Panorama / Ausflugsziele

29.05.2021

Vom Sonnenstein-Skywalk zur Burg Lohra


Skywalk auf dem Sonnenstein – Blick ins Leine- und Weserbergland

Ausflugsziele im Eichsfeld und der Hainleite

von Martina Fricke

Man muss ja nicht immer rauf in den Harz. Auch das südliche Harzvorland hat viel zu bieten. Hier  zwei Ausflugsziele, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Sie liegen nahe des Landkreises Göttingen bzw. im Landkreis Nordhausen und sind leicht zu erreichen.

Zum einen ist da der Sonnenstein mit einer Höhe von 486 m ü. NN bei Holungen am Rande des Ohmgebirges im Thüringer Eichsfeld. Auf der Kuppe steht ein Kreuz mit Steinaltar. Hier werden hin und wieder Gottesdienste abgehalten. Im Jahr 2017 wurde hier ein sogenannter „Skywalk” errichtet. Er hat einen 14 m langen gläsernen Boden und ragt etwa 9 m über die Klippen hinaus. Bei gutem Wetter hat man hier eine traumhafte Sicht in Richtung Leine- und Weserbergland.

Manch einer bekommt wackelige Knie, wenn er den Skywalk betritt. Aber nach einer Weile fühlt man sich sicher und kann den Blick genießen. Das ist bisher vielen so ergangen. Dreht man sich um, fällt der Blick in Richtung der Harzberge und auf die Abraumhalde des ehemaligen Kalibergwerks von Bischofferode, scherzhaft auch Bischoffers Rock oder gleich Eichsfelder „Urulu” genannt. Ein Ausflug auf den Sonnenstein lohnt sich immer und an diesem Wochenende bei angenehmen Temperaturen und der ergrünten Natur ist es ein herrlicher Platz für ein Picknick.

Wer dann noch unternehmungslustig ist, dem sei ein Besuch der Burg Lohra unweit von Bleicherode empfohlen.

Die Burganlage Lohra gehört zum Ort Großlohra. Sie ist die Burg der Grafen von Lohra aus dem 12. Jahrhundert und mit einem hohen Anteil mittelalterlicher Bauten nahezu komplett erhalten. Sie liegt etwa 420 m ü. NN auf einem Bergsporn und ist schon von Weitem zu sehen. Wenn man aus Richtung Osterode auf der B 243 gen Nordhausen unterwegs ist, kann man sie auf Höhe der Branntweinseiche bei Osterhagen gut erkennen.

Das Burggelände ist ganzjährig geöffnet und da es mittlerweile vidoeüberwacht ist, ist es auch möglich, die hier stehende, aus staufischer Zeit stammende Doppelkapelle zu besichtigen. Es gibt etwa 30 Doppelkapellen in Deutschland und da kann man sich glücklich schätzen, eine in der Nähe zu haben. Das gesamte Burggelände besticht durch seinen etwas morbiden Charme. Und wer es etwas gruseliger mag, steigt hinab ins Gewölbe unter dem Bergfried. Es ist erstaunlicherweise frei zugänglich. 

Wer das Gelände weiter erkundet, der erfährt auch endlich wo die Eseltreiber wohnen bzw. gewohnt haben. Wobei es ein ziemlich weiter Weg von hier zu Fuß nach Osterode war. Und anschließend mussten sie noch mit den Eseln den Anstieg nach Clausthal bewältigen. ;-)


Burg Lohra: Doppelkapelle – rechts Reste des ehemaligen Bergfrieds

Das Obergeschoss – nur für den Adel mit Kanzel, Altar und Sitzbänken

Wo die Eseltreiber wohnten

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Der Eichsfelder „Urulu” – Abraumhalde des Kalibergwerks Bischofferode. Im Hintergrund der Harz


Das Erdgeschoss – für das Fußvolk gedacht und ohne Sitzplätze



Von hier oben hat man einen fantastischen Ausblick über Bleicherode in Richtung Harz

Hinab in die Katakomben


 

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