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19.07.2021

Einwohnerversammlung erstmalig unter freiem Himmel


Zur Einwohnerversammlung in Riefensbeek-Kamschlacken unter freiem Himmel auf dem dortigen Grillplatz konnnte Osterodes Bürgermeister Jens Augat zahlreiche Einwohner begrüßen

Auf dem Grillplatz in Riefensbeek-Kamschlacken wurde über die Generalüberholung der Sösetalvorsperre und die Instandsetzung der B 498 informiert

...von Ralf Gießler

Eine Premiere war die unter freiem Himmel abgehaltene Versammlung für Bewohner von Riefensbeek-Kamschlacken am Wochenanfang. Eingeladen dazu hatte die Stadt Osterode am Harz. Mit dabei waren die Harzwasserwerke, die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sowie die KUBENS Ingenieurgesellschaft und die Ingenieurgesellschaft für Bau- und Vermessungswesen. Grund der Informationsveranstaltung war die bevorstehende Generalüberholung der Sösetalvorsperre und die Instandsetzung der Straße B 498.

Gleich zu Beginn wurde seitens der Harzwasserwerke betont, dass man sich der zu erwartenden Einschnitte für die Bevölkerung ab Baubeginn bewusst sei. Die Beeinträchtigungen sollen möglichst gering ausfallen. Bevor es in medias res ging, wurden die vielfältigen Aufgaben der Sösetalsperre insgesamt via Folien nochmals dargelegt sowie die zukünftigen Sanierungsmaßnahmen ausgiebig erläutert bzw. begründet. Nach circa 90 Jahren Betriebszeit hätten sich sowohl bautechnische Mängel am Absperrdamm und den Betriebseinrichtungen als auch betriebliche Mängel eingestellt. Benannt sind in diesem Zusammenhang Wasseraustritte durch Undichtigkeiten an der Damminnen- und außendichtung, Schädigungen am Bauwerksbeton und an der Fahrbahn von B 498. Unter anderem entsprächen die Anforderungen an den Hochwasserschutz nicht mehr den aktuellen DIN-Forderungen, die Straßenentwässerungs- und -behandlungsanlagen sind nicht nach aktuellen Normen für Wasserschutzgebiete. Als Fazit sei eine Generalüberholung der Sösetalvorsperre und die Instandsetzung der B 498 unumgänglich.

Es folgte eine ausführliche Beschreibung der geplanten Baumaßnahmen, Zeiten und Abläufe. Betreffend der Heberleitung solle die Bauausführung schon im August/September 2021 mit einer veranschlagten Bauzeit von etwa vier Wochen beginnen. Gegebenenfalls wäre eine abschnittsweise halbseitige Sperrung des Vorsperrendamms erforderlich. Die Bauausführung der temporären Arbeitsebenen Vor- und Hauptsperre sei für Oktober bis Dezember diesen Jahres mit einer Zeitangabe von circa zehn Wochen veranschlagt. Hierbei sei man witterungsabhängig. Auch hier sei gegebenenfalls eine abschnittsweise halbseitige Sperrung des Vorsperrendamms nötig. Die Hauptbauleistung werde dann im Frühjahr 2022 - anvisiert ist der März, wenn es die Witterung zulässt - bis Juni 2024 erbracht. Dann wäre eine Vollsperrung des Vorsperrendamms gegeben.

Die Einwohnerschaft nahm die Nennung des Zeitraumes von 28 Monaten mit Skepsis auf. Es stellte sich die Frage, mit wie viel Monaten Bauzeit man im schlimmsten Fall (Worst Case-Szenario) rechnen müsste. Als Antwort kam, dass tatsächlich diese etwa 28 Monate der Worst Case wäre. Man habe seitens der Planung bereits acht Monate strenge Winter eingeplant, um auch etwas Puffer zu haben. Man arbeite daran, die Sperrzeiten so gering wie möglich zu halten. Auch die Verkehrsanlagenplanung für die B 498 und die Entwässerungsplanung wurden thematisiert, vorgestellt und die Bauzeiten sowie der Bauablauf/die Bauzeiten erörtert.

Als letzte Punkte standen das Umleitungs-/Verkehrsführungskonzept, die Löschwasserentnahmestellen sowie die Sanierung der Abwasserdruckleitung Söse von Riefensbeek nach Osterode auf der Tagesordnung. Was die Verkehrsführung anbelangt, wird es eine enge Abstimmung zwischen Verkehrsführung und Bauablauf geben. Auch der Weser-Harz-Heide-Radweg zum Beispiel könne trotz der Maßnahmen genutzt werden. Zwei Löschwasserentnahmestellen würden eingerichtet: An der Vorsperre auf der Nordseite (Parkplatz Limpig) und am Große Schacht auf der Südseite. Der Parkplatz Limpig werde über die ganze Zeit als Baustellenparkplatz genutzt. Die Frage, ob eventuell Rettungseinsätze mittels Quad, wie andernorts schon üblich, möglich wären, wurde negativ beantwortet. Was besonders Brandschutz, aber auch Rettungs- oder Winterdienst beträfe, wären frühzeitig Gespräche geführt und Lösungen gefunden worden.

Kurzzeitig kam auch das Thema Behelfsdamm wieder hoch, diese Diskussion wurde jedoch nicht wieder aufgenommen, da sie als erledigt angesehen worden ist. Die Einwohner mahnten eine vernünftige und ausreichende Beschilderung während der Baumaßnahmen an, damit Gäste den Weg zu Hotels usw. finden können. In diesem Kontext sagte Bürgermeister Augat zu, dass Veranstaltungen des Stadtmarketings nach Riefensbeek-Kamschlacken kommen sollen. Man wisse bei den ausführenden Behörden um die Bedürfnisse und Sorgen der betroffenen Einwohnerschaft.

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