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24.06.2021

Ausschuss für Soziales, Jugend, Kinder und Schule getagt


Die 19. Sitzung fand am 21.06. in der Osteroder Stadthalle statt

von Ralf Gießler

Osterode) Zu seiner 19. Sitzung traf sich der Ausschuss für Soziales, Jugend, Kinder und Schule in der Osteroder Stadthalle. Anträge zur bestehenden Tagesordnung gab es nicht. Das Protokoll über die vorherige Sitzung am 15.02.21 wurde mehrheitlich bei drei Enthaltungen angenommen. Vertreter der Stadtverwaltung teilten unter anderem mit, dass der Verkauf des Ferienpasses sehr gut angelaufen sei. Zwar wären große Busfahrten aufgrund der aktuellen Situation nicht enthalten. "Trotz der widrigen Umstände steht im neuen Ferienpass aber viel drin", berichte dazu Volker Schirmer für die Stadt Osterode.

Der Betrieb in Jugendarbeit/Jugendräume wird wieder angefahren. Die aktuellen Hygienekonzepte würden dazu angeschaut werden. Beispielhaft führte Schirmer den Jugendraum in Dorste an: "Zehn Jugendliche im Dorster Jugendraum wären nach jetzigem Stand der Pandemielage kein Problem." Für das Jugendgästehaus gab es diesbezüglich positive Nachrichten, es hat ebenso den Betrieb wieder aufgenommen. Besonders erfreulich ist, dass die Stadt erstmalig - neben den Angeboten des Ferienpasses - eine Betreuung von Kindern im Grundschulalter in den bevorstehenden Sommerferien anbietet:

"Die Gesellschaft zur Förderung der Erlebnispädagogik e.V. mit Ihrer Einrichtung erlebnistage.harz gestaltet in der Zeit vom 9. bis 27. August erlebnisreiche Tage am Haus der Jugend. Ausgehend vom Großen Saal des Jugendgästehauses Harz startet das dreiköpfige Betreuerteam mit den Kindern jeden Tag von 8:00 bis 16:00 Uhr zu kleinen Wanderungen, Basteleien mit Naturmaterialien und anderem, was Kindern Spaß macht."

Anmelden können sich jeweils 25 Kinder pro Woche. Möglich sind Buchungen für den gesamten dreiwöchigen Betreuungszeitraum, aber auch wochenweise. Die Teilnahme kostet 80,00 € pro Woche, inklusive Mittagessen im Jugendgästehaus. Nähere Informationen gibt es bei der Stadtjugendpflege, Scheerenberger Str. 34, telefonisch unter 05522/317579-13 oder per E-Mail unter stadtjugendpflege@osterode.de. Eine Online-Anmeldung ist ab Donnerstag, dem 24. Juni, auf der Homepage osterode.de/daycamp ebenfalls gegeben. Dieses achtstündige Ganztagsbetreuungsangebot werde zusätzlich Familien entlasten.

Als nächster Punkt ging es kurz um den Antrag der Gruppe SPD/Bündnis 90 Die GRÜNEN vom April diesen Jahres. Er beinhaltete im Kern den Einsatz zur Verbesserung der Qualität frühkindlicher Bildung sowie der Personalausstattung der Kindertagesstätten. "Nachdem im niedersächsischen Landtag die erste Anhörung zur Novelle des Kita-Gesetzes wesentliche Änderungen der Vorlage durch den Kultusminister ergeben hat, erscheint uns das Weiterführen der Resolution und der damit verbundenen Aufwand verzichtbar. Wichtige Punkte, die zu dieser Entscheidung führten, sind die Verbesserungen beim Fachkraft-Kind-Schlüssel in Kindergartengruppen, also die verbindliche Einführung der dritten Betreuungskraft in Kindertagesstätten ab 2027 und die Erweiterung des pädagogischen Betreuungspersonals", erklärte dazu Raymond Rordorf für die Gruppe. Rordorf war in seiner Erläuterung wichtig festzuhalten, dass der Stadtrat bei der Einbringung der Resolution das Anliegen und den Appell zur Qualitätsverbesserung der pädagogischen Betreuung in Kitas einmütig begrüßt habe.

Ebenfalls mit der jüngeren Generation befasste sich die Fortschreibung der Kindertagesstättenbedarfsplanung 2021. Nach erfolgter Datenerfassung zum Stichtag 01. März 2021 wurde unter Zugrundelegung einer Betreuungsquote von 60% der Kinder im Alter von ein bis drei Jahren ein aktueller Fehlbedarf von 94 Krippenplätzen ermittelt. Die Situation in der Altersgruppe der drei- bis sechsjährigen Kinder gestaltet sich ähnlich. Es fehlen aktuell 96 Kindergartenplätze. Das Angebot an Hortplätzen entspricht weiterhin der Nachfrage. Wie schon 2020 erläutert, wurde die bisherige Bedarfsplanung durch sechs Faktoren in den letzten sechs Jahren ausgehebelt. Zu benennen wären in diesem Zusammenhang die erhöhte Geburtenzahl (2015/2016), Zuzug von Kindern aus Flüchtlingsfamilien (überwiegend in 2015), ein Zuzugsüberschuss insgesamt in 2014 bis 2020 von insgesamt 65 Kindern im Krippen- und Kindergartenalter. Hinzu kamen die Einführung der Beitragsfreiheit für Kindergartenkinder zum 01.08.2018 durch das Land, die Einführung der flexiblen Einschulung sowie die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Krippenplätzen.

Das Ergebnis dieser Entwicklungen ist aktuell ein erhebliches Defizit bei den Krippen- und Kindergartenplätzen. In den letzten 12 Monaten konnte durch die Einrichtung der Waldkindergartengruppe und die Schaffung einer zusätzlichen Krippengruppe in der Kita Lerbach für etwas Entlastung gesorgt werden. Durch den Neubau der Kindertagesstätte am Steilen Ackerweg wird der aktuelle Fehlbedarf bei den Krippen- und Kindergartenplätzen erheblich reduziert. Es wurde ausdrücklich erwähnt, dass die Tatsache schön sei, wenn nun mehr Kinder in Osterode ihr Zuhause haben. Der Beschlussvorschlag zur Kindertagesstättenbedarfsplanung wurde mehrheitlich angenommen.

Es folgte ein Sachstandsbericht über die Jugendbeteiligung bei der Stadt Osterode. Die entsprechenden Module dazu wurden kurz vorgestellt. Eine spannende Frage werde sein, inwieweit es unter anderem gelinge, 14 bis 19 jährige Jugendliche aus allen Schulformen für das Vorhaben begeistern zu können.

 

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