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05.07.2021

Projekt „Kelly-Insel“ soll wieder Fahrt aufnehmen


Hannelore Gropengießer erhielt in ihrer letzten Sitzung als Ausschussvorsitzende einen Blumenstrauß von dem Jugendpfleger Robert Holz

Kindern in der Samtgemeinde Hattorf sollen dadurch im Notfall sichere Anlaufstellen geboten werden

...von Herma Niemann

Für dieses Jahr sei als Schwerpunkt in der Jugendarbeit die Umsetzung des Projektes „Kelly Insel“ geplant. Das berichtete der hauptamtliche Jugendpfleger, Robert Holz, auf der Sitzung des Ausschusses für Jugend und Senioren in der vergangenen Woche.

Das Projekt habe bereits vor zwei Jahren auf der Agenda gestanden und sei leider nicht konkretisiert worden, so Holz, da der damalige Präsident der Polizeidirektion Göttingen dieses Projekt nicht befürwortete. „Das hat sich zum Glück mit der neuen Polizeispitze geändert“, freute sich Holz.

Das Projekt „Kelly-Insel“ ist nur im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention möglich. Das heißt, dass Polizei und Kommune eingebunden sein und eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verein abschließen müssen. Die „Kelly-Inseln“ sollen Kindern eine sichere Anlaufstelle in Geschäften ermöglichen. Die Kinder- und Jugendarbeit möchte dieses Projekt zusammen mit dem Präventionsrat, der Polizei, den Grundschulen und der OBS sowie dem Familienzentrum in der Samtgemeinde Hattorf verwirklichen. Dafür hätten bereits mehrere Treffen und Vorbereitungsveranstaltungen stattgefunden, die im Laufe dieses Jahres fortgesetzt werden sollen. Weiter berichtete Holz, dass man bei der momentanen Inzidenzzahl das Gefühl habe, dass alles wieder gut sei. Noch vor drei Wochen habe das ganz anders ausgesehen. Gerade die Kinder und Jugendlichen hätten unter der Pandemie eine schwierige Zeit gehabt. Der soziale Kontakt sei unter Gleichaltrigen enorm wichtig, das könne auch ein digitales Angebot nicht ersetzen. Was den Jugendlichen auch zu schaffen mache, sei, dass sie bei Impfreihenfolge an letzter Stelle stünden, auch wenn sie viel Verständnis dafür aufbringen würden.

Was den Ferienpass betreffe, arbeite man wieder mit der Samtgemeinde Gieboldehausen und mit der Stadt Duderstadt zusammen. Das gemeinsame Ziel für diesen Sommer sei, reale Angebote für Kinder und Jugendliche unter den Hygienevorschriften in den Ferien zu unterbreiten. Derzeit würden die Inzidenzen aufgrund des steigenden Impfschutzes vielversprechend aussehen. Dennoch gelte es, die soziale Gesundheit im Auge zu behalten und deshalb den jungen Menschen ein echtes Alternativangebot anzubieten. „Ein völlig unbeschwerter Freizeitspaß, wie man es aus den Vorjahren kennt, wird es jedoch auch im Sommer 2021 nicht geben“, so Holz. Bei der Gelegenheit richtete der Jugendpfleger ein Dankeschön an die Vereine und Verbände, von denen viele Rückmeldungen gekommen seien. Das Kinder- und Jugendbüro arbeite zudem eng mit dem Familienzentrum in Hattorf zusammen, so Holz weiter. Es erfolge ein regelmäßiger Fachaustausch, außerdem würden Absprachen über Aktionen und Veranstaltungen getroffen, Zielgruppen-Abgrenzung vorgenommen, und familien- und kinderunterstützende Hilfeangebote koordiniert.

Das Familienzentrum sei der wichtigste Kooperationspartner geworden. Zu dem Gebäude in der Mühlenwehrstraße, in dem sich seit 2007 die Räume des Jugendzentrums befinden, sagte Holz, dass ein Verkauf des Gebäudes im Gespräch gewesen, dies aber nun vom Tisch sei. Dazu sagte Rolf Hosang (Gruppe CDU/FDP), dass dieser Tagesordnungspunkt zwar damals von der Liste genommen und nicht weiter behandelt wurde. Er fragte aber auch, ob diesbezüglich nicht ein Konzept bearbeitet werden sollte. Hierzu sagte die Ausschussvorsitzende, Hannelore Gropengießer (SPD), dass es noch kein Konzept gebe und alle Ausschussmitglieder deswegen auf dem gleichen Informationsstand seien. Zeitlich werde man dieses Thema in dieser auslaufenden Legislaturperiode auch nicht schaffen, zu bearbeiten, so Gropengießer. In der Sitzung nahmen die Ausschussmitglieder auch den Kindertagesstättenbedarfsplan zur Kenntnis.

Hierzu berichtete der Kämmerer, Arnd Barke, dass man zur Aufstellung dieses Plans aufgrund der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit dem Landkreis Göttingen (Träger der Jugendhilfe) verpflichtet sei. Die Pläne sollen in kürze in den Mitgliedsgemeinden beraten werden. „Im Ergebnis können wir in allen Mitgliedsgemeinden die gewünschten Plätze bereit halten“. Auffällig sei, dass in jedem Ort die Kita-Öffnungszeiten verschieden seien, so Gropengießer. „Die klassische Zeit von 8 bis 12 Uhr gibt es durch die gesellschaftlichen Veränderungen fast gar nicht mehr“, so Barke. Insgesamt koste die Kinderbetreuung in der Samtgemeinde eine stolze Summe, allein der Zuschussbedarf liege bei einer Million Euro. „Auch wenn sich die Zahlen nach Luxus anhören, es sind unsere Kinder, die es uns wert sind“, betonte Gerhard Hübner (CDU).

Da dies die letzte Sitzung für die Ausschussvorsitzende, Hannelore Gropengießer, war, wurde ihr von Robert Holz ein Blumenstrauß überreicht. „Danke für die vielen Jahre, die wir in der Jugendarbeit zusammen gearbeitet haben und vielen Dank für Deine Unterstützung“, so Holz. Auch Rolf Hosang dankte Gropengießer für ihre engagierte Arbeit in diesem Ausschuss, der Gropengießer immer besonders wichtig gewesen sei. „Mit Dir haben wir viel auf den Weg gebracht, für die jüngere und die ältere Generation“, so Hosang.

 

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