Regionales / SG Hattorf / Hattorf
05.10.2021
Erste Übung nach drei Jahren sehr gut verlaufen
Das Zusammenspiel der Samtgemeinde-Wehren klappte bei der Übung perfekt
von Petra Bordfeld
War es der Aufmerksamkeit von Hördener Nachbarinnen zu verdanken, dass die ehemalige Gaststätte „Hördener Krug“ nicht "abbrennen" konnte? Sie hatten nämlich in dem Gebäude Rauch aufsteigen sehen und teilten das einem Feuerwehrmann, der wohl ganz zufällig da vorbei ging, mit. Denn es dauerte nicht lange, und alle Feuerwehren der Samtgemeinde Hattorf waren mit 65 Kameraden und Kameradinnen sowie elf Einsatzfahrzeugen angerückt. Sie alle beteiligten sich an der ersten Samtgemeindeübung nach über drei Jahren, zu der auch ein RTW angefordert wurde.
Die Ortsfeuerwehren Elbingerode, Hattorf, Hörden und Wulften waren angerückt, um die Übungsziele Menschenrettung und Brandbekämpfung, sowie Wasserförderung, Abschnittsbildung und dynamische Lageänderung zu trainieren. Angenommen wurde, dass in der Hauptstraße 2, wo sich jetzt die Gebäudereinigungsfirma von Stoyan Petkov im Erdgeschoss und die Wohnung im ersten Obergeschoss befinden, durch Renovierungsarbeiten ein Wohnungs-brand entstanden war, der zu einer starken Rauchentwicklung in der ersten Etage und dem Dachgeschoss führte. Außerdem bestand die Gefahr, dass sich nicht „nur“ der Qualm, sondern insbesondere das Feuer auf weitere Gebäudeteile ausbreiten könnte.
Es galt aber auch, vier Personen aus dem verqualmten Haus zu retten. Eine Person wurde über das "Vordach" aus dem ehemaligen Gasthofsaal in Sicherheit gebracht, der sich im ersten Stock befindet. Eine weitere Person wurde über eine Steckleiter, durch ein Fenster im zweiten Stock gerettet. Die andere beiden zu Rettenden konnten erst in Sicherheit gebracht werden, als eine stabile Türattrappe mit Brechwerkzeug geöffnet worden war. „Wir wollten doch nicht die richtige Eingangstür zerstören“, so stellvertretender Gemeinde-Brandmeister Karl-Frederik Kirbach.
Während der Rettungsaktionen legte die Ortsfeuerwehr Hattorf eine doppelte B-Leitung, die eine Länge von über 200 Meter hatte, um die Wasserversorgung aus der Sieber sicher zu stellen. Als die vier Personen gerettet waren und somit die erste Übungslage abgearbeitet war, gab es eine „Durchzündung“ und das Feuer drohte, sich über das Dachgeschoss auf das angrenzende Gebäude auszubreiten. Es musste schnell reagiert werden. Daraufhin wurde der Innenangriff abgebrochen und mit sechs B- sowie elf C-Rohren eine Riegelstellung im Außenbereich errichtet. Der Löschwasserbedarf wurde nicht „nur“ aus der Sieber, sondern auch aus dem Hydrantennetz realisiert und dieses gleichzeitig auf ihre Belastbarkeit zu testen.
Als nach zwei Stunden das Ende der Übung anstand, zeigten sich sowohl Gemeindebrandmeister Björn Bartram als auch Abschnittsleiter Christian Wille zufrieden mit dem deren Verlauf.
Bartram ließ auch nicht unerwähnt, dass derartige Übungen sehr wichtig sind, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren zu überprüfen und dieses ständig weiter zu entwickeln.