Vereinsleben

09.06.2021

DoLeWo ließ sich 2020 nicht durch Corona und den Antragsdschungel ausbremsen


Der Vorstand des DoLeWo zusammen mit Ortsbügermeisterin Petra Pinnecke

...von Petra Bordfeld

Dass weder die Auflagen der Corona-Pandemie noch der Antrags-Dschungel es geschafft hatten, dass der Verein „Dorfgemeinschaft Lebens und Wohnen in Eisdorf“ (DoLeWo) die geplanten Vorhaben zu den Akten legte, machten der erste Vorsitzende, Herbert Lohrberg und dessen Stellvertreter, Joannis Hondrogiannis, während der Jahreshauptversammlung im Kultur- und Sportzentrum – die unter einen ausgearbeiteten Hygienekonzept stattfand - deutlich. 

Letztendlich habe man die Beschlüsse aus der Jahreshauptversammlung 2020 nochmal im Vorstand diskutiert und teilweise umgesetzt. Das habe insbesondere für die vereinseigene Scheune gegolten, welche im Klappenweg gelegen und mittlerweile in Eigentum ist. So wurde der Einfahrtsbereich umgestaltet damit der Planwagen problemlos eingeparkt werden kann. Vor der Scheune ist auch alles gepflastert, sodass der vereinseigene Trecker ohne Spurrillen zu hinterlassen, dort entlang rollen kann. 
Das größte, bislang noch ungelöste Problem ist die Erschließung des Geländes. Herbert Lohrberg ließ durchblicken, dass der Spießrutenlauf noch immer nicht beendet sei. Gestartet wurde mit der ersten LEADER Antragstellung auf eine finanzielle Zuwendung, der auf Grund nicht mehr vorhandener Finanzen und weil sich die Gemeinde im Dorferneuerungsprogramm befand, jedoch zunächst abgelehnt. 

Nachdem das Land Niedersachsen der LEADER Region Osterode weitere finanzielle Mittel in Aussicht gestellt hatte, konnte ein Antrag vorbereitet und den Gremien zur Entscheidung zur Verfügung gestellt werden. Daraufhin erhielt der Verein eine vorläufige Zustimmung. Da sei erstmalig die Frage aufgetaucht, ob für die geplante Aufstellung eines Containers hinter der Scheune ein Bauantrag notwendig sei. Und genau der wurde gefordert und umgehend beantragt. Neben einer Eingangsbestätigung habe er bisher allerdings nur die telefonische Aussage erhalten, dass die Genehmigung erst in rund sechs Monaten vorliegen wird. 

Der Antrag wird benötigt, um den bereits gestellten nächsten Antrag an das Amt für Regionale Landentwicklung Göttingen vervollständigen zu können. In diesen Antrag musste ein weiterer Antrag für eine Registriernummer gestellt werden. „Wir müssen im Prinzip einen Antrag für den Antrag stellen“. Bei all diesen Anträgen muss weiter berücksichtigt werden, dass die vorliegenden Kostenvoranschläge aus 2020 stammen und den heutigen Preisen nicht mehr zu vergleichen sind. Denn nicht nur die Materialkosten steigen derzeit drastisch, jeder weitere Antrag kostet Geld, die der Verein aufbringen muss. 

Erfreulich sei allerdings, dass der Rat der Gemeinde Bad Grund den beantragten Betrag der Co-Finanzierung einstimmig sichergestellt hat. Um den im Antrag festgelegten Fertigungstermin einhalten zu können ist jetzt eine kurzfristige Genehmigung des Bauantrages erforderlich, damit das Amt für Regionale Landentwicklung den sofortigen Maßnahmenbeginn erteilen kann. Es sei schon schlimm, was für Steine dem Ehrenamt in den Weg gelegt werden.

Der zweite Vorsitzende, Joannis Hondrogiannis, erinnerte daran, dass im letzten Jahr eine Bank seitens des DoLeWo in Willensen, Fissekenstraße aufgestellt wurde. Die Planwagenfahrten konnten nur unter Corona-Bodigungen durchführt werden, Die im ehemaligen Tankstellenhäuschen geplante „Bücherei‘ liege weiterhin auf Eis. Es müssten noch versicherungstechnische Überlegungen geklärt werden.

Der erste Vorsitzende kam dann auf die Überlegung zu sprechen, die er, Dieter Sinram und Petra Pinnecke angestellt hätten, um das im Raumordnungsprogramm von Göttingen als Wohngemeinde artikulierte Eisdorf besser darstellen zu können. Man wolle unter anderem letztendlich das Rad nicht neu erfinden, aber das Internet in Form eine besonderen Dorf-App für alle Bürger nutzbar machen.

Dieter Sinram, Vorsitzender von „Mobiles Eisdorf“ betonte, dass Eisdorf /Willensen nicht allein mit dieser Aktion beginnen, sondern gemeinsam mit den anderen Ortschaften der Gemeinde Bad Grund diese App einrichten wollen. Über die Umsetzung und Finanzierung laufen zurzeit Gespräche. „Es gibt noch viele Fragen zu beantworten, ich bin aber sehr zuversichtlich“. Letztendlich sei man gut aufgestellt, und er habe von allen Vereinen, die sich diese App und ihre Möglichkeiten angesehen und zugehört haben, positive Rücksendung erhalten. „Diese Aktion steht und fällt mit den Menschen vor Ort“. 

Sinram mahnte an, dass eine Homepage eine Einbahnstraße sei. Bei der App gebe es neben Infos aber auch Rückmeldungen. Herbert Lohrberg brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Eisdorf / Willensen mit dieser App der Vorreiter im Altkreis Osterode sein dürfte. „Wir wollen sie zügig umsetzen“. 
Petra Pinnecke meldete sich nicht als Mitglied, sondern als Ortsbürgermeisterin zu Wort. Sie dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit. Es sei zwar nicht viel gewesen, es habe aber eine Menge zu tun gegeben, denn allein die Antragsstellungschiene sei unendlich lang. Sie erinnerte sich daran, dass bei Beginn des Computerzeitalters der Beschluss gefasst worden wäre, mit weniger Papier zurrecht zu kommen. „Es ist aber mehr geworden. Manchmal habe ich das Gefühl, wir verwalten uns selbst“. Auf die Dorf-App zu sprechen kommend, versicherte sie, dass diese eine großartige Sache sei. Gerade Corona zeige, wie sehr das Internet gebraucht werde. „Wir sind eine gute Eisdorfer Gemeinschaft, wir machen alles gemeinsam und das finde ich sehr wichtig, dass wir alles tun, was für unser Dorf wichtig ist und wollen es weiterentwickeln“.

Als Ausblick für 2021 teilte der Herbert Lohrberg mit, dass der Vorstand neben den Baumaßnahmen am Vereinsgrundstück davon ausgeht, dass die im Veranstaltungskalender jetzt noch eingetragenen Veranstaltungen durchgeführt und zusätzliche Planwagenfahrten und Dämmerschoppenaktionen umgesetzt werden können.

Bei den anstehenden Wahlen gab es nur eine Änderung. Weil Helge Altmann sein Amt als Schriftführer niederlegte, entschied sich die Versammlung einstimmig dafür, dass Maren Neumann dieses übernimmt.

WAHLEN
2. Vorsitzender:     Joannis Hondrogiannis
Kassenwart:           Jan Vollrath 
Schriftwartin:         Maren Neumann
Beisitzer:               Astrid Koch, Petra Borchers, Harmut Schmidt, Erich Diner, Werner Heilemann und Hans-Werner Ingold
Kassenprüfer:       Dieter Sinram  

 

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