem Herzen“. Die letzten Worte unterstrich der Sprecher mit einem bunten Blumenstrauß.


Blick in eines der Gewölbe, die in Lerbach auch Sorgen bereiten

 

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